Pressebericht vom 28.02.2019
28.02.2019, PP München
Pressebericht vom 28.02.2019
Inhalt:295. Ermittlung eines Tatverdächtigen nach Entwendung von Kryptowährung 296. Kind wird von Hund gebissen und verletzt – Waldtrudering297. Festnahme eines Taschendiebes – Altstadt298. Festnahme einer Trickbetrügerin nach Vortäuschen einer Notlage – Mittersendling 299. Häusliche Gewalt endet in gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung – Unterhaching 300. TerminhinweisBayerns Innenminister Joachim Herrmann begrüßt neu ausgebildete Polizistinnen und Polizisten
295. Ermittlung eines Tatverdächtigen nach Entwendung von Kryptowährung Bereits im Sommer 2018 stellte ein Mitarbeiter einer süddeutschen Firma, zu deren Geschäftsfeldern unter anderem der Betrieb von Servern und Software für den Handel mit Kryptowährungen zählt, eine unrechtmäßige Transaktion von Bitcoins im damaligen Wert von rund 180.000 EUR auf einem ihrer Server fest. Durch den Täter wurden nach der Überweisung auf eine eigene Wallet („Konto“ für Bitcoins) zahlreiche weitere Buchungen in mehreren Teilbeträgen auf weitere Wallets getätigt. Um die Nachverfolgung weiter zu erschweren und um außerhalb der öffentlich einsehbaren Blockchain zu bleiben, wurden diese teilweise mit weiteren Nutzern direkt getauscht (Austausch der Private Keys, sog. off-ledger-transactions). Zusätzlich wurden ein sogenannter Bitcoin-Mixer und weitere technische Verschleierungsmöglichkeiten genutzt. Der bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte Beschuldigte verschleierte zudem dabei jeweils seine IP-Adressen.Durch umfangreiche technische Ermittlungen der bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg errichteten Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) und der Spezialisten des Kriminalfachdezernats 12 für Cybercrime des Polizeipräsidiums München konnte mit Unterstützung des Bayerischen Landeskriminalamts ein 30-jähriger Münchner als tatverdächtig identifiziert werden. Dieser war vor der Tat als Systemadministrator bei der geschädigten Firma beschäftigt und hatte wenige Tage nach der Transaktion an einer speziellen Börse für Kryptowährungen mutmaßlich mit den abhandengekommenen Bitcoins gehandelt. Die auf die Verfolgung von Cybercrime spezialisierten Staatsanwälte der ZCB erwirkten schließlich einen Durchsuchungsbeschluss und einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten. Beide Beschlüsse wurden kurz vor Weihnachten 2018 vollzogen. Zudem wurde die sofortige Sicherstellung der Vermögenswerte des 30-Jährigen (sogenannter Vermögensarrest) in Höhe von 184.000 EUR richterlich angeordnet. Bei der Durchsuchung wurde umfangreiches Material sichergestellt, dessen Auswertung derzeit noch andauert, auch mit dem Ziel die erlangten Bitcoins möglichst vollständig sicherzustellen.Der Beschuldigte räumte bei einer richterlichen Vernehmung Mitte Januar 2019 die Tat vollumfänglich ein und zeigte sich dabei sichtlich überrascht, dass es den Strafverfolgungsbehörden trotz seiner umfangreichen Verschleierungsmaßnahmen gelungen ist, ihn als Täter zu ermitteln. Nachdem der Beschuldigte auch Angaben zum Verbleib der erlangten Bitcoins machte, wurde der Haftbefehl vom Amtsgericht Bamberg auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg gegen strenge Auflagen außer Vollzug gesetzt. Zum jetzigen Zeitpunkt gehen die Ermittler davon aus, dass der Beschuldigte allein gehandelt hat. Um die laufenden Ermittlungen zu schützen, konnte der Ermittlungserfolg erst jetzt öffentlich gemacht werden. Nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens wird sich der Beschuldigte wegen des Computerbetrugs vor Gericht verantworten müssen. Das Gesetz sieht dafür Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren vor.Nur durch eine sorgfältige Auswertung aller digitalen Spuren, involvierten Bitcoin-Wallets und Transaktionen durch die Spezialisten der Münchner Polizei und der Zentralstelle Cybercrime Bayern ist es gelungen, diesen „Diebstahl“ von Bitcoins aufzuklären. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass auch die vermeintliche Anonymität des Internets nicht davor schützt, ins Visier der Strafverfolgungsbehörden zu kommen.
