Zunächst unbekannte Leiche gefunden – Obduktion bestätigte Tötungsdelikt – zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft

POL-MFR: (278) Zunächst unbekannte Leiche gefunden - Obduktion bestätigte Tötungsdelikt - zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft
26.02.2019 – 13:17, Polizeipräsidium Mittelfranken, Roth (ots)
  • Bild-Infos
  • Download

Gemeinsame Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und des Polizeipräsidiums Mittelfranken

Wie mit den Meldungen 247, 250, 266 und 272 berichtet, hatte eine Passantin am Mittwoch (20.02.2019) eine zunächst unbekannte männliche Leiche im Stadtgebiet Roth gefunden. Die durchgeführte Obduktion bestätigte den Verdacht auf ein Tötungsdelikt. Bei dem Geschädigten handelt es sich um einen 56-jährigen Mann aus dem Raum Bamberg. Aufgrund intensiver Ermittlungen konnte die SOKO "Rednitz" in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zwischenzeitlich eine 33-jährige Frau und einen 34-jährigen Mann als dringend tatverdächtig festnehmen.

Die unbekleidete männliche Leiche war am Mittwoch (20.02.2019), gegen 15:30 Uhr, von einer Frau während eines Spaziergangs zwischen Westring und Rednitz unterhalb des Westrings in einer Böschung entdeckt worden. Aufgrund der Auffindesituation und des Zustands übernahmen die Mordkommission und die Spurensicherung der Kriminalpolizei Schwabach zeitnah die Ermittlungen vor Ort und sperrten den Auffindeort großräumig ab. Für die weiteren intensiven Ermittlungen wurde bei der Kripo Schwabach eine ca. 20-köpfige SOKO "Rednitz" gegründet.

Ein Polizeihubschrauber der Bereitschaftspolizei unterstützte am nächsten Tag die Tatortarbeit mit Luftbildern. Zudem wurde ein 3D-Laser-Scanner des Landeskriminalamtes zur Tatortvermessung eingesetzt. Mit Personensuchhunden erfolgte eine Absuche des Geländes. Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei Eichstätt durchkämmten den erweiterten Bereich rund um den Fundort der Leiche mit Stöberstöcken nach Beweismitteln und Spuren.

Mit mehreren Fotos und Pressemeldungen wurde in den Medien und über die polizeilichen Social-Media-Kanäle nach Hinweisen zur Herkunft des Koffers, der unmittelbar neben dem Toten lag, und nach Zeugen, die Hinweise zur Identität des Getöteten geben können, gefahndet. Ein Abgleich mit den aktuellen Vermisstenfällen verlief ebenso negativ wie der Abgleich mit der Fingerabdruckdatei.

Eine am 21.02.2019 durchgeführte Obduktion ergab, dass der Tote Zeichenschwerster körperlicher Misshandlung aufwies, die letztendlich offensichtlich zum Tod führten.

Die kriminaltechnische Untersuchung des sichergestellten Koffers ergab zwischenzeitlich, dass der Getötete mit großer Wahrscheinlichkeit in dem Koffer an den Auffindeort transportiert worden war.

Aufgrund eines Zeugenhinweises am Sonntag, 24.02.2019, wurde bekannt, dass eine 33-jährige Frau aus Nürnberg möglicherweise nähere Hinweise auf die Identität des Opfers geben kann. Eine sofortige Überprüfung der Frau und ihrer Wohnung in Nürnberg-Schoppershof bestätigte dies und führte ferner zu einem dringenden Tatverdacht gegen die Frau und einen 34-jährigen Bekannten, der ebenfalls noch am Sonntag mit Spezialeinsatzkräften festgenommen werden konnte.

Beide räumen in ihren Vernehmungen ein, bei der Beseitigung des Leichnams mitgewirkt zu haben, bestreiten aber den 56-Jährigen getötet zu haben. Nach bisherigem Ergebnis der kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurde der Getötete in dem aufgefundenen Koffer und mit einem gemieteten Pkw, Marke Seat, Ibiza, Farbe schwarz, mit Hamburger Kennzeichen an den Fundort transportiert. Die Ermittlungen diesbezüglich dauern an. Die Wohnung der 33-jährigen Tatverdächtigen wurde beschlagnahmt und wird in den nächsten Tagen weiter intensiv auf Spuren untersucht, da mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass der 56-Jährige dort zu Tode kam.

Der Ermittlungsrichter des AG Nürnberg hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Haftbefehl wegen Verdacht auf Totschlag erlassen. Die 33-Jährige und der 34-Jährige sitzen seit 25.02.2019 in Untersuchungshaft.

Bislang sind bei der Kriminalpolizei Schwabach rund 30 Hinweise eingegangen, denen die Sonderkommission "Rednitz" nun nachgeht. Insbesondere werden Zeugen gesucht, die von Dienstag, 19.02.2019, 21:15 Uhr, bis Mittwoch 20.02.2019, 05:20 Uhr, eine Frau und einen Mann mit einem großen Koffer bzw. einen schwarzen Pkw, Marke Seat Ibiza mit Hamburger Kennzeichen im Bereich der Schoppershofstraße in Nürnberg bzw. im Bereich des Auffindeortes in Roth, Westring, gesehen haben.

Das Hinweistelefon unter der Rufnummer 0911 2112-3333 ist rund um die Uhr erreichbar.

Die weiteren Presseauskünfte übernimmt ab sofort die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth unter der Telefonnummer 0911 321-2780.

Elke Schönwald/He.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizeipräsidium Mittelfranken Pressestelle
Telefon: 0911/2112-1030
Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/