Verkehrsunfallstatistik 2017 – Gesamtzahl der Unfälle annähernd gleichbleibend – Ablenkung und zu hohe Geschwindigkeit weiterhin Hauptprobleme

Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland stellt die Verkehrsunfallstatistik 2017 vor

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Wilhelmshaven (ots) -

Mit insgesamt 4657 Verkehrsunfällen wurden 2017 in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland (PI WHV/FRI) 11 Verkehrsunfälle weniger polizeilich registriert als im Vorjahr. Dennoch zeichnet sich im Blick auf die Unfallzahlenentwicklung der letzten zehn Jahre ein gleichbleibend stetiger Anstieg ab, was auch im Zusammenhang mit steigenden Zulassungszahlen in Einklang zu bringen sein dürfte. Die Polizeiinspektion liegt damit im Landestrend. +++ Verletzte und Unfalltote +++ Im vergangenen Jahr kamen vier Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. 2015 waren es noch sieben Verkehrsunfälle, bei denen Menschen tödlich verletzt wurden. 2016 verstarben drei Menschen bei Verkehrsunfällen. Die Zahl der Verkehrstoten bleibt dennoch unterhalb des Durchschnitts der letzten zehn Jahre. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der bei Verkehrsunfällen schwerverletzten Personen. 2016 waren noch 143 Schwerverletzte zu verzeichnen. 145 Personen erlitten 2017 schwere Verletzungen. Trotz des höchsten Wertes seit zehn Jahren ist hier festzustellen, dass die Quote der Schwerverletzten bei langjähriger Betrachtung nahezu gleichbleibend ist. Die Zahl der leichtverletzten Personen reduzierte sich 2017 von 876 auf 821 Personen. +++ Fußgänger +++ 101 Fußgänger waren 2017 in Wilhelmshaven und Friesland an Verkehrsunfällen beteiligt, davon wurden 67 verletzt. Ein Fußgänger erlag seinen Verletzungen, 21 wurden schwer und 45 leicht verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem noch 83 verletzte Fußgänger zu verzeichnen waren, bedeutet dies einen Rückgang um 19,28 % und damit den niedrigsten Wert seit fünf Jahren. +++ Radfahrer +++ Positiv ist der Rückgang bei der Anzahl der unfallbeteiligten Radfahrer. Waren 2016 noch 407 Radfahrer in Unfälle verwickelt, waren es im vergangenen Jahr 357 (-12,29 %). Einhergehend reduziert sich die Zahl der verletzten Radfahrer im gleichen Zeitraum um 31 auf 256. Der Trend zur E-Mobilität lässt sich an den Unfallzahlen ebenfalls erkennen. So waren 31 der unfallbeteiligten Radfahrer auf Pedelecs und E-Bikes unterwegs. Die Polizei weist darauf hin, dass sich Käufer umfassend vor dem Kauf beraten lassen und das Fahren mit E-Bikes vorher erlernen sollten. Weiterhin bieten die Verkehrssicherheitsberater Vorträge zum Thema Pedelec und E-Bike an. +++ Motorisierte Zweiräder +++ Rückläufig ist auch die Anzahl der Unfälle mit motorisierten Zweirädern. Wurden hier 2016 noch 148 Unfälle registriert, waren es 2017 insgesamt 123 Unfälle. Zwei Personen wurden bei Unfällen mit Motorrädern getötet. Bei diesen Unfällen dürfte nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache für die fatalen Folgen gewesen sein. +++ Senioren +++ Die Gesamtzahl aller verletzten Senioren (171) in Wilhelmshaven/Friesland ist im Vergleich zum Vorjahr mit einem Rückgang von einer verletzten Person nahezu gleichbleibend. Im Jahr 2017 ereignete sich ein Verkehrsunfall, bei dem eine Seniorin tödlich verletzt wurde, die sich als Beifahrerin in einem Pkw befand. Im Vorjahr 2016 waren drei der tödlich verletzten Unfallbeteiligten Senioren. Mit dem Projekt "Fit im Auto" richtet sich die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland zusammen mit Verkehrswacht und Fahrschulen zielgerichtet an Senioren ab 65 Jahren. Neben verschiedenen Fahrsituationen auf einem Übungsplatz und einer Fahrt im Straßenverkehr haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer insbesondere die Möglichkeit, ihre Sinne für nicht alltägliche Fahrweisen und Situationen zu schärfen. +++ Unfälle mit Kindern +++ Im Inspektionsbereich wurden 19 Kinder weniger im Straßenverkehr verletzt (2017= 78, -19,59 %) als im Vorjahr 2016. Die Zahl der Schulwegunfälle (2017 = 17, 2016 = 18) liegt seit Jahren auf einem vergleichsweise niedrigen Stand. Die Präventionsarbeit der Verkehrssicherheitsberater in Schulen zeigt offenbar positive Wirkung. Auch Eltern tragen hier zusätzlich zur Sicherheit ihrer Kinder bei, indem sie rechtzeitig richtiges Verhalten vorleben, auf Gefahren hinweisen, auf reflektierende Kleidung ihrer Kinder achten und auf den verkehrssicheren Zustand der Fahrräder achten. +++ Unfallfluchten +++ Knapp über 26 % aller Unfälle in Wilhelmshaven/Friesland sind sogenannte Unfallfluchten (2017=1227). Trotzt einer recht hohen Aufklärungsquote von 44,42 % ist ein stetiger Anstieg dieser Unfälle zu verzeichnen. Damit stellt die Anzahl der Unfallfluchten nach dem Vorjahr (-5) den zweithöchsten Wert seit 10 Jahren dar. +++ Fazit +++ Aus der hier erhobenen Statistik lassen sich durchaus positive Entwicklungen im Verkehrsunfallgeschehen erkennen. Jedes Verkehrsunfallopfer ist jedoch eines zu viel, so dass die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland an ihrer intensiven Verkehrssicherheitsarbeit festhalten wird. Überhöhte Geschwindigkeit ist weiterhin eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit schwersten Folgen. Die Polizeiinspektion schreibt der Verkehrsüberwachung einen hohen Stellenwert zu und betreibt auch zukünftig intensive Anstrengungen zur Reduzierung von Unfällen mit Personenschäden. Bei inspektionsweiten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen wird dabei auch das Thema Ablenkung im Straßenverkehr in den Fokus genommen, da die Ablenkung durch Smartphone, Tablet und Co Verkehrsexperten zufolge zu jedem zehnten Unfall in Deutschland beiträgt. Die polizeiliche Präventionsarbeit nimmt für alle Altersgruppen eine hohe Priorität ein und verfolgt konsequent das Ziel der Reduzierung von Verkehrsunfällen. So werden die Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater weiterhin in den Schulen und bei Vortragsveranstaltungen vor Ort präventiv tätig sein.

Rückfragen bitte an:

Sachgebiet Verkehr der
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland

Telefon: 04421/942-131