Erneuter Romantik-Betrug

Stralsund (ots) - Erst Mitte Mai hatten wir von einem Fall des sogenannten Romantik-Betruges berichtet. Eine 61-jährige Rüganerin war auf den falschen Arzt "Dr. Jack Dossier" hereingefallen und hatte ihm über 4000 EUR überwiesen.

Gestern (04.06.18) ist in Stralsund ein weiterer Fall dieser Betrugsmasche bekannt geworden. Eine 78-Jährige hatte über das Internet mehrere Kontakte zu Männern gepflegt und teilweise Beziehungen aufgebaut. Ihre Enkeltochter stellte fest, dass es sich um Fake-Profile handelt. Die Männer mit den wohlklingenden Namen Laurent Mattei, Juan-Marc Olivier, John Mertens und Festus Erdmann existieren in Wirklichkeit nicht. Ihre Profilbilder stammen teilweise von ausländischen Models. Bis zu dieser Erkenntnis hatten die Männer jedoch schon Notlagen vorgetäuscht und die Seniorin veranlasst etwa 1000 EUR zu überweisen.

Daher möchten wir noch einmal nachfolgende Hinweise übermitteln:

Beim Romance Scam handelt es um eine seit Jahren bekannte Betrugsmasche, welche meisten den hoch organisierten Banden der Nigeria Connection zugerechnet werden kann. Diese erstellen authentisch wirkende Fake-Profile auf verschiedenen Plattformen und stellen sich als gutaussehende und erfolgreiche Personen vor. Einfühlsam gehen sie auf ihre Opfer ein und spielen Verliebtheit vor. Sofern das Vertrauen dann gewonnen wurde, wird eine Notlage vorgetäuscht, aus der nur der Partner ihnen helfen kann. Oft sind die Geschädigten bei Erfolg der Betrüger finanziell und emotional zerstört.

Romance Scammer kommunizieren oft in gutem Englisch oder Deutsch, wobei sie häufig Software benutzen. Erkennbar könnten sie an den Bildern sein, die in die Fake-Profile eingespeist wurde. Diese sind unscharf und von geringer Auflösung, da sie von Identitätsdiebstählen stammen. Schon nach dem ersten Kontakt werden die Opfer mit Liebesschüren überhäuft, eine feste Partnerschaft vorgegaukelt. Schließlich kommt es dann zur finanziellen Notlage.

Wir raten Ihnen im Falle des möglichen Romatik-Betruges, niemals Geld an Personen zu überweisen, die Sie noch nie persönlich getroffen haben. Gehen Sie sparsam mit Ihren Hintergrundinformationen, wie zum Beispiel finanziellen Verhältnissen, um. Geben Sie den Namen der Internetbekanntschaft in eine Suchmaschine mit dem Zusatz "Scammer" ein. Es gibt Portale, die sich mit dem Aufdecken der unechten Profile beschäftigen und vielleicht ist Ihre Bekanntschaft dort schon verzeichnet. Bei der umgekehrten Bildersuche könnten Sie ebenfalls nützliche Hinweise erhalten.

Wenn Sie erkennen, dass Sie Opfer eines solchen Betruges wurden, brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab. Lassen Sie sich nicht erpressen oder einschüchtern und überweisen kein Geld mehr. Gehen Sie in jedem Fall zur Polizei und erstatten Anzeige.

Weitere Informationen und Hinweise erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de

Rückfragen bitte an:

Nicole Buchfink
Polizeipräsidium Neubrandenburg
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