28.03.2019 – 13:00, Polizeiinspektion Cuxhaven, Cuxhaven (ots)
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Verkehrsunfallbilanz 2018
- Leichter Anstieg aller Unfälle um 2,9 Prozent
- 12 Männer und ein kleiner Junge verstarben infolge von Verkehrsunfällen im Cuxland
- Auf der Autobahn starben drei Menschen, zwei von ihnen fuhren Motorrad
- Risikogruppe: Radfahrende in Cuxhaven
Inspektionsleiter Arne Schmidt stellte am Donnerstag (28.03.2019) gemeinsam mit der Leiterin Einsatz, Ilka Freyhat, die Verkehrsunfallbilanz der Polizeiinspektion Cuxhaven für das Jahr 2018 vor.
Gesamtunfallzahlen
Im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Cuxhaven sind im vergangenen Jahr dreizehn Menschen im Alter von zwei bis 77 Jahren bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen - allesamt männlichen Geschlechts. 2017 waren es ebenfalls dreizehn Menschen, die bei Unfällen im Bereich der PI Cuxhaven gestorben sind. Drei von ihnen waren Frauen.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 4.486 Verkehrsunfälle in der Stadt und im Landkreis Cuxhaven polizeilich registriert. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem leichten Anstieg um 2,9 % (2017: 4.359).
Kriminaldirektor Arne Schmidt wies darauf hin, dass im Bereich der PI Cuxhaven die Anzahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen entgegen dem Landestrend gleichgeblieben und nicht angestiegen ist. "Die 13 Menschen, die auf unseren Straßen bei Verkehrsunfällen starben, sind dennoch 13 Menschen zu viel", verdeutlichte Schmidt. Die Unfallzahlen der bei den Verkehrsunfällen schwer verletzten Menschen stiegen mit 154 Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr leicht an (2017: 142). Auch die Anzahl derer, die sich bei einem Verkehrsunfall leichte Verletzungen zuzogen, zeigte eine steigende Tendenz (2018: 934 / 2017: 834).
Unfallursachen
Hinsichtlich der Hauptunfallursachen kann festgestellt werden, dass überhöhte und nichtangepasste Geschwindigkeit nach wir vor eine Hauptunfallursache darstellt, die die Unfallfolgen gravierend verschärft. Der Faktor Geschwindigkeit birgt ein hohes Gefahrenpotential. "Wir waren im Bereich der Geschwindigkeitsüberwachung insbesondere auf den Landesstraßen aktiv. Das zeigt Wirkung", äußerte Polizeirätin Freyhat. Sie erläuterte, dass die Anzahl der Personen, die sich bei einem Unfall außerhalb geschlossener Ortschaften schwere Verletzungen zuzogen, von 75 auf 66 gesunken ist. Diese Tendenz spiegelt sich jedoch nicht bei den Unfällen auf der Autobahn (A 27) im Zuständigkeitsbereich der PI Cuxhaven wider.
Norbert Schepergerdes erläuterte das Projekt "Ablenkung im Führerhaus", das derzeit in seinem Zuständigkeitsbereich auf der A 27 durchgeführt wird.
Es ist auch auf der A 27 ein signifikanter Anstieg von Verkehrsunfällen mit schwersten Folgen durch Lkw zu verzeichnen. Dies gilt insbesondere für Baustellenbereiche. "Lkw sind wie fahrbare Waffen zu sehen, denn durch die tonnenschweren Gewichte dieser Fahrzeuge sind schwerste Unfallfolgen obligatorisch", verdeutlichte Erster Polizeihauptkommissar Norbert Schepergerdes, der das Polizeikommissariat Geestland leitet, in dessen Zuständigkeit auch 160 Kilometer auf der A 27 fallen. Drei der dreizehn im Straßenverkehr Getöteten starben bei Verkehrsunfällen auf der A 27 (im Zuständigkeitsbereich der PI Cuxhaven). Mit dem Projekt "Ablenkung im Führerhaus" soll die Überwachung des Schwerlastverkehrs schwerpunktmäßig erfolgen. Ziel der Maßnahme ist es, schwere Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Lkw zu reduzieren und erstmalig durch technische Mittel die beweissichere Ahndung von Verstößen sicherzustellen.
"Wir sehen täglich Fahrzeugführer, die im Blindflug unterwegs sind. Es ist nur ein kurzer Blick aufs Display des Handys, doch im Straßenverkehr kann diese kurze Zeitspanne den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Wer meint, eine Nachricht zu schreiben oder seine Ladungspapiere während der Fahrt zu kontrollieren sei wichtiger als der Blick auf die Straße, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das Leben Unbeteiligter", so Schepergerdes. Polizeihauptkommissar Roland Hannawald, Sachbearbeiter Verkehr der PI Cuxhaven, ging ins Detail.
Risikogruppen
Im Jahr 2018 kamen laut Hannawald aus den Altersgruppen, die besonders gefährdet sind, ein Senior, ein Kleinkind, ein Jugendlicher und vier junge Erwachsene bei Verkehrsunfällen im Inspektionsbereich ums Leben. Dies entspricht dem Niveau des Vorjahres, in dem ebenfalls ein Senior und vier junge Erwachsene infolge eines Verkehrsunfalles verstarben. 23 Fahrrad- und Pedelec-Fahrerinnen und -fahrer sowie 32 Personen, die mit motorisierten Zweirädern unterwegs gewesen sind, zogen sich 2018 bei Verkehrsunfällen schwere Verletzungen zu. Fast jeder vierte Unfall im Stadtgebiet Cuxhavens, an dem ein Radler beteiligt gewesen ist, endete für diesen mit schweren Verletzungen. "Diese Entwicklung bereitet uns Sorge, denn wir rechnen mit einem weiteren Anstieg von Pedelecs und E-Bikes und damit einhergehenden Unfällen. Gerade ältere Pedelec-Fahrer müssen wir noch intensiver auf die Gefahren des leichten Fahrens aufmerksam machen", betonte Hannawald.
Polizeihauptkommissarin Birte Heimberg, Verkehrssicherheitsberaterin der PI Cuxhaven ergänzte:
"Mobilität bis ins hohe Alter als Teil von Lebensqualität ist grundsätzlich auch unproblematisch, solange einige Ratschläge beherzigt werden." Die Polizei appelliert daher an die Eigenverantwortung dieser Risikogruppe und empfiehlt, entsprechende Fahrtrainings u.a. Präventionsangebote unterschiedlicher Institutionen anzunehmen.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Cuxhaven
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anke Rieken
Telefon: 04721/573-404
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