03.04.2019 – 14:12, Polizeidirektion Hannover, Hannover (ots)
Die Kriminalpolizei Hannover ermittelt gegen einen 29 Jahre alten Mann wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz. Bei einer am vergangenen Freitag (29.03.2019) durchgeführten Durchsuchung seines Zimmers in einer Wohnung im Stadtteil Stöcken fanden die Beamten insgesamt 51 größtenteils erlaubnispflichtige Schusswaffen. Der Mann sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Mitte Februar 2019 hatten die Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes ein Verfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet.
Der Hintergrund: Der 53-jährige Inhaber der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Stöcken soll über ein Internetportal versucht haben, eine scharfe Pistole zu bestellen.
Ein durch einen Richter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover erlassener Durchsuchungsbeschluss für die Räumlichkeiten wurde am vergangenen Freitag umgesetzt.
Nachdem die Beamten den 53-Jährigen in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses festgestellt hatten, trafen sie wenig später in seiner Wohnung noch auf dessen 29-jährigen Sohn, der dort zwar aufhältig, jedoch nicht gemeldet war.
Die weiteren Überprüfungen ergaben, dass offenbar nicht der Vater versucht hatte, die Waffe zu bestellen, sondern der 29-Jährige.
Bei der weiteren Durchsuchung fanden sie in seinem Zimmer insgesamt 51 größtenteils scharfe, erlaubnispflichtige Schusswaffen (16 Langwaffen, drei Maschinenpistolen, 17 Pistolen, acht Revolver und sieben Signalwaffen), mehrere Kilogramm Munition unterschiedlichen Kalibers sowie militärische Nebeltöpfe und stellten sie sicher.
Zudem beschlagnahmten die Polizisten etwa 100.000 Euro Bargeld, deren Herkunft derzeit geprüft wird, mehrere Devotionalien aus dem Dritten Reich (unter anderem Orden, Ehrenzeichen und Bilder) sowie Laptops.
Beim Betreten seines Zimmers setzte sich der 29 Jahre alte Tatverdächtige gegen die eingesetzten Beamten massiv zur Wehr und leistete erheblichen Widerstand. Einen 53-jährigen Ermittler verletzte er dabei leicht durch einen gezielten Faustschlag ins Gesicht. Der Mann wurde daraufhin überwältigt und festgenommen.
Gegen ihn ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz, Körperverletzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Ein Richter schickte ihn noch am Freitag in Untersuchungshaft.
Die Überprüfungen der Funktionsfähigkeit der sichergestellten Waffen sowie zu deren Herkunft dauern derzeit noch an. Hinweise auf einen politisch motivierten Hintergrund gibt es bei dem 29-Jährigen zum jetzigen Zeitpunkt nicht. / schie, pu
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