Friedberg (ots) - Wer in die tiefbraunen Augen eines Rehs schaut, sie auf einem Spaziergang durch die Felder trifft oder sie vielleicht sogar im eigenen Garten zum Grasen zu Besuch hat, der weiß: Die anmutigen und schreckhaften Tiere können faszinieren, den Beschützerinstinkt in uns wecken und uns an die in der Kindheit geliebte Geschichte von "Bambi" erinnern.
Ans Herz geht daher auch ein Unfall, der sich gestern auf einer Bundesstraße in der Wetterau ereignete. Ein Rehkitz überquert gefolgt von seiner Mutter die Fahrbahn. Ein Autofahrer kann den Zusammenstoß mit dem Tier, welches plötzlich direkt vor seinem Auto steht, nicht mehr verhindern. Das Kitz verletzt sich bei der Kollision, läuft aber weiter. Seiner Mutter ergeht es schlechter, sie springt direkt gegen ein dahinterfahrendes Auto, überlebt den Unfall nicht. Auf der Suche nach seiner Mutter kommt schließlich auch das Kitz zur Unfallstelle zurück, verletzt und sicher trauernd um seine Mutter, muss der inzwischen verständigte Jagdpächter das Tier von seinen Leiden erlösen.
Der Unfall ist kein Einzelfall. Wildunfälle sind die Hauptursache für Unfälle in der Feld- und Waldreichen Region unserer schönen Wetterau. Es gab schon viele Untersuchungen und Versuche, die eine Verhinderung von Wildunfällen bewirken sollten. Alle erprobten Maßnahmen greifen nur bedingt. Sicher wird sich eine Begegnung zwischen Mensch und Tier auf den gemeinsam genutzten Wegen nie ganz verhindern lassen.
Und trotzdem: Jeder kann etwas dafür tun, dass weder er, noch die Tiere zu Schaden kommen: Langsam und aufmerksam fahren!
Der Gedanke "Es ist spät abends, die Straßen sind frei, Polizei wird mir schon keine begegnen, ich will schnell heim, also Gas." ist grundlegend verkehrt. Nicht nur, dass die Geschwindigkeitsbeschränkungen - die sowieso bestehen - aus gutem Grund eingerichtet wurden, es empfiehlt sich gerade im Bereich von Feldern und Wäldern mit Beginn der Dämmerung und in der Dunkelheit noch langsamer und vorsichtiger zu fahren. Nur dann besteht die Chance rechtzeitig und sicher die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeuges zu reduzieren und damit vor einem plötzlich im Licht der Scheinwerfer auftauchenden Tier zum Stehen zu kommen. Dass die Aufmerksamkeit immer der Fahrbahn und nicht dem Handy / Navi / Radio und Co. gelten sollte, versteht sich von selbst. Nur so kann man auf unvorhergesehene Geschehnisse angemessen reagieren.
So leid es uns für die Tiere tut, ein Sicherheitshinweis darf an dieser Stelle nicht fehlen: Wenn es trotz aller Vorsicht einmal knapp wird, sollte man nie versuchen ein Ausweichmanöver zu vollführen, um an einem Tier vorbei zu fahren. Zum einen lässt sich der Laufweg des Tieres nicht vorhersehen, zum anderen ist die Gefahr zu groß beim Ausweichen die Kontrolle über das eigene Fahrzeug zu verlieren oder in den Gegenverkehr zu geraten. Also Lenkrad fest umfasst halten, die Spur beibehalten und den Zusammenstoß mit dem Tier in Kauf nehmen.
Es bleibt der Apell der Polizei: Langsam fahren! Es geht um Leben und Gesundheit von Mensch und Tier!
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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