Neustart der polizeilichen Handpuppenbühnen: Die Kantsteinhelden sind da!

Kiel (ots) - Am heutigen Tag erfolgte in Anwesenheit des schleswig-holsteinischen Innenministers Hans-Joachim Grote und weiterer Gäste die Auftaktveranstaltung der neuen Spielzeit der Handpuppenbühnen der Landespolizei an der Grundschule Vogelsang in Ascheberg (Kreis Plön). Erstmals zur Aufführung kam das neue Stück "Die Kantsteinhelden".

Innenminister Grote dazu: "Verkehrserziehung ist enorm wichtig. Die Unfälle gerade der Kinder unter zehn Jahren nehmen leider zu. Deshalb ist es richtig, dass unsere Polizei die Eltern, Kindertagesstätten und Schulen bei dieser Aufgabe unterstützt. Mit drei überarbeiteten Handpuppenbühnen werden die Kinder auf eine spannende Reise in den Straßenverkehr mitgenommen." Die polizeilichen Handpuppenbühnen sind seit vielen Jahren ein fester und bewährter Bestandteil der polizeilichen Verkehrsfrüherziehung. Von den drei Standorten Bad Oldesloe, Neumünster und Flensburg sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Spielbetrieb im gesamten Land Schleswig-Holstein. In den vergangenen Monaten sind die Polizeihandpuppenbühnen von Grund auf erneuert und neu ausgerichtet worden. Nunmehr beginnt an allen Standorten wieder der reguläre Spielbetrieb.

Zum Hintergrund der polizeilichen Handpuppenbühnen in Schleswig-Holstein: Die Verkehrssicherheit ist integraler Bestandteil der inneren Sicherheit und damit ein wesentliches Aufgabenfeld der Polizei. Kernaufgabe der polizeilichen Verkehrsunfallprävention bei Kindern ist das Thema "Sicherer Schulweg". Das richtige Verhalten im Straßenverkehr wird schon bei den Kleinsten durch die Polizeihandpuppenbühnen vermittelt. Die Landespolizei Schleswig-Holstein unterstützt damit die Verkehrsfrüherziehung im vorschulischen Bereich. Hauptthema ist hierbei das sichere Überqueren der Straße, ein Unterthema ist die Sichtbarkeit im Straßenverkehr (Sicherheit durch Sichtbarkeit - Tragen einer Leuchtweste).

Durch den landesweiten, flächendeckenden Einsatz der Handpuppenbühnen soll gewährleistet werden, dass nahezu jedes Kind im Vorschulalter einmal durch Handpuppenspielerinnen/-spieler verkehrserzieherisch betreut wird. Dieses Ziel wird in einer Umlaufzeit von drei Jahren erreicht. Jährlich besuchten in den vergangen Jahren rund 20.000 Kinder die Aufführungen.

In der Landespolizei gab es nach Ablauf des 1. Quartals 2017 aufgrund von Pensionierungen und Personalabgängen nur noch eine spielfähige Handpuppenbühne (am Standort Bad Oldesloe). Stück für Stück wurden nach dieser Zäsur die Handpuppenbühnen neu aufgebaut und ausgerichtet. Für die Standorte Neumünster und Flensburg wurden insgesamt sechs Tarifbeschäftigte eingestellt. Die neuen Mitarbeiter kommen überwiegend aus dem erzieherischen und pädagogischen Bereich, aber auch aus dem darstellerischen (Theater). Damit brachten sie ideale Voraussetzungen mit, um dann zu Handpuppenspielerinnen und -spielern ausgebildet zu werden. Zugleich wurde ein neues, modernes und landeseinheitliches Theaterstück mit dem Titel "Die Kantsteinhelden" entwickelt und eingeübt.

Die Charaktere sind Figuren wie zum Beispiel das Vorschulkind Pauli, mit denen sich die kleinen Zuschauerinnen und Zuschauer identifizieren können. Das Stück ist pädagogisch auf der Höhe der Zeit und kommt ohne den buchstäblich erhobenen Zeigefinger aus. Den "Ver-kehrskasper" gibt es tatsächlich aber nicht mehr. Auch wenn sich dieser Begriff landläufig für die Polizeihandpuppenbühnen einbürgert hat, spielt die Figur des "Kaspers" überhaupt nicht mit. Die Landespolizei hat für die Überarbeitung der Bühnen tief in die Tasche gegriffen. Die Investition für neue Bühnentechnik und Puppen lagen bei rund 30.000 EUR. Insgesamt arbeiten nun neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Team der Handpuppenbühnen.

Polizeihauptkommissar Ove Fallesen, der Präventionsbeamter im Landespolizeiamt ist und den Neustart mit vielen Helfern organisiert hat, freut sich über das Ergebnis: "Der Anstieg verunglückter Kinder im Straßenverkehr im Jahr 2017 zeigt uns, wie wichtig die Vermittlung des richtigen Verhaltens im Straßenverkehr gerade bei den Kleinsten ist. Hier legen wir alle gemeinsam den Grundstein für ein umsichtiges und vorsichtiges Verhalten und damit für die Sicherheit unserer Kinder. Die intensive Arbeit an dem Projekt Handpuppenbühnen hat sich daher gelohnt und wird sich weiterhin lohnen."

Innenminister Grote zeigt sich überzeugt von dem pädagogischen Ansatz: "Wer selber Kinder hat, der weiß, dass diese spielerische Herangehensweise Aufmerksamkeit weckt. Und ganz nebenbei erleben Kinder unsere Polizei ganz früh als Freund und Helfer. Das passt in unser Konzept der Bürgerpolizei."

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