296. Kind wird von Hund gebissen und verletzt – Waldtrudering Am Montag, 25.02.2019, gegen 12.15 Uhr, hielt sich ein dreijähriges männliches Kind aus München mit zwei Angehörigen in der Samoastraße auf. Zur gleichen Zeit befand sich dort auch eine bislang unbekannte Frau mit zwei Hunden (Mischlingshunde, Schulterhöhe ca. 40 Zentimeter). Aus bislang unbekannten Gründen griffen beide Hunde plötzlich den Dreijährigen an. Die Angehörigen und die Hundehalterin versuchten die Hunde von dem Kind fernzuhalten, was ihnen aber nicht sofort gelang. Bei dem Angriff erlitt das Kind Bissverletzungen am Hinterkopf und an einer Schulter. Die Verletzungen wurden vom Rettungsdienst vor Ort versorgt und danach wurde das Kind zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.Bevor die Polizei und der Rettungsdienst vor Ort eintrafen, hatte sich die unbekannte Hundehalterin mit ihren beiden Hunden vom Ereignisort entfernt. Die Ermittlungen wegen eines Körperverletzungsdelikts wurden aufgenommen. Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 25, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
297. Festnahme eines Taschendiebes – Altstadt Am Dienstag, 26.02.2019, gegen 17.15 Uhr, wollte ein 23-jähriger Algerier, ohne festen Wohnsitz, in einem Optiker-Geschäft in der Sonnenstraße eine Brille mit einer Kreditkarte bezahlen. Da die Kreditkarte auf den Namen einer Frau ausgestellt war, wurde der 39-jährige Verkäufer misstrauisch und verständigte die Polizei. Die alarmierten Beamten durchsuchten den Algerier vor Ort und fanden den gesamten Geldbeutel der Kreditkartenbesitzerin. Dem 23-Jährigen wurde durch die Beamten die vorläufige Festnahme erklärt und er wurde zur Polizeiinspektion 11 (Altstadt) gebracht. Im Rahmen der weiteren Sachbearbeitung stellte sich heraus, dass es sich bei der Kreditkartenbesitzerin um eine 62-Jährige aus dem Landkreis München handelt, der ihr Geldbeutel einige Stunden vor der Tatzeit in einer Lokalität in der Münchner Innenstadt aus ihrer Jackentasche entwendet worden war. Der 23-Jährige wurde wegen des Diebstahls angezeigt. Er wurde dem Haftrichter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl.
298. Festnahme einer Trickbetrügerin nach Vortäuschen einer Notlage – Mittersendling Bereits am Donnerstag, 21.02.2019, wurde ein über 80-jähriger Münchner an einer Trambahnhaltestelle in Schwabing von einer ihm unbekannten Frau angesprochen. Die Dame gab an, dass sie Geld für die Begleichung von Mietschulden und für ihre Kinder bräuchte. Der Senior hatte Mitleid und gab ihr seine Adresse. Er war bereit der Unbekannten ein vermeintliches Darlehen über 1.000 Euro zu gewähren und er bot ihr an, dass sie sich als Putzhilfe bei ihm etwas Geld verdienen könnte.Am Samstag, 23.02.2019, fand sich die Frau (eine 23-jährige Österreicherin mit Wohnsitz in Wien) bei dem Rentner ein und schilderte ihm erneut, ihre missliche finanzielle Lage. Der Senior gab ihr 1.000 Euro in bar und es wurde eine monatliche Rückzahlung von mindestens 100 Euro vereinbart. Noch am selben Tag putzte die 23-Jährige die Wohnung und bestätigte die vereinbarte Rückzahlung. Dem über 80-Jährigen kam die ganze Sache im Nachhinein komisch vor und er verständigte die Polizei. Die Unbekannte sprach am Montag, 25.02.2019, erneut bei dem Senior vor, da sie erneut einen Putztermin ausgemacht hatte. An diesem Tag konnte sie durch die verständigten Polizeibeamten noch in der Wohnung des Rentners festgenommen werden. Sie wurde wegen eines Betrugs angezeigt.Gegen Zahlung einer Sicherheitsleistung von mehreren tausend Euro wurde sie entlassen.
