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Mettmann (ots) - Erst zuletzt mit unserer Pressemitteilung / ots 1803123 vom 27.03.2018 berichteten wir über das aktuell verstärkte Auftreten von Telefontrickbetrügern im Bereich Ratingen, bei denen sich die Anrufer vorwiegend bei älteren Mitbürgern als Polizei- bzw. Kriminalbeamte ausgeben. Auch am späten Dienstagabend des 27.03.2018, mit einem Schwerpunkt zwischen 21.30 Uhr und 24.00 Uhr, ging die vom Vortag gemeldete Serie solcher Anrufe in Ratingen weiter. Bis zum Mittwochmorgen wurden der Ratinger Polizei bereits neun solcher Fälle angezeigt, die mehrheitlich wieder mit der falschen Rufnummer 02102 / 110 in den Telefondisplays der Angerufenen signalisiert wurden. Während die angerufenen Senioren in acht Fällen ausreichend sensibilisiert waren, misstrauisch wurden und nicht auf die Masche der Telefonbetrüger hereinfielen, kam es, trotz der vielen öffentlichen Warnungen der vergangenen Zeit, in einem aktuellen Fall leider erneut zu einer erfolgreichen Tat.
Eine 82-jährige Seniorin aus Lintorf wurde Opfer dieses Trickbetrugs. In mehreren Telefonaten ab 21.30 Uhr meldete sich eine vermeintliche Kriminalpolizistin bei der Ratingerin. In bekannter Masche berichtete sie von der aktuellen Festnahme von Dieben in Ratingen, bei deren Durchsuchung auch ein Zettel mit der Adresse der 82-Jährigen gefunden worden sei. In akzentfreier deutscher Sprache, mit geschickter und vermeintlich einfühlsamer Gesprächsführung, erschlich sich die Anruferin das Vertrauen des anfänglich noch misstrauischen Opfers. Schließlich wurde die Übergabe von Bargeld und Schmuck der Seniorin an einen zivilen Kollegen der Anruferin vereinbart, der als verdeckter Bote vorbeikommen sollte, um den wertvollen Besitz der 82-Jährigen vorsorglich "in Sicherheit zu bringen" ! Um 00.30 Uhr erschien der angekündigte Bote und "falsche Polizist" an der Wohnung der Geschädigten. Diese übergab dem Unbekannten Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren zehntausend Euro. Damit verschwand der Gauner zu Fuß in Richtung Lintorfer Innenstadt. Er wird vom Opfer wie folgt beschrieben:
Etwa zehn Minuten nach der Geld- und Schmuckübergabe kamen der Geschädigten erste Zweifel an ihrem eigenen Handeln. Leider erst jetzt kontaktierte sie die richtige Polizei. Daraufhin sofort eingeleitete polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach dem flüchtigen Straftäter verliefen leider ohne einen schnellen Erfolg. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet, weitere Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen veranlasst, eine sofortige Betreuung des Opfers eingeleitet.
Bisher liegen der Ratinger Polizei noch keine konkreten Hinweise zu Identität, Herkunft und Verbleib des bzw. der Täter vor. Sachdienliche Hinweise dazu nimmt die Polizei in Ratingen, Telefon 02102 / 9981-6210, jederzeit entgegen.
Aus konkretem Anlass appelliert die Polizei im Kreis Mettmann erneut und kreisweit an alle Bürgerinnen und Bürger, sich vor der zuvor geschilderten Masche zu schützen. Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürger und Bürgerinnen an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen.
Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Hinweise:
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!
Auflegen sollten Sie, wenn:
Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - Notrufnummer 110. Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.
Angehörigen älterer Menschen und potentieller Opfer wird empfohlen:
Hinweis an die Medien: Polizeiliches Bildmaterial zu dieser Mitteilung und ein vom LKA NRW verfasster Präventionstipp für Bürgerinnen und Bürger zum Thema: Falsche Polizeibeamte am Telefon (PDF), befinden sich in der Digitalen Pressemappe der KPB Mettmann zum Download bereit und zur Veröffentlichung frei.
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann
Telefon: 02104 / 982-1010
Fax: 02104 / 982-1028
E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
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