Bundespolizeidirektion München: Anscheinswaffe in der S-Bahn – Angst bei Reisenden durch Oma mit Spielzeugpistole

Anscheinswaffe

München (ots) - Am Dienstagnachmittag (22. Mai) fuhr eine 65-Jährige in Begleitung vier weiterer Personen in der S-Bahn. Kurzzeitig hatte sie sich die Spielzeugpistole der Enkelin unter den Arm geklemmt. Verängstigte Reisende filmten die Frau und informierten den Triebfahrzeugführer. Die Polizei konnte die Situation am Hauptbahnhof klären und stellte die "Waffe" sicher.

Gegen 14:00 Uhr fiel zwei Zeugen (15 und 17 J.) in einer S8 Richtung Flughafen auf, dass eine ältere Frau eine Pistole unter den Oberarm geklemmt hatte. Die beiden erstellten mit einem Smartphone ein Video von der 65-Jährigen und informierten über die Sprechanlage der S-Bahn den Triebfahrzeugführer. Dieser wiederum setzte einen Notruf ab und die Polizei wurde informiert. Die S-Bahn wurde am Hauptbahnhof angehalten. Dort anwesende Beamte der Landes- und Bundespolizei konnten die Frau aus Bulgarien, die mit vier weiteren Personen (davon zwei Enkelkinder) unterwegs war, durch das von den Zeugen erstellte Video schnell erkennen, entwaffnen und festnehmen. Es stellte sich heraus, dass es sich bei der Pistole um eine Plastik-Spielzeugwaffe der Enkelin der 65-Jährigen han-delte. Diese war jedoch nach ihrem Gesamterscheinungsbild von einer echten Waffe kaum zu unterscheiden. Die in Germering lebende Oma wollte ihrer Enkelin ein Bonbon geben. Dies befand sich, wie die Waffe, in der Handtasche der Frau. Sie entnahm die Pistole und klemmte sich diese unter den Arm.

Die Frau und die vier Kinder mussten die Beamten auf die Wache der Bundespolizei am Hauptbahnhof begleiten. Die Spielzeug-Pistole wurde sichergestellt.

Die Germeringerin erhielt wegen des Führens einer Anscheinswaffe eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach dem Waffengesetzt und musste diesbezüglich eine Sicherheitsleitung von 100 Euro hinterlegen.

Die Bundespolizei weist ausdrücklich auf die Gefahren hin, die durch das Führen von Anscheinswaffen entstehen können und appelliert an die Bürger dies in der Öffent-lichkeit zu unterlassen.

Vorbildlich war das Verhalten der beiden jugendlichen Zeugen aus München, indem sie über die Sprechanlage der S-Bahn Hilfe holten und ein Video erstellten.

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