06.03.2019 – 15:08, Polizei Paderborn, Kreis Paderborn (ots)
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(mb) Das Handy klingelt, eben noch eine Kurznachricht lesen oder gar schreiben, die Kinder auf der Rückbank beruhigen oder das Navi bedienen. Die Ursachen für Ablenkung sind vielfältig. Oft genügt nur eine kurze Unaufmerksamkeit, um einen schweren Verkehrsunfall zu verursachen. Im Kreis Paderborn passieren die Unfälle mit den schlimmsten Folgen außerhalb von geschlossenen Ortschaften. Zehn von insgesamt zwölf getöteten und 228 von 378 schwerverletzten Verkehrsteilnehmer sind die traurige "Außerorts"-Bilanz aus dem Jahr 2018.
"Jeder Tag ein Schwerverletzter und jeden Monat ein getöteter Verkehrsteilnehmer - Das ist uns zu viel!", betont Landrat Manfred Müller und kündigt Konsequenzen an. Die Kreispolizeibehörde Paderborn hat die "Bekämpfung von Verkehrsunfällen mit schwerwiegenden Folgen" als Behördenschwerpunkt festgeschrieben und initiiert in den kommenden Monaten zahlreiche Maßnahmen - repressiv wie präventiv - um die Zahl der Unfälle mit schwerwiegenden Folgen zu reduzieren.
Landrat Müller: "Morgen (07.03.2019) laufen die ersten kreisweiten Schwerpunktkontrollen zum Thema "Ablenkung". Wir sind mit mehreren Teams unterwegs und passen auf." Bereits im letzten Jahr hat die Polizei die Anzahl der im Kreis Paderborn geahndeten Verstöße wegen der "Benutzung elektronischer Geräte" um 30% gesteigert. Nicht nur in diesem Bereich der polizeilichen Repression sollen die Aktivitäten ausgebaut werden.
Smartphones sind "Aufmerksamkeitsräuber Nr.1" Die Nutzung von elektronischen Geräten birgt erhebliche Risiken und Gefahren für die Sicherheit im Straßenverkehr! Wer abgelenkt ist quasi blind. Etwa 90 Prozent der Informationen aus der Umwelt nehmen Menschen als Momentaufnahmen über die Augen wahr. Ohne diese Bilder ist ein Fahrer im "Blindflug" unterwegs. Bei jedem vierten schweren Unfall, so schätzen Unfallforscher, spielt Unaufmerksamkeit oder Ablenkung eine Rolle.
Neben der gefahrenen Geschwindigkeit, die auch im Fokus der Schwerpunktkontrollen steht, bestimmt der Grad der Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers maßgeblich wieviel Zeit ihm zur Reaktion auf eine neue und ggfls. gefährliche Verkehrssituation bleibt. Je weniger er abgelenkt ist, desto besser ist er in der Lage eine drohende Unfallsituation zu vermeiden - insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten außerorts.
Wegen der beschriebenen Gefahren hat der Gesetzgeber die Bußgelder für Handysünder am Steuer auf 100 Euro und einen Punkt in Flensburg festgesetzt.
Der Appell der Polizei (nicht nur für Donnerstag):
Vermeiden Sie jede Art von Störungen und Ablenkungsquellen, die Ihre Konzentration auf das Verkehrsgeschehen negativ beeinflussen könnten. Ganz gleich, ob Sie als Fahrerin oder Fahrer eines Kraftfahrzeugs, als Radfahrer oder Fußgänger unterwegs sind: #PassAuf! Deine/Ihre Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist jederzeit gefordert!
Downloads zur Meldung: Foto und AktionsPlakat #PassAuf!
(Grafik: Polizei Paderborn) Bei 50 km/h fährt ein Autofahrer in nur einer Sekunde rund 14 Meter! Der Zwei-Sekunden-Blick aufs Display bei einer Fahrt mit 50 km/h bedeutet also fast 30 Meter "Blindflug"
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