(PF) Pforzheim – Vorlage der Ermittlungsakte Sonderkommission WAGNER an die Staatsanwaltschaft Pforzheim

POL-KA: (PF) Pforzheim - Vorlage der Ermittlungsakte Sonderkommission WAGNER an die Staatsanwaltschaft Pforzheim
06.02.2019 – 15:20, Polizeipräsidium Karlsruhe, Pforzheim, Birkenfeld (ots)
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Mit der Ende Januar aufgelösten Sonderkommission WAGNER wurden am Dienstag, 05.02.2019, abschließend die umfangreichen Akten der knapp über fünf Monaten andauernden kriminalpolizeilichen Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft Pforzheim gegeben.

Nachdem am Mittwochabend, 29.08.2018, durch Nachbarn des zunächst verschwundenen Büchsenmachers PAULUS aus Birkenfeld zwei Männer beim Verladen eines größeren Gegenstandes in ein Fahrzeug gesehen und dessen Waffenschränke geleert vorgefunden wurden, lag bereits in diesem frühen Stadium der Verdacht eines Kapitaldelikts nahe, weshalb die 38-köpfige Sonderkommission Wagner eingerichtet wurde. Insbesondere die Kriminaltechnik war mit umfangreichen Sicherungen sämtlicher Tatort-Spuren unter Einbeziehung der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg stark gefordert. Schließlich konnte die vergrabene Leiche des ermordeten Paulus erst fünf Wochen später von einem Waldarbeiter zufällig in einem Pforzheimer Waldstück aufgefunden werden.

Im Zuge der geführten polizeilichen Maßnahmen erlangte die Soko Erkenntnisse über einen weiteren geplanten Überfall, weshalb der 29-jährige italienische Haupttatverdächtige Mitte Oktober gemeinsam mit seinen beiden 26 Jahre alten Mittätern festgenommen und inhaftiert wurde. Zudem haben die Ermittler mehrere Objekte nach Beweismitteln und den verschwundenen Waffen durchsucht. Hier gehen die Ermittler nunmehr davon aus, dass die drei Personen aus Habgier planten eine im Enzkreis wohnhafte 60-jährige Frau in Tötungsabsicht zu berauben.

Im Zuge der weiter andauernden umfangreichen Ermittlungen der Sonderkommission WAGNER konnte Mitte Dezember ein weiterer 42-jähriger Mann festgenommen werden. Ihm wird vorgeworfen, beim Abtransport der Leiche und der entwendeten Waffen vom Tatort geholfen zu haben. Der 29-jährige Haupttatverdächtige macht bis heute weiterhin von seinem Schweigerecht Gebrauch. Die Haftbefehle der anderen drei festgenommenen Personen wurden gegen Auflagen noch vor der Jahreswende außer Vollzug gesetzt. Die aus dem Anwesen Paulus verschwundenen Waffen sind bis heute nicht aufgefunden worden. Es besteht hier der Verdacht, dass die Waffen außer Landes geschafft wurden. Die Ermittlungen zu deren Verbleib dauern noch an.

Die Sonderkommission WAGNER unter der Leitung von Kriminaldirektor Uwe Carl hat während ihres Bestehens knapp 395 Spuren und 154 Maßnahmen bearbeitet können. Das Dezernat 1 beim Kriminalkommissariat Pforzheim hat den komplexen Sachverhalt beweiskräftig aufgearbeitet und die Akten nun der Staatsanwaltschaft Pforzheim zur Prüfung vorgelegt.

Vorbehaltlich der rechtlichen Begutachtung der Staatsanwaltschaft werden dem 29-jährigen italienischen Haupttäter unter anderem Mord im Zusammenhang mit Raubdelikten sowie der Verabredung zu einem Verbrechen, der illegale Waffenhandel und der unerlaubte Besitz von erlaubnispflichtigen Waffen und Munition vorgeworfen. Weiterhin gelangt der 29-jährige Italiener wegen des Vortäuschens einer Straftat zur Anzeige. Er hatte bei der Polizei den Diebstahl seines Autos angezeigt, das im September ausgebrannt in Italien aufgefunden wurde. Zwei Ermittler der Sonderkommission begaben sich deshalb nach Rom und gehen davon aus, dass das Tatfahrzeug zur Spurenvernichtung vorsätzlich in Brand gesetzt wurde. Der 26 Jahre alte deutsche mutmaßliche Mittäter wird unter anderem angezeigt wegen Strafvereitelung im Zusammenhang mit Mord, der Verbrechensverabredung zum versuchten Mord sowie illegalem Waffenhandel und unerlaubtem Besitz von erlaubnispflichtigen Waffen und Munition.

Der 26 Jahre alte mutmaßliche griechische Mittäter wird wegen der Verabredung zu dem versuchter Mord zur Anzeige gebracht und der 42-jährige deutscher Mittäter wegen Strafvereitelung im Zusammenhang mit dem Mord an Simon Paulus und Beihilfe zum schweren Raub von Waffen.

Frank Otruba, Pressestelle Polizeipräsidium Karlsruhe

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