Die eingesetzten Beamten machten die Verkehrsteilnehmer insbesondere darauf aufmerksam, wie sich Ablenkung auf die Risikoerhöhung auswirkt:
- Ablenkung am Steuer verringert die Aufmerksamkeit auf das Verkehrsgeschehen und verlängert die Reaktionszeiten. - Die Nutzung von Kommunikationsmitteln während der Fahrt erhöht das Unfallrisiko um mindestens das Vierfache. - Die Erhöhung des Unfallrisikos gilt für Fahranfänger und erfahrene Autofahrer in gleichem Maße. - Telefonieren und das Texten während der Fahrt ist genauso gefährlich wie das Fahren mit 0,8 - 1 Promille Blutalkohol. - Mehr als die Hälfte der Verkehrsunfälle steht im Zusammenhang mit Ablenkung. - Die Nutzung eines Smartphones führte 164mal häufiger zu einem Unfall im Vergleich zu Kontrollsituationen ohne deren Nutzung. - Alle Tätigkeiten, die physisch, psychisch oder emotional ablenken, führen zu Verkehrsunfällen - auch bei Radfahrern und Fußgängern.Hintergrund der Aktion "Focus on the Road" mit dem Thema Ablenkung sind:
- Etwa die Hälfte aller Autofahrer benutzt das Mobiltelefon während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung. - Durchschnittlich jeder sechste Autofahrer verfasst Textnachrichten während der Fahrt, jüngere Fahrer noch häufiger. - Durchschnittlich jeder vierte Fahrer bedient sein Navigationsgerät während der Fahrt.Zusatzinfos:
Ablenkung im Straßenverkehr
Täglich ist es zu beobachten: Ob Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer - sie beschäftigen sich nicht permanent mit dem Verkehrsgeschehen, sondern widmen ihre Aufmerksamkeit während ihres Weges anderen Dingen und gehen damit ein unterschätztes Risiko ein.
Im alltäglichen Straßenverkehr tauchen sie häufig auf: Autofahrer, die während der Fahrt telefonieren, ihr Navigationsgerät bedienen oder im Handschuhfach kramen. Radfahrer, die mit lauter Musik auf den Ohren unterwegs sind und Fußgänger, die wie gebannt auf ihr Handy starren. Ablenkung gilt als eine der häufigsten Unfallursachen. Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt, dass nur wenige unkonzentrierte Augenblicke fatale Folgen haben können: Ist ein Pkw-Fahrer bei Tempo 50 nur für eine Sekunde abgelenkt, fährt er 14 Meter im "Blindflug". Bei einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern beträgt die "blinde Strecke" bereits 22 Meter.
Mythos Multitasking
Mehrere Tätigkeiten gleichzeitig ausführen und dabei voll konzentriert zu sein, ist für das menschliche Gehirn nicht umsetzbar. Zahlreiche Studien kommen zum selben Ergebnis: Multitasking ist ein Mythos, denn der Mensch kann Entscheidungen nur nacheinander treffen. Gerade im Straßenverkehr müssen ständig und blitzschnell Entschlüsse gefasst werden. Stelle ich mich als Radfahrer noch neben das Auto, das rechts abbiegen möchte, oder bleibe ich dahinterstehen? Muss ich jetzt bremsen, weil die Ampel gerade auf Gelb springt, oder schaffe ich es noch problemlos über die Kreuzung zu fahren? Und als Fußgänger: Laufe ich einfach los oder schaue ich erst nach links und rechts auf die Fahrbahnen, um sicher zu sein, dass sie vor dem Überqueren auch frei von Fahrzeugen sind?
Alle diese Handlungen, die Verkehrsteilnehmer scheinbar intuitiv und routiniert ausführen, sind in Wahrheit sekundenschnelle Entscheidungen des Gehirns. Werden sie von anderen Überlegungen unterbrochen, nimmt die Reaktionszeit ab. Vor allem bei unvorhergesehenen Ereignissen, wie einer plötzlichen Bremsung des Vordermanns oder einem abbiegenden Auto, erhöht sich die Gefahr um ein Vielfaches.
Handy-Nutzung im Auto
So sind Smartphones immer häufiger der Grund für Ablenkung für Autofahrer im Verkehrsgeschehen - und das, obwohl mittlerweile die Handy-Nutzung laut Straßenverkehrsordnung (StVO) mit 100 Euro und einem Punkt in Flensburg bestraft wird. Im Einzelfall sind zudem rechtliche Konsequenzen möglich. Bei einem Unfall kann die Kaskoversicherung eine Übernahme von Schäden verweigern.
Fazit
Egal ob im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß - Verkehrsteilnehmer sollten sich bewusst sein, dass nur wenige Sekunden Unachtsamkeit tödliche Folgen haben können. Abgelenkte Verkehrsteilnehmer setzen nicht nur die eigene Gesundheit aufs Spiel, sondern auch die ihrer Mitmenschen. Deshalb: "Finger weg vom Handy und Augen auf die Straße!", denn wir möchten, dass Sie kein Unfallopfer werden.
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