09.05.2019 – 10:28, Polizeipräsidium Mittelfranken, Nürnberg / Fürth (ots)
In den gestrigen Abendstunden (08.05.2019) kam es in den Stadtgebieten Nürnberg und Fürth zu einem hohen Anrufaufkommen falscher Polizeibeamter. Die Polizei warnt dringend vor der Betrugsmasche.
Mehrere Senioren teilten der Einsatzzentrale Mittelfranken mit, dass sie von vermeintlichen Polizeibeamten am Telefon kontaktiert wurden. Die Anrufe fanden etwa in der Zeit von 18:45 Uhr bis 23:00 Uhr statt. Der bislang unbekannte Täter gab sich in allen Fällen als Polizeibeamter aus und versuchte mit jeweils der gleichen Betrugsmasche an Bargeld oder Wertgegenstände seiner Opfer zu gelangen. Er behauptete, die Polizei habe Straftäter festgenommen. Bei deren Durchsuchung hätten sie Unterlagen aufgefunden, die die Namen ihrer nächsten Opfer beinhalten würden. Da sich die Angerufenen auf der Liste befänden, sollten diese Geld und Wertsachen schützen und dafür an die Polizei übergeben. Erfreulicherweise reagierten alle angerufenen Personen richtig, beendeten das Telefonat und übergaben keinerlei Wertgegenstände. Somit kam es zu keinem Entwendungsschaden.
Die eigens für dieses Phänomen eingerichtete Ermittlungskommission bei der Kriminalpolizei Nürnberg "EKO 110" hat in allen Fällen die Ermittlungen übernommen. Auf Grund des hohen Anrufaufkommens warnen die Beamten erneut eindringlich vor der perfiden Betrugsmasche und geben folgende Verhaltenstipps:
- Seien Sie misstrauisch bei solchen Anrufen! Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Telefonat sofort. Legen Sie aktiv den Telefonhörer auf bzw. beenden Sie das Gespräch aktiv, indem Sie die rote "Auflegen-Taste" drücken.
- Gehen Sie am Telefon nicht auf Fragen zu Ihrer finanziellen Situation oder den Besitz von Wertsachen ein. Die Polizei fragt Sie grundsätzlich nicht nach Bargeld oder Wertsachen, ohne dass durch Sie vorher Anzeige erstattet wurde.
- Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Ihnen unbekannt sind. Hinterlegen Sie es niemals an Örtlichkeiten für unbekannte Abholer.
- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung!
- Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis, ob in Uniform oder Zivilkleidung. Überprüfen Sie diesen sorgfältig.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Polizei an. Suchen Sie die Telefonnummer selbst heraus und fragen konkret nach dem Polizeibeamten, der dort beschäftigt sein soll. Notieren Sie sich den Namen des vermeintlichen Beamten. Ziehen Sie einen Nachbarn bzw. eine Person Ihres Vertrauens hinzu.
- Beachten Sie, dass es den Tätern mittlerweile möglich ist, echte Rufnummern der Polizeidienststellen im Display anzeigen zu lassen.
- Scheuen Sie sich nicht den Notruf unter der 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt. Durch eine schnelle Meldung unterstützen Sie die Arbeit der Polizei.
- Seien Sie aufmerksam, wenn in Ihrer Nachbarschaft ältere Menschen alleine leben, sprechen Sie über dieses Phänomen.
- Angehörige bitten wir, ihre älteren Verwandten zu informieren.
Alexandra Federl/n
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizeipräsidium Mittelfranken Pressestelle
Telefon: 0911/2112-1030
Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/