Darmstadt: Polizei kontrolliert „abgelenkte“ Brummifahrer/Während der Fahrt telefoniert und Frachtpapiere studiert

Südhessen/Darmstadt (ots) - Am Montag (09.04.) führten Beamte der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Südhessen auf den Autobahnen rund um Darmstadt Kontrollen zum Thema "Ablenkung im Straßenverkehr" durch. Hintergrund sind teils schwere Verkehrsunfälle in den letzten Wochen und Monaten, bei denen in mehreren Fällen Lastkraftwagen ohne erkennbaren Grund auf den Vordermann aufgefahren sind.

Die Beamten beanstandeten unter Anderem drei Lkw-Fahrer, die während der Fahrt telefoniert haben. Sie erwarten nun Punkte in Flensburg und entsprechende Bußgelder.

Zwei weitere Fahrer von Sattelzügen gerieten ins Visier, weil sie während der Fahrt offensichtlich Frachtpapiere studierten. Aufmerksames Fahren sieht nach Auffassung der Polizei allerdings anders aus.

Beide Brummis wurden einer Kontrolle unterzogen. Bei dem Fahrer des ersten Sattelzuges stellten die Beamten fest, dass er seine regelmäßige Wochenruhezeit von über 45 Stunden gesetzeswidrig im Lkw verbrachte. Zudem wurden bei ihm Unregelmäßigkeiten bei der Erlangung seiner Fahrerkarte festgestellt. Mit den beiden Verstößen wird sich nun das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) zu befassen haben.

Bei dem Fahrer des zweiten kontrollierten Sattelzuges wurden gleich mehrere Verstöße festgestellt. Der Fahrer missachtete am Vortag das Sonntagsfahrverbot. Beim Auslesen des digitalen Fahrtenschreibers ergaben sich erste Hinweise, dass der Fahrer widerrechtlich eine zweite Fahrerkarte nutzt, um Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeit zu verschleiern. Tatsächlich konnten die Beamten anschließend eine gut versteckte Fahrerkarte einer anderen Person, die während der Fahrt mehrmals von dem Trucker widerrechtlich genutzt wurde, auffinden. Außerdem bemerkten die Verkehrsspezialisten, dass auch der Fahrtenschreiber an dem Fahrzeug manipuliert wurde. Das Gerät zeichnete eine viel niedrigere Geschwindigkeit auf, als tatsächlich gefahren wurde. Das Fahrzeug musste in einer Tachowerkstatt wieder in einen gesetzeskonformen Zustand gesetzt werden.

Der Fahrer und der verantwortliche Spediteur müssen sich nun jeweils in einem Strafverfahren verantworten. Zur Sicherung der Verfahren wurden an Ort und Stelle 4000 Euro von der Polizei einbehalten.

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