So haben sich im Landkreis Ravensburg im vergangenen Kalenderjahr insgesamt 216 Verkehrsunfälle mit Radfahrern innerhalb geschlossener Ortschaften ereignet, bei denen196 Personen verletzt wurden, zwei davon tödlich, bilanziert Riether. Im Stadtbereich Weingarten wurden in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 67 Ver-kehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern bearbeitet. Damit waren bei etwa 40 Prozent der gesamten Verkehrsunfälle nicht motorisierte Zweiradfahrer beteiligt. Als Hauptunfallursache habe sich dabei das Befahren des Radwegs in entgegengesetzter Richtung abgezeichnet, erläuterte der Revierleiter.
Um die Zahl dieser Verkehrsunfälle zu reduzieren, wurden in den vergangenen vier Wochen zusammen mit dem Amt für Bürgerservice und Ordnungswesen der Stadt Weingarten vier gemeinsame Überwachungsaktionen von Radfahrern im Stadtgebiet durchgeführt. Dabei seien die Kontrollörtlichkeiten nach Unfallzahlen, aber auch aufgrund entsprechender Hinweise aus der Bevölkerung bestimmt worden, so Riether weiter. Bei den vier Großkontrollen mussten insgesamt 122 Radfahrer verwarnt bzw. angezeigt werden, die im Wesentlichen nachfolgende Verstöße begangen haben:
- 20 Rotlichtverstöße, davon 19 über eine Sekunde - 8 Fälle von falscher Fahrbahnbenutzung - 8 Fälle von Fahren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung - sowie 86 Fälle des unerlaubten Fahrens in der Fußgängerzone.Die überwiegende Mehrheit der kontrollierten Radfahrer zeigte sich im Gespräch mit den kontrollierenden Beamten einsichtig. Allerdings sei ein nicht geringer Teil der beanstandeten Zweiradfahrer über die Höhe der Bußgelder überrascht gewesen. Das Missachten des Rotlichts an einer Lichtzeichenanlage mit dem Fahrrad werde beispielsweise mit 60 Euro sowie einem Punkt in Flensburg geahndet. Zeige die Ampel bereits über eine Sekunde rot, seien es sogar 100 Euro und ein Punkt in Flensburg, so der Leiter des Polizeireviers. Auch das Umfahren einer roten Lichtzeichenanlage zum Beispiel über einen Gehweg erfülle den Tatbestand einer Rotlichtfahrt.
Die Polizei und die Stadt Weingarten ziehen insgesamt ein positives Fazit zu dieser Überwachungsaktion. Durch die Verkehrskontrollen erhöhe sich das Entdeckungsrisiko von Verkehrsverstößen, deren konsequente Ahndung mit entsprechenden Geldbußen künftig ein regelkonformes Verhalten der Verkehrsteilnehmer erwarten lasse, erläutert Riether. Gemeinsame Kontrollen werde es deshalb auch in Zukunft in Weingarten geben, bekräftigte der Leiter des Polizeireviers. "Die Schwerpunktaktionen sind sowohl zum Schutz der Radfahrer als auch anderer Verkehrsteilnehmer gedacht. Wir wollen, dass alle Verkehrsteilnehmer sicher an ihr Ziel kommen", unterstrich Riether.
Sabine Weisel, Pressesprecherin Stadt Weingarten, Tel.: 0751/405-252
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