Falsche Polizeibeamte suchten die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg heim
13.11.2018, PP Schwaben Süd/West
Falsche Polizeibeamte suchten die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg heim
LANDKREIS NEU-ULM/GÜNZBURG. Eine Welle von über 50 Anrufen falscher Polizeibeamte suchte gestern in den Nachmittags- und Abendstunden die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg heim.
Betroffen waren die Inspektionsbereiche Weißenhorn, Neu-Ulm, Illertissen und Neu-Ulm.Alle Angerufenen verhielten sich richtig, beendeten das Gespräch und informierten die Polizei. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich eine wesentlich höhere Anzahl an betrügerischen Anrufen ereignete. Unter Umständen wurden Personen finanziell geschädigt oder stehen aktuell noch in Kontakt mit den vermeintlichen Polizeibeamten. Um an weitere Ermittlungsansätze zu gelangen, werden etwaige Geschädigte gebeten, sich mit der örtlichen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. Auch verdächtige Wahrnehmungen sind für die Polizei wichtig!
Falscher Polizist im Bereich Weißenhorn in 38 Fällen aufgetreten
WEISSENHORN. Gestern Abend (12.11.2018) meldete sich telefonisch ein falscher Polizist bei einer Vielzahl von Bürgern im Stadtgebiet von Weißenhorn mit der bereits bekannten Masche, wonach in der Nachbarschaft Einbrecher festgenommen worden wären, bei denen angeblich der Name und die Anschrift des Angerufenen gefunden wurde. Das Display der Angerufenen zeigte dann die manipulierte Nummer 07309/110 an. Man solle jetzt alle Fenster und Rollläden geschlossen halten. Dann wurde nach Geld, bzw. Wertgegenständen in der Wohnung gefragt.Den Angerufenen war aber die Betrugsmasche aus den Medien mittlerweile hinlänglich bekannt, so dass sie auf Fragen und Forderungen des falschen Polizisten nicht eingingen, sondern anschließend sich mit der ‚richtigen‘ Polizei in Verbindung setzten und den Vorfall zur Anzeige brachten. Mittlerweile gingen bei der Polizeiinspektion Weißenhorn insgesamt 38 Mitteilungen über den falschen Polizisten ein. Offenbar klapperten die Täter gestern Abend das komplette Stadtgebiet von Weißenhorn ab. Aus diesem Grund wird die Bevölkerung nochmals auf das Thema sensibilisiert. (PI Weißenhorn; Tel. 07309/9655-0)
Falsche Polizeibeamte im Bereich Neu-Ulm
NEU-ULM. Im Lauf des gestrigen Nachmittags bzw. Abend wurden der Polizeiinspektion Neu-Ulm fünf Fälle des Phänomenbereiches „Falsche Polizeibeamte“ mitgeteilt. Hierbei tischten die Anrufer den, überwiegend älteren Angerufenen die bereits bekannte Masche von festgenommenen Straftätern auf. Dazu verwendeten sie in mindestens zwei der Fälle die technisch manipulierte Telefonnummer 0731-110 um den „offiziellen“ Charakter des Anrufs zu verstärken. Die Angerufenen fielen nicht auf die Masche herein. Sie beendeten die Gespräche, ohne dass ein Schaden entstanden ist und wandten sich an die richtige Polizei. (PI Neu-Ulm; 0731/8013-0)
Falsche Polizeibeamte im Bereich Illertissen
ILLERTISSEN. Bei der PI Illertissen sind gestern drei Fälle des Trickbetrugs mit dem modus operandi „Falscher Polizeibeamter“ zur Anzeige gebracht worden. Am Montagabend in der Zeit von 20.55 Uhr bis 21.15 Uhr gingen in Illertissen bei drei Haushalten Anrufe von falschen Polizeibeamten ein. In allen Fällen wurde den Angerufenen mitgeteilt, dass die Polizei zwei Einbrecher festgenommen habe. Bei den Festgenommenen sei ein Handzettel aufgefunden worden, der auch die Adresse des Angerufenen enthalte. Sie sollten nachsehen, ob bei ihnen etwas entwendet worden ist. Den Angerufenen im Alter zwischen 80 und 67 Jahren kam der Anruf jeweils verdächtig vor und so beendeten sie das Gespräch und informierten die Polizei. (PI Illertissen; Tel. 07303/9651-0)
Rund ein Dutzend falsche Polizeibeamte im Bereich Günzburg
GÜNZBURG. Am gestrigen Montagabend erhielten zahlreiche Bürger wieder Anrufe von falschen Polizeibeamten. Die weiblichen und männlichen Anrufer erzählten ihnen unter anderem, dass eine Einbrecherbande festgenommen worden sei und bei dieser Bande auch ein Zettel mit der Adresse der Angerufenen gefunden wurde. Die Angerufenen wurden seitens der Täter angewiesen, alle Fenster und Türen zu schließen. In den Telefongesprächen wurden die Angerufenen auch danach gefragt, ob sie Wertgegenstände zu Hause haben. Die Angerufenen, die unter anderem auch durch die Berichterstattung in den Medien bezüglich der bekannten Betrugsmasche sensibilisiert waren, reagierten richtig und beendeten die Telefongespräche. Anschließend zeigten sie die Anrufe bei der Polizei an. Es wurde in den letzten Wochen und Monaten seitens der Polizei bereits wiederholt vor falschen Polizeibeamten gewarnt, die in dieser oder in ähnlicher Form Bürgerinnen und Bürger anrufen, um diese unter Vorspiegelung falscher Tatsachen letztlich zur Herausgabe von Bargeld oder Wertsachen zu bewegen. Zum Teil geben die Täter dieser bekannten Betrugsmasche bei den Anrufen auch an, dass sie Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft oder anderer Behörden seien. Die Polizei bittet darum, solche Anrufe grundsätzlich anzuzeigen und diese auch im eigenen Bekannten-/Verwandtenkreis anzusprechen, damit auch die eigenen Bekannten, Freunde, Verwandte vorbeugend gewarnt werden.(PI Günzburg; Tel. 08221/919-0)
Die Polizei rät zu folgenden Verhaltensweisen:
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Zeitdruck setzen - Hinterfragen Sie alles kritisch! Geben Sie am Telefon nie Auskunft über Vermögensverhältnisse! Behörden fordern nie auf solche Art und Weise Geld oder Vermögenswerte von Ihnen! Lassen Sie sich eine Rückrufnummer geben Trennen Sie die Verbindung durch Auflegen und wenden sie sich an die Notrufnummer 110, wenn möglich von einem anderen Telefon. Lassen Sie sich nicht verbinden! Setzen sie Familienangehörige über diese Vorgehensweisen in Kenntnis Informieren Sie bei derartigen Anrufen Ihre Angehörigen In Bayern erhalten Sie keine Anrufe von der Notrufnummer 110! Rufen Sie bei dem geringsten Zweifel den Polizeinotruf 110
(PP Schwaben Süd/West; 13.11.2018, 14.45 Uhr/JK)Medienkontakt:Pressestelle beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, D-87439 Kempten (Allgäu), Rufnummer (+49) 0831 9909-0 (-1012/ -1013); unaufschiebbare Anfragen außerhalb der regulären Dienstzeit über die Rufnummer (+49) 0831 9909-1401 an die Einsatzzentrale.