Kiel (ots) - Aufgrund einer Vielzahl von neuen Anrufen falscher Polizeibeamter, die vorrangig ältere Bürger im Stadtteil Düsternbrook angerufen haben, sind derzeit Beamte des 1. Polizeireviers in ihrem Bezirk unterwegs und suchen aktiv Kontakt zu den Bewohnern.
Allein am Dienstag sind der Polizei über 30 Fälle bekannt geworden, in denen vermeintliche Polizeibeamte Anrufe bei Düsternbrooker Bürgern getätigt haben. Alle Angerufenen reagierten richtig, beendeten das Telefonat und informierten umgehend über Polizeiruf 110 die Einsatzleitstelle. Nach jetzigem Stand ist es in keinem Fall zu einer Übergabe von Geld oder Wertsachen gekommen. Gleichzeitig ist keiner der Betroffenen von falschen Polizeibeamten aufgesucht worden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Da sich die Anrufe im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Kiel derzeit hauptsächlich auf die Stadtteile nördlich des Kanals und Düsternbrook konzentrieren, hat das 1. Revier ein Konzept entwickelt, bei dem seit dem 19. März täglich mehrere Beamte von Tür zu Tür gehen, um das Gespräch mit den Anwohnern zu suchen und Informationsbroschüren zu übergeben. Sollten keine Hausbewohner angetroffen werden, hinterlassen die Beamten Faltblätter auf denen auch die Rufnummer der Dienststelle angegeben ist. Für Rückfragen stehen die Polizisten des 1. Reviers jederzeit unter der Rufnummer 0431 / 160 1110 zur Verfügung.
Sollten Sie ebenfalls derartige Anrufe von vermeintlichen Polizeibeamten erhalten, informieren Sie uns über den Polizeiruf 110. Sollte eine Häufung solcher Anrufe in anderen Teilen des Stadtgebiets oder des Kreises Plön festgestellt werden, wird die Polizeidirektion das Konzept anpassen und die Reviere in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen aktiv auf die Bürger zugehen.
Die hochprofessionellen Täter agieren in der Regel von ausländischen Call-Centern aus, was die Ermittlungen erschwert. Da hauptsächlich ältere Menschen angerufen oder aufgesucht werden, geht die Kriminalpolizei davon aus, dass die Betrüger in Telefonbüchern oder Adressdatenbanken gezielt nach typischen älteren Vornamen suchen, um anschließend den Kontakt aufzubauen.
Auf der Internetseite www.polizei-beratung.de stehen vielfältige Informationen zur Kriminalprävention bereit. Wir verweisen hier speziell auf die Informationsbroschüren in Sachen Falsche Polizeibeamte (http://t1p.de/20eh) sowie allgemeinen Hinweisen für ältere Mitbürger (http://t1p.de/3kx7).
Matthias Arends
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