Neubrandenburg (ots) - Eine 88-jährige Seniorin aus Neubrandenburg hat etwa 12.000 EUR an falsche Polizeibeamte übergeben. Bereits am Abend des 11.06.2018 erhielt die Geschädigte auf ihrem Festnetztelefon einen Anruf. Im Display ihres Telefons erschien eine Nummer mit der 110 am Ende. Es meldete sich eine Frau Schulz von der Polizei und teilte der Anzeigenden mit, dass nach einem Einsatz in Wohnortnähe zwei Rumänen festgenommen worden seien. Diese hätten einen Zettel bei sich gehabt auf welchem der Name der Geschädigten stehen würde. Der Chef von "Polizeibeamtin Schulz" würde sich am nächsten Tag melden.
Tatsächlich erreichte die Seniorin am Vormittag des 12.06.18 der Anruf vom "Chef". Er warnte eindringlich vor den Rumänen und forderte die 88-Jährige auf, ihr gesamtes Bargeld vom Konto zu holen. Die Täter hätten das Geld gefälscht und auf ihr Konto eingezahlt. Das Bargeld müsse nun überprüft werden und sie würde es sofort zurückbekommen. Bei der Geldabholung würde sie observiert werden, damit ihr nichts passiere und sie solle sich so unauffällig wie möglich verhalten.
Die Seniorin begab sich zur Bank und holte ihr gesamtes Vermögen von ihrem Konto. Mit 12.000 EUR Bargeld in der Tasche fuhr sie mit dem Bus nach Hause in die Südstadt. Kaum hatte sie ihre Wohnung betreten erhielt sie erneut einen Anruf. Der Chef vereinbarte den Übergabeort vor der Haustür und ein Kennwort.
Gegen 13:00 Uhr übergab die Geschädigte das Bargeld an einen ihr fremden Mann, welcher ihr das Kennwort nannte. Er sei etwa 30 bis 35 Jahre alt gewesen und trug sein schwarzes Haar glatt nach hinten gekämmt. Er war mit einem schwarzen Blaser bekleidet.
Nachdem die Frau das "überprüfte Geld" nicht wiederbekam, informierte sie schließlich am 13.06.18 die echte Polizei.
Wir gehen von äußerst professionellen und mobilen Tätergruppen aus. Es ist möglich, dass die derzeitige Welle anhält und es zu weiteren Versuchen kommen wird. Bitte sprechen Sie mit Ihren älteren Angehörigen.
Wir bitten Sie folgende Hinweise zu beachten:
Rückfragen bitte an:
Nicole Buchfink
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Pressestelle
Telefon: 0395/5582-2040
E-Mail: pressestelle-pp.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de
http://www.polizei.mvnet.de
Auf Twitter: @Polizei_PP_NB