Kassel (ots) - Zwei Bildschirme flogen am gestrigen Montagabend im Kasseler Stadtteil Rothenditmold aus einer Dachgeschosswohnung in rund 10 Metern Höhe auf die Straße. Die bei der Streifenfahrt darauf aufmerksam gewordenen Beamten des Polizeireviers Mitte gingen der Sache auf den Grund und nahmen sich das als Ausgangsort der Würfe in Frage kommende Mehrfamilienhaus vor. Dank der hilfsbereiten Bewohner, die der Streife nach und nach allesamt zuvorkommend das Vorhandensein ihrer TV-Geräte zeigten, war die betreffende Wohnung am Ende per Ausschlussprinzip zweifelsfrei ausfindig gemacht. Die Bewohner, ein junges Pärchen, gaben sich ahnungslos und hatten zudem eine erstaunliche Erklärung parat. Ob diese dem Vorwurf der Sachbeschädigung - durch die Würfe wurden Dachziegeln des Hauses beschädigt - und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr standhalten wird, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben.
Die Streife des Innenstadtreviers war gegen 23:15 Uhr auf der Wolfhager Straße an einem in Trümmern liegenden Computerbildschirm vorbeigekommen. Zunächst hatten die Beamten die Gefahrenstelle abgesperrt und die Fahrbahn von den Teilen befreit. Nachdem erste Ermittlungen zum Verantwortlichen des mutmaßlichen Bildschirm-Wurfs noch im Sande verliefen, flogen wenig später ein zweiter Bildschirm, ein alter Röhrenfernseher, sowie etwa vier Bierflaschen einer Brauerei aus dem Landkreis Northeim auf die Fahrbahn. In diesem Fall deutete die Spurenlage nun auf das angrenzende Mehrfamilienhaus als Ausgangsort der Würfe hin. Ein Großteil dessen Bewohner war wegen des Krachs bereits an den Fenstern. Sie unterstützten die Beamten anschließend bei der Klärung des Falls. Zuvorkommend öffneten sie der Streife die Wohnungstüren und zeigten allesamt ihr vollständiges Interieur, inklusive TV-Gerät. Dabei erhielten die Beamten bereits dezente Hinweise auf das später verdächtige und sich offenbar häufiger streitende Pärchen der Dachgeschosswohnung.
Bewohner letzter Wohnung: "Besitzen nur Radio"
Nachdem nur noch diese Wohnung übrig blieb, führten die Beamten ihre Ermittlungen zum vorläufigen Abschluss. Das dort wohnende Pärchen, ein 25-Jähriger und eine 20-Jährige, zeigte sich unaufgeregt und versuchten deutlich zu machen, man habe mit der ganzen Sache nichts zu tun. Man besitze nur ein Radio, erklärten sie das Nichtvorhandensein eines TV-Geräts. Die kaputten Dachziegel im Bereich ihres Dachgeschossfensters sowie die in ihrer Wohnung stehenden leeren Bierflaschen derselben niedersächsischen Brauerei, wie sie in Scherben auf der Straße lagen, begründeten einen anderen Verdacht. Der tatsächliche Grund für die Würfe erschloss sich bislang jedoch nicht.
Die weiteren Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gegen die beiden Tatverdächtigen werden nun beim Polizeirevier Nord geführt.
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