Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 20.03.2018 zur regionalen Polizeilichen Kriminalstatistik 2017

Heilbronn (ots) - "Die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn leben sicher. Diese Tatsache ist zugleich unsere Aufgabe, tägliche Motivation und auch zukünftiges Ziel", lautet die Kernbotschaft von Polizeipräsident Hans Becker anlässlich der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2017 für den Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn. Nachdem der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl die ebenfalls positiv ausfallenden landesweiten Statistikdaten für Baden-Württemberg am vergangenen Freitag in Stuttgart bekanntgegeben hat, lud der Leiter des Polizeipräsidiums Heilbronn, Polizeipräsident Hans Becker, am Dienstag zur Veröffentlichung der regionalen Auswertungen ein. "Insgesamt kann die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Polizeipräsidium Heilbronn als positiv bezeichnet werden. Die Fallzahlen sind zurückgegangen, während wir die Aufklärungsquote gleichzeitig steigern konnten", lautet die Kernaussage des Dienststellenleiters. "Die Ergebnisse zeigen uns, dass wir gute Arbeit leisten. Sie verdeutlichen aber auch, wo wir unsere personellen Ressourcen zielgerichtet einsetzen müssen", so Hans Becker weiter. Zu der guten Aufklärungsquote, die um 2,6 % auf ein Fünf-Jahres-Hoch von 61,6 gesteigert werden konnte und somit nur noch knapp unter dem landesweiten Durchschnitt von 62,4 % liegt, kommt die erfreuliche Tatsache, dass die Stadt Heilbronn im Vergleich der Stadtkreise Baden-Württembergs die sicherste Großstadt ist. Das Polizeipräsidium Heilbronn betreut neben der Großstadt Heilbronn den flächenmäßig größten Zuständigkeitsbereich in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 848.000 Menschen. Der Präsidiumsbereich ist sowohl ländlich als auch städtisch geprägt. Diese Faktoren wirken sich auf die Kriminalität beziehungsweise Kriminalitätsbelastung aus, weshalb einzelne Deliktsbereiche differenziert betrachtet werden müssen.

Steigende Zahlen in einigen Deliktsbereichen - Spitzenplatz weiterhin bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls

Deutlich steigende Zahlen weist die Statistik beispielsweise im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung auf. Polizeipräsident Becker relativiert die Zahlen aber: "Ursache für die Steigerungen sind insbesondere gesetzliche Änderungen im Sexualstrafrecht, welche Fehlverhalten in diesem Bereich früher strafrechtlich relevant werden lassen."

Gestiegen sind die Zahlen bei den Körperverletzungsdelikten im öffentlichen Raum. Entgegen des landesweiten Trends sind die Fallzahlen hierbei im Bereich des Heilbronner Polizeipräsidiums gestiegen. "Diese Entwicklung stellt uns alles andere als zufrieden", konstatiert der Polizeipräsident. "Insbesondere die Tatsache, dass hier ein hoher Anteil Flüchtlinge und Asylbewerber als Tatverdächtige in Erscheinung getreten sind, zeigt uns Handlungsbedarf. Wir werden mit einem ganzheitlichen Ansatz reagieren und sowohl repressiv als auch - gemeinsam mit unseren Partnern - präventiv aktiv werden."

Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls ist weiterhin ein Schwerpunkt. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn gingen die Fallzahlen innerhalb der Jahresfrist erneut deutlich zurück und mit einer Aufklärungsquote von über 30 % liegt das Präsidium direkt nach dem Polizeipräsidium Tuttlingen an zweiter Stelle im landesweiten Vergleich. "Wir wissen, dass sich die guten Zahlen hier direkt auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung auswirken. Deshalb bleiben wir an diesem Thema dran," betont Thomas Schöllhammer, Chef der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn und führt weiter aus, "dass auch unsere Bemühungen bei der kriminaltechnischen Beratung von Bürgerinnen und Bürgern in unseren vier Beratungsstellen Früchte tragen." In nahezu der Hälfte der Fälle (48,7 %) bleibt es bei einem Einbruch beim Versuchsstadium.

Mehr Rauschgiftkriminalität - Anstieg aber erklärbar

Aufmerksam beobachtet wird im Polizeipräsidium Heilbronn der Anstieg der Zahlen im Bereich der Rauschgiftkriminalität. "Hierbei handelt es sich um sogenannte Hol-Kriminalität", erklärt Hans Becker. Der Deliktsbereich gilt als Gradmesser der polizeilichen Schwerpunktsetzung. Der Polizeipräsident führt die steigenden Zahlen auf die gute und zielgerichtete Arbeit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unter anderem auch bei größeren Ermittlungskomplexen, zurück.

"Sehr positiv ist, dass die Straßenkriminalität zurückgegangen ist. Die Sicherheit im öffentlichen Raum konnte gesteigert werden" bilanziert Hans Becker. "Uns gefällt aber nicht, dass die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum zugenommen haben. Auf diese Entwicklung werden wir reagieren, in dem wir auch dieses Thema ganzheitlich angehen. Straftaten werden weiterhin konsequent verfolgt. Mit gezielten Präsenz- und Präventivmaßnahmen wollen wir hier den Trend wieder umkehren.

"Nicht akzeptabel ist für mich als Dienststellenleiter die steigende Zahl der Straftaten gegen Polizeibeamte", kommentiert Hans Becker den Fünf-Jahres-Höchstwert in diesem Deliktsbereich. Die Beamtinnen und Beamten werden künftig für Gefahrensituationen noch besser geschult. Außerdem ist es auch weiterhin wichtig, dass derartige Delikte konsequent verfolgt und durch die Justizbehörden entsprechend geahndet werden.

"In der Gesamtbetrachtung bin ich mit unseren Zahlen durchaus zufrieden. Wir konnten auf vielschichtige Herausforderungen in allen Bereichen der Kriminalität reagieren und damit dafür sorgen, dass es in unserer Heimat sicher ist", beschließt Polizeipräsident Becker seine Ausführungen. "Noch bedeutsamer ist dieser Aspekt, wenn man berücksichtigt, dass wir personell momentan nicht optimal ausgestattet sind. Daran wird sich aber perspektivisch einiges ändern. Sobald uns die starken Ausbildungsjahrgänge (2017: 1.400, 2018 und 2019: jeweils 1.800) zur Verfügung stehen, werden wir uns personell deutlich besser aufstellen. Auf die jungen Kollegen müssen wir aber noch ein wenig warten. Bis dahin werden wir aber in unserem gesamten Zuständigkeitsbereich mit einem zielgerichteten Personal- und Ressourceneinsatz dafür sorgen, dass sich die Bevölkerung sicher fühlen kann - 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag."

Für Rückfragen steht Ihnen die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Heilbronn, Telefon 07131 104-1011, zur Verfügung. Eine Zusammenfassung der Polizeilichen Kriminalstatistik ist auf der Homepage des Polizeipräsidiums Heilbronn abrufbar.

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