Pressebericht vom 08.07.2018


08.07.2018, PP München

Pressebericht vom 08.07.2018
Inhalt:

990. Versuchter Totschlag – Ludwigsvorstadt

991. Trickdiebstahl aus Wohnung zum Nachteil einer Rentnerin – Hasenbergl

992. Versuchter Betrug durch falschen Polizeibeamten – Milbertshofen

993. Festnahme von drei chilenischen Taschendieben – Altstadt

994. Erregung öffentlichen Ärgernisses – Freimann

995. Vergewaltigung nach Kontakt über eine Internetplattform – Ludwigsvorstadt



990. Versuchter Totschlag – Ludwigsvorstadt In der Nacht zum Samstag, 07.07.2018, gegen 01.00 Uhr, kam es in einem Lokal in der Ludwigsvorstadt zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen. Die Gruppen konnten durch den anwesenden Sicherheitsdienst getrennt und vor das Lokal gebracht werden. Vor dem Lokal kam es dann erneut zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Gruppierungen.

In der weiteren Folge stach ein 21-jähriger albanischer Staatsangehöriger mit einer bereits abgeschlagenen Flasche im Bereich des Kopfes auf einen 19-jährigen rumänischen Staatsangehörigen ein.

Durch eine schnell eingetroffene Polizeistreife konnte der 21‑Jährige von weiteren Angriffen abgehalten und festgenommen werden. Der 19-Jährige erlitt durch den Angriff massive Schnittverletzungen im Kopfbereich. Er wurde zur operativen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht nicht.

Der festgenommene 21-Jährige wird dem Ermittlungsrichter des Polizeipräsidiums München vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft München I hat Antrag auf Haftbefehl wegen versuchtem Totschlag gestellt.

991. Trickdiebstahl aus Wohnung zum Nachteil einer Rentnerin – Hasenbergl Am Donnerstag, 05.07.2018, gegen 15.40 Uhr, klingelte ein bislang unbekannter Mann an der Wohnungstür einer 87-jährigen Rentnerin in der Petrarcastraße. Der Mann gab der Seniorin gegenüber an, dass er hier einmal gearbeitet hätte und sie 500 Euro bekäme, wenn sie ihm vorab 50 Euro geben würde. Der genaue Gesprächsverlauf sowie die Hintergründe der unerwarteten Geldrückzahlung konnten aufgrund der starken Demenz der 87-Jährigen nicht rekonstruiert werden.

Als der Mann einige Zeit in der Wohnung war, rief zufällig die Tochter der Rentnerin an. Aufgrund von verdächtigen Hintergrundgeräuschen fragte die Tochter ihre Mutter, ob jemand bei ihr sei. Nachdem die 87-Jährige sagte, dass ein Mann bei ihr sei und sie für ihn 50 Euro brauchen würde, wollte die Tochter den Mann sprechen. Dieser jedoch verschwand dann ganz plötzlich aus der Wohnung.

Als kurze Zeit später die Tochter zur Wohnung kam, bemerkte sie, dass aus einer Ledermappe im Nachtkästchen 400 Euro und aus einem Kuvert in der Küche weitere 50 Euro fehlten. Außerdem fiel ihr auf, dass sowohl im Schlafzimmer als auch im Wohnzimmer und Küche diverse Schränke und Schubladen durchwühlt waren.

Personenbeschreibung:
Männlich, ca. 30 Jahre alt, ca. 165 cm bis 170 cm groß, normale Statur, kurze dunkle/schwarze gegelte Haare – oben länger und seitlich kurz – „Undercut“, um den Mund Dreitagebart, südländischer Typ, sprach Deutsch.
War bekleidet mit langer dunkelblauer Jeans, weiße Turnschuhe, weiß-blau grob kariertes Hemd.

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum in der Petrarcastraße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 75, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

992. Versuchter Betrug durch falschen Polizeibeamten – Milbertshofen Am Mittwoch, 04.07.2018, zwischen 13.30 Uhr und 18.25 Uhr, wurde eine 78-jährige Münchnerin durch einen bislang unbekannten Anrufer, der sich am Telefon mit „Oberkommissar Thomas Schwarz“ meldete, kontaktiert. Er gab an, dass in der unmittelbaren Nähe drei Täter verfolgt worden wären, welche Leute bestohlen hätten. Der falsche Polizeibeamte gab an, dass demnächst eine „weibliche Kollegin“ vorbeikommen würde, um Geld abzuholen. Eine explizite Geldforderung (bestimmten Geldbetrag) gab es nicht.

Um 16.00 Uhr klingelte es tatsächlich an der Haustüre und eine Frau kam zu der 78-Jährigen ins 6. Obergeschoss vor deren Wohnung. Die Rentnerin verlangte geistesgegenwärtig von der Frau, dass sie sich ausweisen solle, woraufhin die Frau lediglich ihr Handy zeigte. Die 78-Jährige sagte, dass sie von ihr nichts bekommen würde, woraufhin die Frau das Gebäude verließ. Die Rentnerin konnte die Frau von ihrem Balkon aus in südliche Richtung weggehen sehen.

Sie erhielt ca. 5 Minuten, nachdem die Frau weg war, einen weiteren Anruf durch den falschen Polizeibeamten Schwarz. Sie wurde von ihm darauf hingewiesen, dass sie doch sagte, sie würde das Geld hergeben. Die Seniorin schrie daraufhin ins Telefon und beendete das Telefonat.

Die 78-Jährige wurde fünf weitere Male unbeantwortet angerufen. Gegen 18.25 Uhr kam es zum letzten Anruf. Die Rentnerin nahm das Telefonat an und drohte mit der Polizei. Trotzdem wurde die 78-Jährige zuletzt am Morgen des Donnerstag, 05.07.2018, telefonisch kontaktiert. Sie nahm das Gespräch nicht mehr entgegen.

