Kassel (ots) - Am Samstagabend zogen sich auf dem Kasseler Altstadtfest in einer Gaststätte drei Männer leichte Verletzungen durch freigesetztes Wasserstoffperoxid zu. Alle drei Verletzten wurden anschließend in ein Kasseler Krankenhaus gebracht, das sie nach ambulanter Behandlung später wieder verlassen konnten. Nach den ersten Ermittlungen zu dem Vorfall war ein offenbar fahrlässig im Außenbereich der Gastronomie abgestellter 20-Liter-Kanister mit der ätzenden Flüssigkeit versehentlich von einem Gast umgeworfen worden, wodurch es zur Freisetzung des Gefahrstoffes kam.
Zunächst wegen Schlägerei gerufen
Die Kasseler Polizei war während des Festes gegen 23:45 Uhr am Samstag zunächst wegen einer Schlägerei zu der Gaststätte in der Altstadt gerufen worden. Wie sich später herausstellte, handelte es sich dabei um eine handfeste Auseinandersetzung zwischen Gästen und mutmaßlichem Personal der Gaststätte wegen der zuvor freigesetzten ätzenden Flüssigkeit. Mindestens zwei Personen erlitten dabei eher leichte Verletzungen. Gegen beide Parteien leiteten die eingesetzten Beamten Strafanzeigen wegen Körperverletzung ein. Die Ermittlungen dazu dauern an.
Gast stieß Kanister versehentlich um und verletzt sich
Wie die Beamten zu dem ausschlaggebenden Vorfall berichten, hielt sich die Gruppe der Gäste, die an diesem Abend einen Junggesellenabschied auf dem Altstadtfest feierten, im Außenbereich der Gaststätte auf. Einer von ihnen, ein 24-Jähriger aus Witzenhausen, soll beim Beinahe-Sturz von einer Bank auf der Suche nach Halt offenbar mit seiner Hand den auf einem Schirmständer stehenden, geöffneten Kanister umgestoßen haben. Daraufhin war das darin befindliche Wasserstoffperoxid ausgelaufen. Der 24-Jährige hatte sich Verletzungen an der Hand zugezogen. Zwei weitere Personen aus der Gruppe, zwei 21 und 36 Jahre alte Männer aus Großalmerode, erlitten Atemwegs- und Augenreizungen. Die ebenfalls alarmierte Feuerwehr hatte den Außenbereich nach dem Vorfall mit Wasser gespült und diesen anschließend wieder freigeben können.
Den 20-Liter-Kanister stellten die eingesetzten Beamten als Beweismittel sicher. Da dieser ungesichert und zudem geöffnet im Außenbereich der Gastronomie abgestellt gewesen sein soll, leiteten sie gegen den 41-jährigen Gaststättenbetreiber aus Kassel ein Verfahren wegen Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ein.
Die weiteren Ermittlungen zu diesem Fall und den offenbar daraus resultierenden körperlichen Auseinandersetzungen werden bei der Ermittlungsgruppe des Polizeireviers Mitte geführt und dauern an.
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