Gemeinsame Meldung Polizei Berlin, Senatsverwaltung
für Inneres und Sport und Senatsverwaltung für Umwelt,
Verkehr und Klimaschutz
Nr. 0597
Auf der gemeinsamen Pressekonferenz der Senatsverwaltung für
Inneres und Sport, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr
und Klimaschutz sowie des Polizeipräsidenten in Berlin
stellten Senatorin Regine Günther, Staatssekretär Christian
Gaebler und der Direktor beim Polizeipräsidenten Michael
Krömer die Verkehrssicherheitslage in Berlin für das Jahr
2017 vor.
DPPr Michael Krömer: betonte zu
Beginn, dass hinter den Unfallzahlen und Daten immer auch
dramatische Schicksale und menschliches Leid stecken. Dies
betrifft im Besonderen die Verkehrsunfälle, bei denen Menschen
zu Schaden gekommen sind. In Berlin registrierte die Polizei im
letzten Jahr insgesamt 143.424 Verkehrsunfälle. Dieser Wert
entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um gut 1,6%
und bestätigt damit den Bundestrend (+2%).
Im Jahr 2017 ist die Zahl der verunglückten Personen im
Straßenverkehr im Vergleich zum Vorjahr minimal angestiegen
(+0,1). Herr Krömer führte weiter aus, dass mit 36 Toten zwar
ein historischer Tiefstand erreicht wurde, es dennoch 36
Menschen zu viel sind.
Die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden
reduzierte sich um gut 1,3 %. Während bei den
Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten eine Steigerung um knapp
10 % zu verzeichnen ist, nahmen gleichzeitig die Unfälle mit
Leichtverletzten um etwa 3 % ab.
Die Ursachen bei den Unfällen mit Personenschäden offenbaren
sich seit vielen Jahren in unveränderter Reihenfolge:
Die häufigste Ursache – Fehler beim Abbiegen – hat
sich gegenüber dem Vorjahr mit 2.415 Zählungen nur um knapp
1% verringert und ist damit nahezu identisch.
Bei den Interventionsmaßnahmen in der Verkehrsüberwachung,
führte DPPr Krömer aus, müssen die
personellen Ressourcen wegen der umfangreichen polizeilichen
Aufgabenvielfalt zwangsläufig gebündelt und in stärkerem
Maße brennpunktorientiert eingesetzt werden. Deshalb setzt die
Polizei den Fokus auf die beiden größten Hauptunfallursachen
bei Verkehrsunfällen (Abbiegen und Vorfahrt). Er versicherte,
gemeinsam mit allen Verantwortlichen mit Fantasie, Intelligenz
und Kreativität Lösungen zu suchen und zu finden, um
Wirksamkeit und Nachhaltigkeit im Sinne der „Vision Zero“
zu erreichen.
Der Behördenleiter erklärte zu den illegalen Autorennen und
Profilierungsfahrten in der Stadt, dass in diesem Zusammenhang
im Jahr 2017 insgesamt 2.700 Pkw kontrolliert wurden. Fast die
Hälfte der kontrollierten Fahrzeuge wurde beanstandet; 116 Kfz
wurden sogar vor Ort zur Gutachtenerstellung aufgrund der
Schwere der technischen Verstöße sichergestellt.
Der Polizeichef beendete seinen Beitrag mit einer persönlichen
Botschaft und appellierte zu mehr Respekt und gegenseitiger
Rücksichtnahme: „Verkehrssicherheit gehört zu den zentralen
Gütern unserer mobilen Gemeinschaft, denn letztlich betrifft
sie uns alle. Wir sind Vorbilder für unsere Kinder und für
all jene, die Verkehrssicherheit nicht verstanden
haben“.
Senatorin Regine Günther sagte: „Unser Ziel ist es, die Zahl
der im Verkehr schwer Verletzten oder Getöteten auf ein
Minimum zu reduzieren. Jeder Getötete oder Schwerverletzte ist
einer zu viel. Diese „Vision Zero“ ist ein zentrales Ziel
unserer Anstrengungen und im Mobilitätsgesetz verankert, das
zurzeit im Abgeordnetenhaus beraten wird. Sie ist Leitlinie
für alle Planungen, Standards und Maßnahmen zur
Verkehrssicherheit.“
Staatssekretär Christian Gaebler sagte: „Es muss unser Ziel
bleiben, Unfälle gar nicht erst geschehen zu lassen.
Verkehrsverstöße konsequent zu verfolgen und zu ahnden, dient
ganz sicher der Abschreckung. Genauso wichtig ist die
Prävention. Gerade besonders gefährdete
Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer wie ältere Menschen
und Kinder müssen über mögliche Gefahren aufgeklärt werden.
Die Polizei ist hier dankenswerterweise sehr aktiv.“