Bundespolizeidirektion München: Zehn Schleuser in zehn Stunden geschnappt / Erfolgreiche Grenzkontrollen und Grenzfahndung

Bundespolizei Bayern: Zehn Schleuser in zehn Stunden festgenommen. Das beigefügte Symbolfoto kann redaktionell verwendet werden; Quelle: Bundespolizei.
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München (ots) - Eine bemerkenswerte Bilanz eines halben Tages in Bayern: Am vergangenen Donnerstag (22. November) hat die Bundespolizei innerhalb von nur gut zehn Stunden sieben Schleusungen registriert. Zehn Schleuser wurden dabei festgenommen.

Zehn Minuten nach Mitternacht ging es in Passau los. Bei einer mobilen Grenzkontrolle an der A3-Anschlussstelle Passau Mitte hielten die Bundespolizisten einen PKW mit slowenischen Kennzeichen an. Im Auto: Ein 24-jähriger Bosnier mit zwei Landsleuten. Die Fahnder kamen schnell dahinter, dass der in Slowenien lebende junge Mann die beiden anderen (35, 45) zwecks illegaler Arbeitsaufnahme nach Deutschland bringen wollte. Die Beamten zeigten alle drei Slowenen an und wiesen sie noch am selben Tag zurück nach Österreich.

Nur dreieinhalb Stunden später gingen den Passauer Bundespolizisten gleich drei mutmaßliche Schleuser ins Netz. In der stationären Grenzkontrollstelle Rottal Ost auf der A3 überprüften die Beamten zwei in Serbien zugelassene Wagen. Dabei kam ein Verdacht auf: Die angehaltenen serbischen Fahrer haben sich zusammen mit einem weiteren Mann als Schleuser betätigt. Sie wollten die zwei mitfahrenden Landsleute unerlaubt nach Deutschland bringen. Nach Aufnahme der Strafanzeigen mussten alle fünf Serben zurück nach Österreich.

Mit dem dritten Fall des Tages hatten die Kemptener Bundespolizisten zu tun, als sie gegen halb fünf einen Fernreisebus am Grenzübergang Hörbranz (A96) kontrollierten. Unter den Passagieren, die auf dem Weg von Turin nach München waren, war eine 37-jährige Bosnierin. Die Frau verfügte zwar selbst über eine deutsche Aufenthaltserlaubnis. Allerdings wollte sie ihre 16-jährige Tochter und einen weiteren, 18-jährigen Landsmann illegal über die Grenze bringen. Die beiden jungen Bosnier wiesen sich bei der Grenzkontrolle mit Papieren aus, die auf andere Personen ausgestellt waren: das Mädchen mit einem niederländischen Pass und der junge Mann mit einer deutschen vorläufigen Aufenthaltsbescheinigung. Die mutmaßliche Schleuserin durfte zusammen mit ihrer minderjährigen Tochter weiterfahren, der 18-Jährige durfte nicht einreisen. Alle drei wurden angezeigt. Die Ermittlungen werden unter Einbindung des zuständigen Ausländeramts geführt.

Die nächste Feststellung gab es in Bad Reichenhall kurz vor fünf Uhr morgens. Beamte der Bundespolizeiinspektion Freilassing kontrollierten in Weißbach ein Auto mit deutscher Zulassung. Im Fahrzeug fanden sie drei Syrer vor. Wie sich herausstellte, hatte nur einer von ihnen Grenzübertrittdokumente dabei. Der 22-Jährige mit einem deutschen Flüchtlingspass wollte seine beiden Mitfahrer (20, 25) nach Deutschland einschleusen. Die zwei stellten kein Schutzersuchen und wurden am Freitag nach Österreich zurückgewiesen. Der mutmaßliche Schleuser sitzt in Untersuchungshaft.

Die weiteren Festnahmen gab es abermals im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Passau. Bei einer mobilen Grenzkontrolle auf der A3 auf einem Parkplatz nahe der Anschlussstelle Passau Süd entlarvten die Beamten um neun Uhr einen 34-jährigen Albaner als Schleuser. Der Mann war mit insgesamt vier Landsleuten unterwegs. Zwei davon (34, 40) wollte er mit dem albanischen Auto unerlaubt über die deutsche Grenze schmuggeln. Besonders brisant: Gegen den jüngeren der beiden Schleusungswilligen bestand ein Einreise- und Aufenthaltsverbot im Bundesgebiet. Das endgültige Ergebnis der Grenzkontrolle: drei Strafanzeigen und Einreiseverweigerungen.

Halb elf nahmen Kollegen von der Bayerischen Grenzpolizei in Achleiten einen rumänischen Kleintransporter unter die Lupe. In dem Wagen saßen zwei rumänische Schleuser (24, 42) und fünf Moldauer (19, 24, 28, 34, 35), die illegal in Deutschland arbeiten sollten. Die Landespolizei übergab den Fall zuständigkeitshalber an die Bundespolizeiinspektion Passau. Die Bundespolizisten zeigten alle sieben Insassen des Kleintransporters an und forderten die Moldauer auf, das Bundesgebiet unverzüglich zu verlassen. Die Schleuser mussten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Sicherheitsleistung in Höhe von 700 Euro hinterlegen. Im Falle einer Verurteilung beziehungsweise bei einem Strafbefehl droht den Rumänen die Aberkennung der Reiserechte.

Kurz nach Mittag hat die Rosenheimer Bundespolizei drei Syrer auf der Inntalautobahn (A93) festgenommen. Die zwei Männer und die Frau gaben an, auf dem Weg zu einer Feier zu sein. Die erforderlichen Papiere für die Einreise hatte nur der 30-jährige PKW-Fahrer. Der in Österreich anerkannte Flüchtling wollte die beiden bereits in der Schweiz als Asylbewerber registrierten Landsleute (49, 59) nach Deutschland einschleusen. Alle drei bekamen nun Strafanzeigen. Über eine mögliche Rückführung der Schleusungswilligen wird die zuständige Flüchtlingsbehörde zu entscheiden haben.



Thomas Borowik
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