Pressebericht vom 08.06.2018
08.06.2018, PP München
Pressebericht vom 08.06.2018
822. Pressekonferenz: Ermittlungen wegen Fakeshops im Internet –
fünf Personen festgenommen
823. Motorradfahrer prallt gegen Kleintransporter und wird schwer verletzt – Berg am Laim
824. Einbrecher in Kirchtrudering festgenommen
825. Falscher Handwerker – Milbertshofen
826. Renitente Person in der Ludwigsvorstadt
827. Versuchtes Tötungsdelikt – Oberschleißheim
822. Pressekonferenz: Ermittlungen wegen Fakeshops im Internet – fünf Personen festgenommen Ein 39-Jähriger aus Hessen eröffnete nach dem bisherigen Ermittlungsstand seit Februar 2016 unter falschen Identitäten bzw. mit „gestohlenen“ Personalien Bankkonten. Unter Verwendung dieser hierbei genutzten Personalien generierte er dann Websites mit nicht existierenden Autohäusern (sogenannte Fakeshops). Bei diesen Autohäusern wurden schließlich hochpreisige Fahrzeuge (BMW, Audi, Porsche, etc.) zum Verkauf angeboten. Diese Fahrzeuge waren aber ebenso wenig existent wie die Autohäuser.
Ende des Jahres 2016 lernte der Tatverdächtige eine 34-Jährige, ebenfalls aus Hessen kennen, die ihn als seine Lebensgefährtin seitdem bei seinen Betrügereien tatkräftig unterstützt haben soll.
Die beiden traten hier unter mindestens 20 falschen bzw. gestohlenen Identitäten auf. Sie eröffneten unter diesen falschen Personalien rund 200 Bankkonten und schlossen Mobilfunkverträge ab. In rund 30 eigens im Internet erfundenen Scheinautohäusern wurden über Online-Verkaufsportale und eigene Websites die Fahrzeuge zum Verkauf angeboten. Dabei kam es in mindestens 27 Fällen zu Anzahlungen teils im 5-stelligen Euro-Bereich. Der Gesamtschaden beläuft sich dabei auf rund eine Million Euro.
Ein 30-Jähriger aus München, der ein guter Bekannter des 39-Jährigen ist, war bei einer Postfiliale tätig. Er half in etwa 70 Fällen im Rahmen des sogenannten Postident-Verfahrens, nach Vorlage gefälschter bzw. gestohlener Personaldokumente Bankkonten zu eröffnen und Mobilfunkverträge abzuschließen. Dafür erhielt er Geld- und Sachwerte.
Eine 42-jährige Mediendesignerin aus Schwaben erstellte und verwaltete seit Januar 2018 Logos und Designs der eigens für die Betrugstaten konstruierten Scheinautohäuser. Auch sie ist eine gute Bekannte des Pärchens. Sie wusste dabei, dass hier keine Fahrzeuge wirklich verkauft wurden und wurde mit Geld- und Sachwerten entlohnt.
Als weiterer Tatbeteiligter konnte noch ein 43-Jähriger aus Sachsen ermittelt werden. Ihm wird in diesem Zusammenhang Geldwäsche vorgeworfen, da er die Herkunft des betrügerisch erlangten Geldes zu verschleiern versuchte.
Aufgrund der beim Kommissariat 76 in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft München I durchgeführten Ermittlungen konnten durch diese Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse vor Gericht erwirkt werden.
Am Mittwoch, 06.06.2018 wurde daraufhin eine abgestimmte Festnahme- und Durchsuchungsaktion in den Bundesländern Bayern, Hessen und Sachsen durchgeführt. Unterstützt wurden die Münchner Ermittler dabei durch die zuständigen Kollegen vor Ort. Es konnten schließlich alle fünf Tatverdächtigen festgenommen und den jeweils zuständigen Haftrichtern vorgeführt werden. Alle fünf Personen befanden sich zunächst in Untersuchungshaft. Aufgrund der getätigten Ermittlungen wurde der 43-Jährige aus Sachsen am Donnerstag, 07.06.2018 wieder entlassen. Die relevanten Wohn- und Geschäftsräume (insgesamt zehn Objekte) wurden durchsucht und entsprechendes Beweismaterial sichergestellt.
Die Ermittlungen in dieser Sache dauern an.
In diesem Zusammenhang weist die Münchner Polizei insbesondere darauf hin:
Seien Sie besonders kritisch und vorsichtig bei Einkäufen im Internet; insbesondere wenn Vorkasse erforderlich ist und von Ihnen eine Überweisung an ein Konto gefordert wird. Gleiches gilt für Geldtransfers über Bezahldienste wie MoneyGram, Western Union oder andere.