299. Häusliche Gewalt endet in gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung – Unterhaching Am Dienstag, 26.02.2019, gegen 04.45 Uhr, artete eine verbale Streitigkeit eines Pärchens zu einer körperlichen Auseinandersetzung aus. Der 31-jährige Mann wurde gegenüber seiner 33-jährigen Partnerin (beide Münchner) immer aggressiver. Der Streit eskalierte soweit, dass der 31-Jährige seiner Verlobten mit einem Messer unvermittelt auf den Kopf schlug, so dass sie eine stark blutende Wunde oberhalb der Stirn davontrug. Zuvor hatte er noch die Wohnungstür von innen verbarrikadiert. Die 33-Jährige nutzte die ihr einzig verbliebene Fluchtmöglichkeit über den Balkon im zweiten Stock des Mehrfamilienhauses in der Bussardstraße. Beim Versuch von dem Balkon zu klettern, stürzte sie in die Tiefe. Aufgrund glücklicher Umstände zog sie sich dabei lediglich Kratz- und Schürfwunden zu. Nachdem seine Verlobte die Wohnung verlassen hatte, verwüstete der 31-Jährige diese komplett. Die verständigten Polizeibeamten ließ er nicht in die Wohnung. Diese wurde schließlich gewaltsam geöffnet. Nach Eindringen der Beamten ließ sich der Mann widerstandslos festnehmen. Es stellte sich heraus, dass er unter massivstem Drogeneinfluss stand. Bis zum Eintreffen der Polizei, hatte er sich zusätzlich selbst verletzt. Sowohl der Mann, als auch die Frau wurden in ein Krankenhaus gebracht und dort stationär behandelt. Lebensgefährliche Verletzungen trug keiner der beiden davon. Gegen den 31-Jährigen wird aufgrund gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung ermittelt. Aufgrund der Selbstgefährdung wurde er in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Die abschließende Sachbearbeitung hat das Fachkommissariat 22 übernommen.
300. Terminhinweis: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann begrüßt neu ausgebildete Polizistinnen und Polizisten Am Freitag, 01.03.2019, um 10:00 Uhr, wird Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, gemeinsam mit dem Landespolizeipräsidenten Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer, dem Münchner Polizeipräsidenten Hubertus Andrä und der Vizepräsidentin des Bayerischen Landeskriminalamtes, Petra Sandles, die dem Polizeipräsidium München sowie dem Bayerischen Landeskriminalamt neu zugeteilten Polizistinnen und Polizisten begrüßen.Rund 1300 frisch ausgebildete Beamtinnen und Beamten wurden der Bayerischen Polizei zugeteilt. Nach jetzigem Stand erhält das Polizeipräsidium München 117 Kolleginnen und Kollegen, das Bayerische Landeskriminalamt 30.Die für den Zuteilungszeitraum bayernweit gemeldeten 541 Ruhestandsabgänge werden damit weit mehr als ausgeglichen.Medienvertreter sind hierzu, im Odeon des bayerischen Innenministerium, Odeonsplatz 3 in München, herzlich eingeladen.