Aachen (ots) - Bis tief in die Nacht haben gestern (22.03.2018) über 70 Beamte der Aachener Polizei, der Bundespolizei, der belgischen Polizei und des Ordnungsamtes umfangreiche Kontrollen in der Aachener Innenstadt und an mehreren Grenzstraßen zu Belgien und den Niederlanden durchgeführt. Die erklärten Ziele des gemeinsamen Einsatzes: Strikte Bekämpfung der Straßenkriminalität an bekannten Schwerpunkten, Erkenntnisgewinnung zu Reisebewegungen überörtlich agierender Täter und Überwachung der gewerberechtlichen Vorschriften. Während des Einsatzes wurden insgesamt über 160 Personen und Fahrzeuge sowie auch zahlreiche Wettbüros und Kioske im Ostviertel überprüft. Die Elsassstraße musste während der Kontrollen vorübergehend für den Verkehr gesperrt werden.
Die Bilanz des Einsatzes: 14 Strafanzeigen und 17 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. Zwei Personen wurden vorläufig festgenommen.
Bei der Durchsuchung eines 40-jährigen Mannes in einem Kiosk an der Trierer Straße fanden die Beamten zunächst mehrere Tütchen mit Marihuana, wenig später knapp 4000 Euro Bargeld in kleiner Stückelung; versteckt in einer seiner drei übereinander getragenen Jogginghosen. Besonders brisant an der Sache: in seiner Vernehmung gab der Mann an Hartz-IV Empfänger zu sein. Vor dem Hintergrund der gefundenen Drogen, fielen seine Erklärungen zur Herkunft der hohen Bargeldsumme entsprechend dürftig aus. Drogen und Geld wurden dem Mann abgenommen, ihn erwartet nun ein Strafverfahren.
Auch der Kioskbesitzer selbst kam kurze Zeit später in Erklärungsnöte: eine griffbereit im Kiosk deponierte Machete wurde sichergestellt und brachte dem Mann eine Anzeige nach dem Waffengesetz ein.
Bei weiteren Kontrollen am Kaiserplatz, der Heinrichsallee und der Antoniusstraße konnten ebenfalls Drogen und Bargeld sichergestellt werden, entsprechende Strafverfahren wurden eingeleitet.
Mit einer Waffe der besonderen Art fiel auch ein 19-Jähriger in der Elsassstraße auf. In einer Umhängetasche hatte er einen als Taschenlampe getarnten "Elektroschocker" dabei, laut Waffengesetz streng verboten. Das Gerät wurde dem Mann abgenommen, auch ihn erwartet nun ein Strafverfahren.
Ein 41-jähriger Besitzer eines Kiosks am Adalbertsteinweg, gegen den bereits polizeiliche Erkenntnisse vorlagen, musste gar eine richterlich angeordnete Durchsuchung seiner Wohnung über sich ergehen lassen. Im Keller des Mannes fanden die Beamten schließlich ein gestohlenes Mountainbike. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet, das Fahrrad wurde sichergestellt.
Einen herausragenden Fund konnten auch die am Einsatz beteiligten Kollegen der Bundespolizei verbuchen: Bei einer Fahrzeugkontrolle auf der Autobahn fanden die Beamten gleich drei scharfe Schusswaffen; zwei sind in Belgien als gestohlen gemeldet. Im gleichen Fahrzeug waren darüber hinaus eine Machete, zwei sog. "Einhandmesser" und einen Baseballschläger deponiert. Die beiden Insassen wurden vorläufig festgenommen und zur Wache gebracht.
Das Ordnungsamt musste mehrere Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten gegen Ladenbesitzer einleiten. Diese hatten gegen Vorschriften des Jugendschutzgesetztes und Vorschriften der Preiskennzeichnung verstoßen.
Behörden- und länderübergreifende Einsätze dieser Art werden im Rahmen des sog. "City-Konzept" auch zukünftig in regelmäßigen Abständen durchgeführt. (am)
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