Itzehoe (ots) - Im Kreis Steinburg hält sich die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2017 mit 3.152 auf Vorjahresniveau. Die Anzahl der hierbei verletzten Personen ist leicht angestiegen, die Zahl der Getöteten hat sich von 4 auf 7 nahezu verdoppelt. Von den insgesamt 3.152 Unfällen hat die Polizei 707 aufgenommen und ausgewertet, 449 davon ereigneten sich innerhalb, 258 außerhalb geschlossener Ortschaften.
596 verletzte Personen (2016: 582) Während die Zahl der Verletzten landesweit um 2 Prozent zurückgegangen ist, erhöhte sie sich im Kreis Dithmarschen um 2,4 Prozent. Allerdings gab es 2017 bei den Schwerverletzten einen Rückgang um 17,4 Prozent auf 81, während der Rückgang landesweit bei nur 2 Prozent lag. Von den 596 betroffenen Verkehrsteilnehmern wurden 515 (2016: 484) leicht und 81 (201: 98) schwer verletzt. 47 Verletzte waren im Kindesalter.
Unfallverursacher / Unfallbeteiligung Die meisten Verkehrsunfälle verursachten "junge Fahrer", Menschen im Alter von 18-25 Jahren (128), vielfach schätzten sie die eigene gefahrene Geschwindigkeit falsch ein (22 Prozent der Unfälle). An 178 Unfällen waren Senioren (ab 65 Jahren) beteiligt, in 62,9 Prozent der Fälle waren sie die Verursacher. Anders als bei den jüngeren Verkehrsteilnehmern spielte bei ihnen nicht die "nicht angepasste Geschwindigkeit" eine herausragende Rolle, sondern die Vorfahrtmissachtung und Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. An jedem sechsten Unfall war ein Radfahrer (insgesamt 119) beteiligt, was im Vergleich zu 2016 einen Rückgang um 16,2 Prozent bedeutet. Im Landesdurchschnitt betrug der Rückgang lediglich 5,4 Prozent. Die Zahl der Unfälle unter Beteiligung motorisierter Zweiräder ist im vergangenen Jahr (74) auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (75) geblieben.
Unfälle mit motorisierten Zweirädern Sowohl die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung motorisierter Zweiräder (2016: 75, 2017: 74) als auch die Zahl der bei diesen Unglücken Verletzten (2016: 67, 2017: 65) ist 2017 auf demselben Level wie 2016 geblieben. Leider kamen im vergangenen Jahr - wie auch 2016 - zwei Biker ums Leben.
Radfahrer 2017 nahm die Polizei im Kreis Dithmarschen 119 Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern auf, 16,2 Prozent weniger als 2016. Tödlich endete glücklicherweise keiner dieser Unfälle. Bei 11 Prozent dieser Unfälle war Alkohol im Spiel, in 14 Fällen waren Pedelecs beteiligt.
Unfallursachen Im Jahr 2017 sind weiterhin die Nichtbeachtung der Vorfahrt (199), die nicht angepasste Geschwindigkeit (119) und Fehler beim Abbiegen und Wenden (117) die Hauptunfallursachen.
Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter unter der Wirkung von Alkohol stand, ist im Kreis Steinburg im vergangenen Jahr nahezu konstant geblieben, während im Landesmittel die Zahl der Alkoholunfälle um 6,4 und die der Drogenunfälle um 6 Prozent zurückging.
Verkehrsüberwachung Im Kreisgebiet hat die Polizei 2017 große Anstrengungen bei der Bekämpfung der Verkehrsdelikte unternommen und insgesamt 25.542 Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr schriftlich geahndet. Im Jahr 2017 hat die Polizei im Kreis Steinburg 19.901 Verkehrsteilnehmer mit nicht angepasster Geschwindigkeit festgestellt, die kommunalen Geschwindigkeits-Messtrupps notierten zudem 40.292 Geschwindigkeitssünder. Demnach ist im vergangenen Jahr durchschnittlich alle 8 Minuten und 42 Sekunden ein Fahrzeug wegen Nichteinhaltens der zulässigen Geschwindigkeit geblitzt worden. Bei einer Vielzahl der Verkehrsunfälle sind Fahrzeuge aus "ungeklärter Ursache" von der Fahrbahn abgekommen oder mit dem Gegenverkehr kollidiert. Dabei liegt die Vermutung nahe, dass die Unfallfahrer in ihrer Aufmerksamkeit abgelenkt waren, sei es durch die Benutzung von Handys oder durch die Bedienung anderer Geräte der Kommunikations-, Informations- oder Unterhaltungselektronik. Deshalb hat die Polizei einen weiteren Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Verkehrsdelikte rund um das Thema "Ablenkung" gelegt. Während die Beamten im Jahr 2016 noch 257 derartiger Delikte im Kreis Steinburg feststellten, waren es im vergangenen Jahr schon 323 Ordnungswidrigkeiten (plus 25,7 Prozent).
Die Polizeidirektion Itzehoe ist auch künftig bestrebt, die Verkehrssicherheit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu erhalten und nach Möglichkeit zu erhöhen. Die oberste Priorität liegt hierbei in der Bekämpfung von Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr. Weiterhin werden die Verringerung von Unfällen unter Beteiligung von Kindern und die Vorbeugung und Verfolgung von Geschwindigkeitsverstößen durch gezielte Geschwindigkeitsmessungen einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit bilden.
Der ausführliche Verkehrssicherheitsbericht 2017 ist im Internet unter
abrufbar.
Merle Neufeld
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