Düsseldorf (ots) - Durch Ermittlungen der Bundespolizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt und die enge Zusammenarbeit mit schwedischen Ermittlungsbehörden sowie Europol in Den Haag ist es gelungen, zwei in Malmö und Norrköping wohnende syrische Staatsangehörige zu identifizieren, gegen die der dringende Tatverdacht des gewerbsmäßigen Computerbetruges besteht.
Über ein durch diese zwei Hauptbeschuldigten von Schweden aus gesteuertes Netzwerk wurden mit gestohlenen Kreditkartendaten unbefugt Online-Tickets bei der Deutschen Bahn AG gekauft und ganz überwiegend anschließend weiter veräußert. Nach Angaben der Deutschen Bahn AG konnte hierzu ein Komplex mit bisher über 493 Buchungen bestimmt werden. Die bisherige Schadenshöhe beträgt mindestens 43.000.- Euro. Auf Grundlage eines Rechtshilfeersuchens der Staatsanwaltschaft Frankfurt wurden daher zeitgleich die Wohnungen der Hauptverdächtigen von schwedischen Einsatzkräften durchsucht. Gegen einen der Hauptverdächtigen konnte zugleich der zuvor erwirkte EU-Haftbefehl in Schweden sowie ein angeordneter Vermögensarrest in Höhe von 40.000 EURO vollstreckt werden, da in der Garage des Hauptbeschuldigten 54.000.- EURO Bargeld und zwei Barchecks über 35.000.- und 20.000 US-Dollar gefunden wurden. In der Wohnung stellten die Einsatzkräfte eine professionelle IT-Ausstattung (mehrere Computer, Speichermedien, Handys, hochwertige Drucker usw.) sicher, die zu Auswertezwecken sichergestellt wurde.
Auf Hinweis der Ehefrau des Hauptbeschuldigten, dass in der Wohnung der "Geliebten" ihres Mannes noch weitere Beweise zu finden seien, prüfen jetzt die Justizbehörden die Folgemaßnahmen, da die "Geliebte" auch wegen Betrugs- und Schleusungsdelikten in Schweden polizeilich bekannt ist.
Die Durchsuchungsmaßnahme in Schweden wurde von zwei Bundespolizeibeamten der Bundespolizeiinspektion Flughafen Düsseldorf sowie einem Beamten von EUROPOL (Cyber Crime Experte) begleitet.
Gegen die "Kunden" der beiden in Schweden aufhältigen Hauptverdächtigen führt die Bundespolizei weitere Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Betruges sowie des Erschleichens von Leistungen im Auftrag der Staatsanwaltschaften in Aachen, Essen und Dortmund. Parallel zu den Einsatzmaßnahmen in Schweden durchsuchte die Bundespolizei daher heute in den frühen Morgenstunden mit ca. 60 Einsatzkräften insgesamt drei Wohnungen in NRW.
Gegen die im Rahmen des Gesamtkomplexes identifizierten Reisenden, bisher ca. 90 Personen, besteht der Verdacht, die Haupttatverdächtigen zu betrügerischen Buchungen von Fahrausweisen angestiftet und diese auch eigenständig für Zugfahrten genutzt zu haben. Das sichergestellte Beweismaterial (Computer, Handys, Tablets, Speichermedien usw.) wird nun ausgewertet, um weitere Hinweise auf Vertriebs- und Bezahlwege sowie weitere Tatbeteiligte zu erhalten.
Die Ermittlungen dauern weiterhin an.
Bundespolizeiinspektion Flughafen Düsseldorf Pressestelle
Rückfragen bitte an:
Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main
Pressestelle, Tel.: 069/1367- 8450
pressestelle@sta-frankfurt.justiz.hessen.de