Sechsstellige Schadenshöhe durch Graffiti – drei Tatkomplexe aufgeklärt


15.10.2019, PP Unterfranken
Sechsstellige Schadenshöhe durch Graffiti - drei Tatkomplexe aufgeklärt
WÜRZBURG/STADTGEBIET. Vandalismus durch das Anbringen von Graffiti stellt einen enormen Anteil der Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum dar. In den allermeisten Fällen werden nur sogenannte „Tags“ oder meist unleserliche Schriftzüge gesprüht. In der Regel entsteht bereits bei einem verhältnismäßig kleinen Graffiti ein erheblicher Reinigungsaufwand von mehreren hundert Euro. Teilweise müssen aufwendige Sanierungsarbeiten an Fassaden oder Einrichtungen öffentlicher Infrastruktur durchgeführt werden. Die Kosten hierfür fallen nahezu ausschließlich der Allgemeinheit zur Last.

Ermittlern der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt gelang es, insgesamt vier Personen zu identifizieren, die für drei Tatkomplexe als Tatverdächtige gelten. Insgesamt wurden 385 Einzeltaten den vier Personen zugeordnet, wobei jedoch stetig weitere Graffiti hinzukommen. Überwiegend ist das Stadtgebiet Würzburg Aktionsfeld der Tatverdächtigen gewesen, allerdings finden sich auch Tatorte im Landkreis Würzburg und im Falle eines Täters ebenso im Bereich Frankfurt am Main. Einem 23-jährigen Würzburger wurde das Sprühen von mindestens 150 Graffiti nachgewiesen. Dieser hatte doppelt Pech, denn als die Polizeibeamten nach ergangenem richterlichem Beschluss dessen Wohnung durchsuchten, fanden sie neben umfangreichem Beweismittel bezogen auf die Graffiti-Taten, eine vollwertige Indoor-Plantage zur Marihuana-Aufzucht vor.Im Mai wurden durch Polizeibeamte in Freizeit zwei Graffiti-Sprayer auf frischer Tat im Stadtgebiet angetroffen. Bei den beiden 17- und 18-Jährigen wurde entsprechendes Beweismittel aufgefunden. Aufgrund der verwendeten Utensilien sowie den gesprühten „Tags“, gelten die beiden im Landkreis wohnhaften Jugendlichen als Tatverdächtige für bislang mindestens 115 Delikte. Es ist jedoch davon auszugehen, dass den Beiden noch eine unbekannte Anzahl von Taten im Landkreis Würzburg zuzuordnen sein wird. Diesbezüglich laufen die Ermittlungen noch.Ein 39-Jähriger, der in Veitshöchheim wohnhaft ist, wurde unmittelbar nach Tatausführung durch eine Streife im Stadtgebiet angetroffen. Aufgrund der Individualmerkmale seiner Taten, konnten dem Mann bislang mindestens 120 Graffitis zugeordnet werden.Zwar gelten beinahe 400 Taten als geklärt, jedoch dauern die Ermittlungen zu den einzelnen Geschädigten und den jeweiligen Schadenshöhen noch an. Allerdings sollte sich der Gesamtschaden deutlich über 100.000 Euro bewegen. Die ermittelten Tatverdächtigen müssen sich demnächst vor der Justiz verantworten. Neben den strafrechtlichen Konsequenzen ist davon auszugehen, dass die jungen Männer jeweils mit den zivilrechtlichen Forderungen bezüglich der Schadensregulierung konfrontiert werden.