07.05.2019 – 16:08, Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Wetterau, Friedberg (ots)
In ganz Mittelhessen kontrollierte die Polizei heute wieder die Fahrtüchtigkeit von Fahrern und Fahrzeugen. Der Betroffen mag schimpfen: "Abzocke, Geldmacherei, haben die nichts Besseres zu tun?!" Doch, wer so mit uns ins Gespräch kommt, der hat es nicht verstanden. Die Kontrollen haben einen ganz einfachen Grund: Verkehrssicherheit. Und die geht alle etwas an.
Dem Kontrollierten mag es wie eine Bagatelle erscheinen, wenn er das Stoppschild ignoriert hat. Vielleicht empfindet er es auch als sein ganz persönliches Ding, wenn er den Sicherheitsgurt nicht angelegt hatte. Es sind aber die kleinen Dinge rund um die Verkehrssicherheit, die eben nicht nur den Einzelnen betreffen, sondern Auswirkungen auch auf alle anderen haben können. So ist es erst recht, wenn das Handy während der Fahrt genutzt wird und damit der Fahrer abgelenkt ist und so ist es auch, wenn die Ladung eines LKW nicht gesichert ist und beim nächsten Fahrmanöver vom Laster fallen könnte.
In allen vier Landkreisen Mittelhessens kontrollierten heute die Kollegen der Regionalen Verkehrsdienste gemeinsam mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei. Hinzu kam eine fünfte Kontrollgruppe, die auf der Autobahn die Einhaltung der Verkehrsvorschriften überprüfte. Rund 45 Polizistinnen und Polizisten waren damit heute zwischen 09 und 15 Uhr für die Verkehrssicherheit im Einsatz. Das Ergebnis fällt eindeutig aus: Stetiger Wiederholungsbedarf nötig.
So unterschiedlich wie die Reisenden gestalteten sich die Kontrollen der Autobahnpolizei an der Autobahn 5. Vom Bus, über LKW, Kleintransporter bis zu normalen PKW nahmen die Beamten verschiedenste Fahrzeuge und deren Insassen unter die Lupe. Bereits am Morgen mussten zwei PKW-Fahrer nach der Kontrolle ihr Auto stehen lassen. Beide stehen unter dem Verdacht ein Fahrzeug unter Drogeneinfluss im öffentlichen Verkehr geführt zu haben. Es folgte eine Blutentnahme. Diensthund Crisu unterstütze die Kontrolleure und durchsuchte die Autos, konnte aber keine weiteren Drogen mehr darin finden. Ein mit über 2 Millionen Getränkedosen beladener LKW - Ladungsgewicht 23 Tonnen - musste kurz danach aus dem Verkehr gezogen werden. Aufgrund erheblicher technischer Mängel, vor allem am Bremssystem, wurde ihm die Weiterfahrt untersagt. Bis zur Reparatur darf der LKW nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen. Die Ladung muss umgeladen und auf einem anderen LKW weitertransportiert werden, dann auch gesichert, was sie bis zur Kontrolle nicht war. Weitere Verstöße, insbesondere gegen die Ladungssicherung, beschäftigten die Polizisten und werden in empfindlichen Strafen münden.
In Dautphetal im Landkreis Marburg-Biedenkopf kontrollierten die Beamten am Morgen die Einhaltung des Stoppschildes. 40 Verkehrsteilnehmer in nur zwei Stunden waren es, die die Beamten mit einem Verwarnungsgeld von 10 Euro auf die Wichtigkeit dieses Verkehrszeichens hinweisen mussten. Am Nachmittag war es das Verkehrszeichen 250 (Durchfahrt verboten), dessen Kenntnis bei Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße 3 von Albshausen in Richtung Marburg auf den Prüfstand kam. 15 Verkehrsteilnehmer hatten hier ihre Schwierigkeiten und haben mit der Kontrolle hoffentlich für das nächste Mal etwas gelernt.
An der Bundesstraße 255 zwischen Herborn in Richtung Westerwald führten die Kontrolleure aus dem Lahn-Dill-Kreis am Morgen Geschwindigkeitskontrollen durch. Als traurige Spitzenreiter kristallisierten sich ein PKW-Fahrer mit 163 km/h statt der erlaubten 100 heraus und ein LKW-Fahrer mit 95 km/h statt der für ihn erlaubten 60. Weil ihm ein Kollege, der die Geschwindigkeit einhielt, offenbar zu langsam war, überholte der zu schnelle Fahrer diesen, verlor die gutgemachte Zeit dann aber in der Polizeikontrolle. Um den Schwerpunkt Gurte und Kindersitze ging es dann heute Nachmittag noch in Wetzlar.
In der Wetterau kontrollierte die Polizei am heutigen Morgen in Ortenberg und am Nachmittag in Bad Nauheim. Dabei standen vor allem das Thema Ablenkung durch das Handy und die Nutzung des Sicherheitsgurtes im Vordergrund. 19 Gurtverstöße und 5 Handyverstöße stellen die Kontrolleure hier fest. Hinzu kam ein Verstoß gegen die Ladungssicherung und ein Verstoß gegen Gefahrgutvorschriften.
Im Landkreis Gießen musste eine Autofahrerin mit zur Blutentnahme, da der Verdacht eines Drogeneinflusses vorlag. Aufgrund einer nicht mehr gültigen Fahrerlaubnis musste ein ausländischer Staatsangehöriger seine Fahrt an der Kontrollstelle beenden. Weitere 30 Verstöße konnten die Beamten in Klein-Linden bei der Verkehrskontrolle feststellen, die hier auch vom Ordnungsamt der Stadt Gießen unterstützt wurde. 7 Fahrer mit Handy in der Hand, 5 Fahrer ohne Gurt, 4 Verstöße gegen die Ladungssicherung, 1 Verstoß gegen Sozialvorschriften, 2 abgelaufene HU-Untersuchungen und 11 technische Mängel mussten die Kontrolleure ahnden.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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