18.02.2019 – 13:22, Polizei Aachen, Herzogenrath (ots)
Absolut pfiffig der Junge. So lautet das Urteil der Polizei über einen 11-jährigen Jungen aus Herzogenrath. Der Bursche hatte sich mit seinem Fahrrad verfahren, wusste nicht mehr weiter, sein Handy hatte kein Guthaben mehr, also wählte er die "110", die geht ja immer. Der Freund und Helfer machten ihrem Titel alle Ehre.
Bei schönstem Sonnenschein war der unternehmungslustige 11-Jährige mit seinem Rädchen am Herzogenrather Weiher aufgebrochen. Es lief so gut beim ersten Radelausflug, dass sich der Junge auf einmal an einer Stelle wiederfand, die er nicht kannte. Er müsse sich wohl verfahren haben. Mist war, dass sein Handy kein Guthaben mehr auf der Karte hatte. Mama anrufen, die sowieso gesagt hatte, bleib in der Nähe, ging also nicht. Anstatt in Panik zu verfallen, wählte der kleine Mann den Notruf "110". Der geht ja immer, wusste er. Der Beamtin in der Polizeileitstelle in Aachen erklärte er seine missliche Situation. Ruhig, aber leicht verzweifelt seine Stimme.
Nach aufmunternder Ansprache durch die Polizistin am anderen Ende der Leitung ging man nun ge-meinsam vor. Er solle versuchen, einen Straßennamen zu erkennen. Das gelang dem kleinen Mann dann auch. Demnach stand er mit seinem Rädchen in Alsdorf auf der Ottenfelder Allee. Knapp 4 Kilometer von seinem Startplatz in Herzogenrath entfernt. Die Polizistin sagte, er solle an dem Schild warten, eine Streife komme vorbei. Während des Telefonats war offenbar ein Passant auf den orientierungslosen Jungen aufmerksam geworden. Der 11-Jährige verhielt sich gegenüber dem Mann sehr zurückhaltend. Das konnte die Beamtin, die noch immer in der Leitung war, hören. Durch weiteres Zureden und einem Gespräch mit dem Mann, fasste der Junge dann auch Vertrauen. Während das Telefon eingeschaltet blieb und immer Kontakt mit der Polizistin bestand, warteten der Mann und der Junge gemeinsam auf den Strei-fenwagen.
Der war auch schnell da. Die Beamten bedankten sich bei dem Mann und entschlossen sich, den Jungen nebst Rad nach Hause zu fahren. Was aufgeregt, aber auch sichtlich erleichtert, setzte sich der kleine Mann auf den Rücksitz und genoss die Fahrt im Streifenwagen. Auf dem Weg nach Hause kam der Streifenwagen noch an einem kleineren Verkehrsunfall vorbei. Nur Blechschaden. Den nahmen die Beamten noch gleich mit auf. Unter den begeisterten Augen des 11-Jährigen.
Zuhause angekommen waren alle glücklich. Junge, Mama, Polizisten, aber vor allem die Kollegin in der Leitstelle. Die war sichtlich angetan von dem Telefonat mit dem Jungen. Sie war begeistert von seiner freundlichen, höflichen Ansprache und der fein formulierten Bitte um Hilfe.
Für sie war dies ein "mustergültiger" Notruf. (pk)
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