Die Täter riefen am Sonntagabend, gegen 21:15 Uhr, in mehreren Haushalten in Niederkassel an. Im Display wurde jedes Mal die Nummer 02208-110 angezeigt und der Anrufer stellte sich als "Herr Oberkommissar Weber" von der Polizei vor. Der Anrufer fragte, ob alle Türen im Haus verschlossen seien, da es derzeit eine Einbruchsserie gebe. Fünf der Opfer, jeweils Frauen im Alter zwischen 67 und 87 Jahren, bemerkten rechtzeitig, dass es sich bei dem Anruf nicht um die Polizei handeln konnte. Sie beendeten das Gespräch und meldeten sich anschließend selbst bei der Polizei.
Eine 80-jährige Frau ließ sich jedoch auf das Gespräch mit dem angeblichen Polizisten ein. Auch ihr gegenüber behauptete der Anrufer, dass es derzeit eine Einbruchsserie gebe und riet ihr, alle Türen und Fenster zu schließen. Anschließend fragte er die Seniorin, ob sie Wertsachen im Haus habe und bot ihr an, die Sachen von einem Polizeibeamten abholen zu lassen. Ihre Wertgegenstände würden dann sicher bei der Polizei verwahrt werden. Die 80-jährige Niederkasselerin willigte ein und vereinbarte mit dem Anrufer ein Kennwort, mit dem sie den Abholer als Polizisten identifizieren könne. Über den gesamten Zeitraum von zwei Stunden, bis die Wertsachen abgeholt wurden, hielt der Anrufer Kontakt zu der Seniorin. Nach der Nennung des Kennwortes überreichte die Seniorin dem Abholer, einem "Herrn Kaya" ihre Wertgegenstände.
Nach Angaben aller Betroffenen, sprach der Anrufer akzentfrei Deutsch. Der Abholer war nach Angaben des Opfers cirka 30 Jahre alt, etwa 185cm groß, schlank und trug einen Anorak sowie eine Kappe. Die Polizei sucht Zeugen, die zur Tatzeit verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich Niederkassel-Rheidt beobachtet haben. Hinweise an die Telefonnummer 02241 541-3221. (fh)
Folgende Hinweise helfen, sich vor dieser Form des Betruges zu schützen:
- Falls Sie in Ihrem Telefondisplay die Rufnummer der Polizei(110) ggf. mit einer Vorwahl sehen sollten, handelt es sich nicht um einen Anruf der Polizei. Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Rufnummer 110 in Ihrem Telefondisplay. Legen Sie sofort auf. - Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter aus, lassen Sie sich den Namen nennen und wählen Sie selbst die 110. Schildern Sie der Polizei den Sachverhalt. - Die Polizei erfragt telefonisch keine Bankdaten wie Kontonummer und Kontostand oder Inhalte von Schließfächern. Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten. - Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu. - Übergeben Sie unbekannten Personen NIEMALS Geld oder Wertsachen. Die Polizei wird Sie niemals auffordern, Wertsachen und Geld an einen vermeintlichen Polizisten zu übergeben. - Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis
Pressestelle
Telefon: 02241/541-2222
E-Mail: pressestelle@polizei-rhein-sieg.de