Nürnberg (ots) - Am Abend des 13.12.2018 kam es im Nürnberger Stadtteil St. Johannis zu drei Angriffen auf Frauen durch einen oder mehrere Unbekannte. Es ist nach derzeitigem Kenntnisstand aber nicht auszuschließen, dass es sich in allen drei Fällen um ein und denselben Täter gehandelt haben könnte. Die Nürnberger Mordkommission ermittelt seit Mitternacht auf Hochtouren.
Nach aktuellem Kenntnisstand ereignete sich der erste Vorfall gegen 19:20 Uhr im Kirchenweg. Eine 56-jährige Frau war zu Fuß im Kirchenweg in Richtung Johannisstraße unterwegs, als sie plötzlich von einem Unbekannten, der ihr entgegen kam, in den Oberkörper gestochen wurde. Anschließend flüchtete der Täter in Richtung Friedrich-Ebert-Platz. Die schwer verletzte Frau musste nach notärztlicher Erstversorgung in einem Klinikum notoperiert werden. Die Polizei leitete sofort umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein.
Gegen 22:45 Uhr wurde eine zweite Frau in der Arndtstraße Opfer eines unbekannten Täters. Der Mann stach völlig unvermittelt auf die 26-Jährige, die sich auf dem Heimweg befand, ein. Kurz darauf griff ein Unbekannter eine 34-Jährige an und stach auf sie ein. Sie war in der Campestraße auf dem Heimweg unterwegs. Danach flüchtete der Mann in Richtung Burgschmietstraße/Johannisstraße.
Beide Frauen erlitten durch die Stiche lebensgefährliche Verletzungen, die im Krankenhaus notoperiert werden mussten. Nach Auskunft behandelnder Ärzte verliefen die Operationen gut, so dass derzeit bei allen drei Geschädigten keine Lebensgefahr mehr besteht. Die Opfer waren zum Tatzeitpunkt allein unterwegs.
Unmittelbar nach dem Vorfall löste die Polizei erneut umfangreiche Fahndungsmaßnahmen aus. Dabei waren sowohl Diensthundeführer als auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Im Zuge der Fahndung wurden auch mehrere Personen überprüft. Ein noch unbekannter Mann, auf den die Personenbeschreibung passte, flüchtete beim Anblick einer Polizeistreife in ein Anwesen nahe des Palmplatzes. Polizeibeamte verfolgten ihn und sperrten das Gebäude großräumig ab. Nachdem in einer Wohnung Licht brannte und der mutmaßlich anwesende Bewohner auf mehrfache Aufforderung der Polizei nicht öffnete, entschloss man sich, die Tür zu öffnen. Die Räume waren leer. Zuvor wurden Kellerräume und Dachboden sowie angrenzende Garagen des Hauses durchsucht.
Nach ersten Zeugenaussagen soll der Mann zwischen 25 und 30 Jahre alt und ca. 175 - 180 cm groß gewesen sein. Er hat eine normale Figur, blonde bis dunkelblonde Haare und helle Haut. Über seine Bekleidung liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Auch gibt es noch immer keine Hinweise auf die verwendete Tatwaffe. Die Nürnberger Polizei hat inzwischen die Sonderkommission "Johannis" gebildet. Sie umfasst derzeit 40 Beamte. Sowohl in der Nacht als auch am heutigen Tage führten Polizeibeamte Anwohnerbefragungen durch. Sie werden den ganzen Tag über fortgesetzt. Bei diesen Befragungen werden auch öffentlich zugängliche Gebäude wie z. B. Spielhallen und Gaststätten mit einbezogen.
Die Nürnberger Polizei zeigt aktuell im Stadtteil St. Johannis verstärkte Präsenz mit uniformierten Kräften. Zudem sind auch Zivilbeamte unterwegs. Die Fahndung nach dem unbekannten Täter läuft noch immer.
Neben der Besatzung eines Polizeihubschraubers und einigen Diensthundeführern waren an dem Einsatz mehrere Dutzend Polizeibeamte beteiligt, darunter auch Spezialkräfte der Unterstützungskommandos. Die Polizei betreut sowohl die Geschädigten als auch deren Angehörige durch speziell geschulte Beamte.
Aktuelle Informationen für die Bevölkerung werden auf den Social Media Kanälen der mittelfränkischen Polizei veröffentlicht.
Zeugen, die Hinweise auf den Täter geben können oder einen der Vorfälle möglicherweise beobachtet haben, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 09 11 2112 - 3333 in Verbindung zu setzen.
Bert Rauenbusch
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