Görlitz (ots) - Mit acht Geschleusten ertappt - gegen tatverdächtigen Schleuser wurde Untersuchungshaft angeordnet
Am gestrigen Nachmittag wollte eine Streife des Zolls einen polnischen VW-Transporter kurz nach Passieren der Grenze anhalten und kontrollieren. Nachdem der Fahrer des Transporters den Streifenwagen im Rückspiegel bemerkt hatte, verließ er plötzlich über die Abfahrt Görlitz die Autobahn und setzte seine Fahrt auf der B115 in Richtung Niesky fort. In der "Kunnersdorfer Senke" gelang es den Zollbeamten dann, das Fahrzeug zu stoppen. Bei dem anschließenden Blick in den Laderaum wurde festgestellt, dass auf der glatten Ladefläche, zum Teil auf Holzkisten und zumindest ohne jegliche Rückhaltevorrichtungen (Sitze fehlten vollständig), acht Männer saßen. Als diese die Uniformierten erkannten, rissen einige von ihnen die Lichtbildseite ihres Passes heraus, andere versuchten, sich Ausweisdokumente in den Mund zu stopfen. Ihre türkische Identität auf diese Art und Weise im letzten Moment zu verbergen, gelang den Geschleusten jedoch nicht. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei den Männern um Kurden im Alter von 19 bis 40 Jahren.
Die Ermittler der Bundespolizei fanden heraus, dass die betroffenen Männer schon vor ein paar Wochen zunächst mit dem Flugzeug in die Ukraine gelangten, später geführt von so genannten Fußschleusern die ukrainisch-polnische Grenze überquerten. Bei der letzten Etappe, die nach hierher führte, soll schließlich der vorläufig festgenommene 34-Jährige geholfen haben. Ihm wird insoweit vorgeworfen, die Geschleusten menschenunwürdig und erniedrigend behandelt und sie der Gefahr des Todes oder der schweren Gesundheitsschädigung ausgesetzt zu haben.
Mit Blick auf diese Tathandlung hat der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Görlitz auf Antrag der Staatsanwaltschaft Görlitz die Untersuchungshaft angeordnet.
Im Falle einer Verurteilung droht dem Beschuldigten eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
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