In der Regel lässt sich das Geld nur theoretisch wieder zurückholen; für eine Rückholung ist Voraussetzung, dass der Täter über das Geld noch nicht verfügt hat.
Übrigens – eine deutsche Bankverbindung bietet keine Gewähr dafür, dass der Anbieter tatsächlich im Inland ansässig ist.
Lassen Sie sich nicht durch Drängen der Täter (weitere Interessenten, begrenztes Angebot etc.) zu einer schnellen Geldübermittlung hinreißen. Prüfen Sie das Angebot, vor allem bei Schnäppchen oder besonders tollen Angeboten.
Überprüfen Sie die Verkäuferangaben; Recherchen im Internet ergeben oftmals Hinweise auf einen Fakeshop oder die Existenz einer Firma.
Am besten, sie machen sich selbst ein Bild von diesem Autohaus und versuchen, mit dem Verkäufer persönlich in Kontakt zu treten.
Wenn Sie Ihren Ausweis verloren haben oder dieser gestohlen wurde, zeigen Sie dies bitte unverzüglich bei der Polizei an.
Wenn Sie eine Ausweiskopie als Beweis für die Identität einer anderen Person bei einem Internetkauf übersendet bekommen, ist dies noch lange keine Garantie, dass dies auch die jeweilige Person ist.
823. Motorradfahrer prallt gegen Kleintransporter und wird schwer verletzt – Berg am Laim Am Donnerstag, 07.06.2018, gegen 15.30 Uhr, fuhr ein 19-jähriger Münchner mit seinem Leichtkraftrad Aprilia auf der Bad-Schachener-Straße stadtauswärts. An der Kreuzung zur Echardinger Straße bog er nach links ab und war dabei nach den bisherigen Ermittlungen wohl zu schnell unterwegs.
Kurz nach dem Abbiegen kam ihm dort ein Kleintransporter, der von einem 47-jährigen Münchner gefahren wurde, entgegen. Um einen Zusammenstoß mit ihm zu vermeiden, machte der 19-Jährige mit seinem Motorrad eine Vollbremsung. Dadurch verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte gegen den Kleintransporter.
Er stürzte daraufhin und schlitterte mit seinem Motorrad gegen einen am Straßenrand geparktes Wohnmobil und gegen einen weiteren geparkten Pkw Audi: Der 19-Jährige wurde schwer verletzt und kam mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus.
Lebensgefahr besteht nach Auskunft der Ärzte nicht.
An den Fahrzeugen entstand ein Gesamtschaden von über 10.000 Euro.
Während der Unfallaufnahme war die Echardinger Straße komplett gesperrt. Es kam zu geringfügigen Verkehrsbeeinträchtigungen.
824. Einbrecher in Kirchtrudering festgenommen Am Freitag, 08.06.2018, gegen 01.55 Uhr, kam es in einem Hotel in Kirchtrudering zu einem Einbruch.
Ein 48-jähriger Hotelangestellter hörte das Klirren von Glas und konnte letztendlich auf der Videoüberwachung des Hotels eine Person beobachten. Diese gelangte durch eine eingeschlagene Glasscheibe der Eingangstür in das Foyer des Hotels.Von dort aus ging der Einbrecher weiter direkt zum Hotelbüro.
Der 48-Jährige verständigte umgehend die Polizei. Durch Zivilbeamte der Polizeiinspektion 25 (Trudering-Riem) konnte der Einbrecher noch im Hotelbüro festgenommen werden.
Es stellte sich heraus, dass dieser mit einer im Außenbereich des Hotels gelagerten Schneeschaufel die Glasfüllung des Hoteleingangs eingeschlagen hatte. Durch diese Öffnung war er dann in das Foyer gelangt und von dort aus in das Büro, wo er einen Schrank aufbrach. Aus diesem hatte er das Bargeld (geringer dreistelliger Betrag) an sich genommen. Das Geld befand sich in seiner Tasche und konnte sichergestellt werden.
Bei dem Einbrecher handelt es sich um einen 26-jährigen Rumänen, der in Deutschland ohne festen Wohnsitz ist.
Er wird dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München zur Klärung der Haftfrage vorgeführt.
825. Falscher Handwerker – Milbertshofen - Zeugenaufruf
Am Donnerstag, 07.06.2018, gegen 09.05 Uhr, klingelte ein unbekannter Mann an der Wohnungstür einer 75-Jährigen in der Vogelhartstraße in Milbertshofen.