Die 78-Jährige gab an, dass es zu keiner Zeit zu einer konkreten Geldforderung kam.

Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Die Polizei warnt erneut vor dem Auftreten falscher Polizei- oder Kriminalbeamter. Polizeibeamte in zivil legitimieren sich stets durch Vorzeigen des Dienstausweises. In Zweifelsfällen lassen Sie sich bitte Namen und Dienststelle des Polizeibeamten nennen und erkundigen sich durch einen Rückruf bei der Dienststelle nach der Richtigkeit der Angaben. Sollten Sie unsicher sein, rufen Sie auf alle Fälle den Notruf 110 an.

993. Festnahme von drei chilenischen Taschendieben – Altstadt Am Mittwoch, 04.07.2018, gegen 12.55 Uhr, betraten drei chilenische Staatsangehörige ein Fischlokal in der Westenriederstraße.

Eine 51-jährige Münchnerin, welche dort ihre Mittagsmahlzeit einnahm, saß an einem Tisch und hatte ihre Handtasche neben sich auf einem Stuhl abgelegt. Die drei Männer bemerkten beim Vorbeigehen die offene Handtasche und nutzten die Gelegenheit sofort aus. Während zwei der Täter den Bereich abdeckten, griff der dritte Täter schnell in die Handtasche und entwendete die Geldbörse. Anschließend verließen die drei sofort zügig die Lokalität wieder. Nachdem die 52-Jährige den Diebstahl kurz darauf bemerkte, wurden die vorhandenen Videoaufzeichnungen gesichtet. Der gesamte Tatablauf ist darauf dokumentiert.

Im Rahmen der sofort eingeleiteten Nahbereichsfahndung konnten in einem Restaurant im Tal die drei Tatverdächtigen erkannt und festgenommen werden. Sie wurden einwandfrei als die drei gesuchten Diebe identifiziert. Am Folgetag, Donnerstag, 05.07.2018, konnte der von den Tätern benutzte Pkw in der Westenriederstraße aufgefunden werden. Das Fahrzeug war nicht verschlossen und es konnten diverse Koffer mit vermutlichem Diebesgut aufgefunden und sichergestellt werden.

Nach Sachlage und auch nach Angaben von einem der drei Tatverdächtigen reisten alle drei im Mai 2018 über Frankreich ein. Sie hatten sich zusammengeschlossen, um Diebstähle zu begehen. Die Tatbeute wird jeweils geteilt.

Die drei chilenischen Staatsbürger sind aufgrund ihrer Vorgehensweise als professionelle Diebe einzustufen. Es ergaben sich Hinweise, dass sie auch in Italien, der Schweiz sowie in anderen Städten im Bundesgebiet Taten begangen haben. Dies bedarf jedoch noch weiterer umfangreicher Ermittlungen durch das Kommissariat 65.

Am Donnerstag, 05.07.2018, wurden die drei Chilenen dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München zur Klärung der Haftfrage vorgeführt. Gegen alle drei erging Haftbefehl.

994. Erregung öffentlichen Ärgernisses – Freimann Am Donnerstag, 21.06.2018, gegen 17.00 Uhr, fuhr eine 41‑jährige Münchnerin mit ihrem Fahrrad auf der Heidemannstraße. Auf Höhe des Amtsgerichts konnte sie einen ihr nicht bekannten Mann ausmachen, der sich den Genitalbereich massierte. Die Münchnerin beschrieb, dass das nicht erigierte Glied des Mannes samt seiner Hoden aus der Hose ging. Blickkontakt suchte der Mann mit ihr nicht, sie wurde lediglich angegrinst.

Die 41-Jährige empfand dadurch Ekel und verständigte die Polizei. Der Mann wurde an der Tatörtlichkeit von der Polizei festgehalten und nach Vernehmung vor Ort entlassen.

Bei dem Mann handelt es sich um einen 47-jährigen Tunesier, der derzeit ohne Arbeit ist. Der Tunesier war zur Tatzeit leicht alkoholisiert. Er erhielt einen Platzverweis.

995. Vergewaltigung nach Kontakt über eine Internetplattform – Ludwigsvorstadt Am Mittwoch, 04.07.2018, gegen 21.00 Uhr, klingelte es an der Wohnungstür einer 21-jährigen Münchnerin. Um Einlass bat ein ihr persönlich nicht bekannter Mann, mit dem sie jedoch zuvor regelmäßig Kontakt über eine Internetplattform hatte. Eine Verabredung wurde nicht vereinbart. Dennoch gewährte die 21‑Jährige dem Mann Einlass in ihr Apartment. Unter Vorhalt eines Taschenmessers wurde die Frau eingeschüchtert und entkleidet. Das Taschenmesser wurde anschließend beiseitegelegt und die 21-Jährige an den Armen auf nicht bekannte Weise fixiert. Der Mann konnte ihr dadurch mehrere Finger vaginal einführen. Die junge Münchnerin war körperlich unterlegen, sodass eine Gegenwehr nur verbal möglich war. Daraufhin wurde der ungeschützte vaginale Geschlechtsverkehr durchgeführt. Der ihr unbekannte Mann verließ nach dem Geschlechtsakt das Apartment und flüchtete in unbekannte Richtung.

Die 21-Jährige konnte den Mann alias „Norbert“ wie folgt beschreiben: Circa 190 cm groß, etwa 40 bis 42 Jahre alt, mit normaler Statur, braune Augen, weder Bart noch Brille.

Die junge Frau befand sich in schlechtem gesundheitlichem Zustand, wodurch eine zielführende Vernehmung, mit der eine konkretere Personenbeschreibung einhergehen würde, nicht möglich war. Es bedarf weiterer Ermittlungen durch die Fachdienststelle.