Bochum (ots) - "Falscher Stadtwerke-Mitarbeiter unterwegs!" Nach diesem Funkspruch machte sich eine Streifenwagenbesatzung der Bochumer Polizei am 2. Mai auf den Weg zu einem Mehrfamilienhaus an der Straße "Hermeskamp" in Riemke.
Dort hatte eine betagte Seniorin gegen 9.30 Uhr einen Mann in ihre Wohnung gelassen, der sich als Mitarbeiter der Stadtwerke ausgab, um den Wasserdurchlauf zu überprüfen. Ein Trickdiebstahl, der leider schon seit Jahrzehnten immer wieder greift, nahm seinen Lauf.
Doch zum Glück war eine Hausbewohnerin auf die Person aufmerksam geworden, die die Wohnungstür der Rentnerin aufgelassen hatte, um einem Mittäter in einem günstigen Augenblick den Zutritt zu ermöglichen.
Als die Bochumerin den Mann in der Wohnung der Nachbarin ansprach und ankündigte, die Polizei zu rufen, verließ dieser sofort das Haus. Ein weiterer Zeuge beobachtete, wie der tatverdächtige Trickdieb anschließend mit zwei Männern in einen vor dem Gebäude stehenden Lieferwagen stieg.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei der aufmerksamen Bochumerin, die durch ihr Einschreiten sicherlich Schlimmeres verhindert hat.
Polizeiliche Hinweise und Hintergründe zum Thema Trickdiebstahl in Wohnungen
Trickdiebstahl in Wohnungen ist nach dem Taschendiebstahl auf der Straße die vermutlich häufigste Straftat, von der hauptsächlich ältere Menschen betroffen sein können.
Die Arbeitsweisen der Trickdiebe lassen sich auf drei Grundmuster zurückführen:
Opfer sind fast ausschließlich ältere, teils hochbetagte Menschen. Dabei werden in aller Regel folgende Tricks angewandt:
Der Glas Wasser-Trick: Täterinnen täuschen Schwangerschaft, Übelkeit oder die Notwendigkeit einer Arzneimitteleinnahme vor und bitten um ein Glas Wasser.
Der Papier- und Bleistift-Trick: Täter oder Täterinnen wollen für angeblich nicht angetroffene Nachbarn eine Nachricht hinterlassen. Dazu fragen sie nach Schreibzeug sowie Papier und drängen auf eine Schreibunterlage in der Wohnung oder bitten das Opfer, die Nachricht selbst zu erfassen.
Der Blumen- oder Geschenkabgabe-Trick: Täter oder Täterinnen wollen für angeblich nicht angetroffene Nachbarn Blumen oder ein Geschenk abgeben. Dabei drängen sie darauf, die Blumen zu versorgen oder das Geschenk selbst zu verwahren.
Weitere vorgetäuschte Notlagen verbinden sich mit der Bitte,
Im Gegensatz zu Personen mit Migrationshintergrund täuschen deutsche Täterinnen und Täter eher eine offizielle Funktion oder sonst eine Befugnis zum Betreten der Wohnung vor. Sie kommen beispielsweise angeblich als Handwerker, wie in diesem Fall von den Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerken, von der Hausverwaltung, von der Kirche, von der Rentenversicherung oder Krankenkasse, von der Polizei, von der Post oder vom Sozialamt. Dabei kündigen sie ihren Besuch gelegentlich sogar vorher telefonisch an, um mögliche Bedenken schon im Voraus zu zerstreuen und ein Vertrauensverhältnis zum Opfer aufzubauen.
Bitte bedenken Sie: "Tricktäter sind erfinderisch und schauspielerisch begabt. So denken sie sich immer neue "Schachzüge" aus, die an dieser Stelle nie vollständig aufzuzählen sind!"
Für Trickdiebinnen und Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen, um zum Erfolg zu kommen: die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür. Daher sollten ältere Menschen zum Schutz vor Trickdieben folgende Ratschläge unbedingt beherzigen:
Für Fragen und kostenlose Beratungen steht Ihnen das Bochumer Kommissariat "Kriminalitätsvorbeugung/Opferschutz" unter der Rufnummer 0234 / 909 4040 gern zur Verfügung. Unter dieser Rufnummer kann auch ein Kontakt zu unseren Seniorensicherheitsberatern hergestellt werden.
Rückfragen bitte an:
Polizei Bochum
Pressestelle
Volker Schütte
Telefon: 0234-909 1021
E-Mail: pressestelle.bochum@polizei.nrw.de
https://www.polizei.nrw.de/bochum/