02.04.2019 – 15:03, Polizeiinspektion Neubrandenburg, Waren (ots)
Am 01.04.2019 gegen 22.45 Uhr erhielt die Einsatzleitstelle des Polizeipräsidiums Neubrandenburg mehrere Notrufe von Gästen und Angestellten eines Hotels in der Straße Amsee in Waren. Sie berichteten übereinstimmend von Hilfeschreien einer Frau aus einem der Hotelzimmer, die dem Anschein nach durch einen Mann in dem Zimmer misshandelt wird. Als die Beamten des Warener Polizeihauptreviers vor Ort eintrafen, hörten sie durch die geschlossene Hotelzimmertür angsterfüllte Hilfeschreie einer Frau sowie lautstarkes Gepolter. Für die Beamten bestand der Verdacht, dass sich in dem besagten Hotelzimmer eine Frau in Lebensgefahr befindet. Aus diesem Grund forderten die Beamten durch lautstarkes Klopfen die sofortige Öffnung der Tür und gaben sich als Polizisten zu erkennen. Darauf gab es zunächst keine Reaktion. Stattdessen schien die körperliche Auseinandersetzung gegen die Frau weiterzugehen. Mutmaßlich flogen sogar Möbel im Zimmer umher. Dann öffnete eine männliche Person von großer, breiter Statur die Zimmertür, schrie die Beamten an, dass sie sich "verpissen" sollen und schlug die Tür wieder zu, bevor die Beamten dies verhindern konnten. Die Beamten forderten den Mann auf, mit erhobenen Händen herauszukommen. Daraufhin öffnete der Unbekannte erneut die Tür und so konnten die Beamten eine verletzte Frau auf dem Boden liegen sehen. Der Tatverdächtige kam der abermals ausgesprochenen Forderung, seine Hände hoch zu halten und aus dem Zimmer zu treten, nicht nach. Stattdessen versteckte er sich zunächst hinter der Zimmertür und zeigte den Beamten deutlich, dass er keiner Aufforderung der Beamten Folge leisten wird. Da die Beamten nun mit einem Angriff rechnen mussten und nicht erkennbar war, ob der Tatverdächtige bewaffnet war, zog einer der Beamten sein Pfefferspray und der andere Beamte zog seine vorschriftsmäßig geladene Dienstwaffe, welche er vorwärts abwärts gerichtet hielt. Plötzlich und ohne Vorwarnung kam der aggressive Tatverdächtige hinter der Tür hervor und ging mit Fäusten auf die Beamten los. Aus diesem Grund setzten die Beamten Pfefferspray gegen den 34-jährigen Tatverdächtigen ein, welches allerdings keine Wirkung zeigte. In der Folge wehrten die Beamten den Angreifer mittels körperlicher Gewalt ab, woraus sich ein Handgemenge entwickelte. Hierbei kamen sie mit dem Tatverdächtigen ins Stolpern und stürzten, wobei es zu einer ungewollten Schussabgabe kam. Durch den Schuss wurde niemand verletzt.
Die 40-jährige verletzte Urlauberin aus Thüringen wurde zur medizinischen Behandlung stationär im Krankenhaus in Waren aufgenommen. Ihr 34-jähriger tatverdächtiger Lebensgefährte wurde festgenommen und dem Polizeihauptrevier Waren zugeführt. Ein Atemalkoholtest ergab später einen Wert von 1,8 Promille. Gegen den 34-Jährigen wird nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, der Sachbeschädigung und des Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte ermittelt. Die Ermittlungen wurden in der Kriminalkommissariatsaußenstelle Waren aufgenommen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg wurde der 34-Jährige nach erfolgter Beschuldigtenvernehmung, erkennungsdienstlichen Behandlung und Gefährdeanprache aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.
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