11.10.2019 – 12:38, Kreispolizeibehörde Viersen, Schwalmtal-Waldniel: (ots)
Der letzte Rettungsanker hat wieder einmal funktioniert und mehrere tausend Euro gelangten nicht in die Hände Krimineller, sondern verblieben Dank der Aufmerksamkeit und Beharrlichkeit der Bankmitarbeiter auf dem Sparbuch der als Opfer auserwählten Seniorin.
Die 86-jährige Schwalmtalerin begab sich am Donnerstag gegen 15.00 Uhr zu ihrer Sparkasse auf der Dülkener Straße und verlangte die Auszahlung von mehreren tausend Euro in bar. Auf Nachfrage von zwei anwesenden Bankmitarbeiterinnen, gab die Schwalmtalerin an, dass sie das Geld ihrer Enkelin für einen beabsichtigten Autokauf übergeben wolle. Da die Seniorin den Bankangestellten sehr aufgeregt und aufgewühlt erschien, versuchten diese vergeblich die Tochter zu kontaktieren und entschlossen sich schließlich nach Rücksprache mit dem Filialleiter, das Geld nicht auszuzahlen und die Polizei zu informieren. Die Bezirksdienstbeamten aus Waldniel, die dann zur Sparkasse fuhren und mit der Seniorin sprachen, hatten zunächst auch nicht mehr Erfolg: Die Frau blieb bei ihrer Darstellung, obwohl sie mehrfach auf das Vorliegen einer möglichen Straftat hingewiesen wurde. Da auch weitere Angehörige nicht erreichbar waren, nahmen die beiden "Dorfsherrifs" die sehr aufgewühlte alte Dame unter ihre Fittiche und brachten sie nach Hause zur Brunnenstraße, um vor Ort ggf. weitere Anhaltspunkte für eine Straftat zu erlangen. Das Geld blieb auf der Bank. Beim Aussteigen aus dem Streifewangen erklärte die Seniorin dann spontan, dass der Polizist, der sie angerufen habe, doch gesagt habe, dass sie ihr Geld von der Bank abholen solle, da es dort nicht sicher sei. Auch habe der Polizist sie angewiesen, auf Nachfrage das mit dem Autokauf ihrer Enkelin zu erzählen.
Damit war klar, dass die Bankenmitarbeiterinnen einen Trickbetrug durch falsche Polizeibeamte im letzten Augenblick vereitelt hatten. Im Haus der alten Dame lag noch der Telefonhörer neben dem Apparat, da die Kriminellen sie angewiesen hatten, nicht aufzulegen. Damit wollen sie natürlich verhindern, dass ihre auserwählten Opfer nicht doch die richtige Polizei alarmieren.
Die Ermittlungen dauern an. Hinweise auf verdächtige Beobachtungen rund um die Tatzeit an der Sparkasse oder auf der Brunnenstraße erbittet die Polizei unter der Rufnummer 02162/377-0. Die Seniorin wurde in die Obhut einer Enkelin übergeben.
Der Dank richtet sich an die Bankenmitarbeiter verbunden mit der herzlichen Bitte der Polizei an alle Bankenangestellten, genauso vorbildlich und sensibel zu agieren, wenn ältere Kunden ungewöhnliche Bargeldabhebungen tätigen wollen./ah (1206)
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Antje Heymanns
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