Er gab an Handwerker zu sein und müsse das Wasser überprüfen. Die 75-Jährige ließ ihn daraufhin in die Wohnung und schloss die Tür. Sie ging mit ihm in die Küche, wo sie dann mehrmals das Wasser auf- und zudrehen musste. Anschließend ging sie mit dem Mann in das Badezimmer.
Bei diesem Weg muss es dem angeblichen Handwerker wohl gelungen sein, die Wohnungstür wieder zu öffnen. Als sie mit dem Mann einige Zeit im Badezimmer war, wurde die Rentnerin schließlich misstrauisch.
Sie ging in den Flur und stellte fest, dass die Wohnungstür nicht mehr verschlossen, sondern nur angelehnt war. Nun verließ auch der angebliche Handwerker aus dem Bad schnell die Wohnung.
Es stellte sich heraus, dass wohl ein zweiter Täter unbemerkt in die Wohnung gelangt war und dort verschiedene Schmuckstücke der Seniorin im Wert von mehreren Hundert Euro aus dem Schlafzimmer entwendet hatte.
Täterbeschreibung:
Männlich, 25 Jahre alt, 170 cm groß, dunkler Teint, schlank, schwarze, glatte, zurückgekämmte Haare.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Warnhinweis:
Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Die Kriminalpolizei warnt insbesondere ältere Menschen dringend davor, angebliche Heizungsmonteure, Stromableser oder ähnliche Personen in die Wohnung einzulassen, wenn nicht bekannt ist, dass eine entsprechende Verbraucherablesung für das Wohnanwesen anberaumt ist. Auch bei vermeintlichen Schadensfällen, wie z.B. behaupteten Wasserrohrbrüchen, sollten Sie zuerst bei der Hausverwaltung, dem Hausmeister oder den Stadtwerken Nachfrage halten, ob die Behauptung der Wahrheit entspricht.
Eine gesunde Skepsis ist keine Unhöflichkeit! Ein berechtigter Handwerker wird für Ihre Nachfragen stets Verständnis haben.
Bei verdächtigen Wahrnehmungen verständigen Sie den Polizeinotruf 110.
826. Renitente Person in der Ludwigsvorstadt Am Donnerstag, 07.06.2018, gegen 21.20 Uhr, gingen beim Polizeinotruf Mitteilungen ein, dass im Bereich der Schwanthaler-/Schillerstraße eine Person Passanten auf der Straße bedroht.
Die eiligst eingesetzten Beamten konnten den Mann vor Ort antreffen. Er ging gerade mit Fäusten auf Passanten los und schlug auf diese ein.
Unter Einsatz des Pfeffersprays konnte er von den Polizeibeamten zu Boden gebracht und mit Handfesseln fixiert werden.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mann um einen 21-jährigen Afghanen handelt. Letztendlich wurden von ihm drei Personen mit Faustschlägen getroffen. Außerdem hat er sich auch selbst ins Gesicht geschlagen und seinen Kopf gegen geparkte Fahrzeuge geschlagen.
Aufgrund seines psychischen Zustandes wurde er wegen Eigen- und Fremdgefahr in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen.
827. Versuchtes Tötungsdelikt – Oberschleißheim Am Donnerstag, 07.06.2018, gegen 06.30 Uhr, teilte ein 57-jähriger Oberschleißheimer über den Notruf der Einsatzzentrale mit, dass eine 78-Jährige aus dem gleichen Wohnanwesen um Hilfe geschrien habe. Er sei daraufhin sofort zur versperrten Wohnungstür der Hilferufenden gelaufen und habe diese dann aufgetreten.
In der Küche fand er den 55-jährigen Sohn, welcher auf seiner Mutter kniete. Der 57-Jährige zog den Sohn von seiner Mutter weg und hielt ihn fest. Dann erst konnte er die Polizei verständigen.
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der 55-jährige Sohn seine Mutter aus bislang unbekannten Gründen mit einem Messer angegriffen hatte. Diese konnte den Angriff insoweit abwehren, dass sie nur leichte Verletzungen an den Händen und in Halsnähe davon trug. Akute Lebensgefahr besteht bei ihr nicht.
Nach einer ersten psychiatrischen Einschätzung leidet der 55-jährige Tatverdächtige an einer psychischen Erkrankung. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I erließ der zuständige Ermittlungsrichter noch am Nachmittag des Donnerstag, 07.06.2018, einen Unterbringungsbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.
Der 55-Jährige ist nun in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht.
Die Ermittlungen werden vom Kommissariat 11 geführt.