13.11.2019 – 16:32, Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Marburg-Biedenkopf, Marburg-Biedenkopf (ots)
(siehe auch Presseinformationen vom 08. Mai und 28. September und 26. November 2018)
Hinterland
Nicht nur die Schockanrufer oder Enkeltrickbetrüger oder falschen Polizeibeamten rufen immer mal wieder an - auch die angeblichen Mitarbeiter von Microsoft versuchen es regelmäßig.
Leider sind diese Betrüger am Telefon trotz aller Warnungen und Hinweise immer mal wieder erfolgreich - so auch letztes Wochenende im Hinterland. Der angebliche Microsoftmitarbeiter meldete sich unaufgefordert bei einem 56 Jahre alten Mann und erzählte etwas von einer Sicherheitslücke beim on-line-Banking, die es zu beheben gelte. Der Anrufer überzeugte den Mann durch seine fundierten Äußerungen und plausiblen Erklärungen davon, einen sogenannten Team-Viewer zu installieren, um via Fernwartung das Problem zu beseitigen. Mit diesem ermöglichten Fernzugriff besaß der Betrüger schließlich eine komplette Zugriffsmöglichkeit auf die Rechner seines Opfers. Das nutzte der Betrüger sofort, loggte sich vom Besitzer zunächst unbemerkt bei diversen Banken ein und tätigte mehrere Abbuchungen, wobei er sofort auf Bezahldienste oder Konten im Ausland transferierte. Damit ist das Geld meist unwiderruflich weg. Dem Mann entstand ein Schaden von mehreren Tausend Euro.
"Vorsicht ist geboten, wenn ohne vorherige Absprache oder expliziten Auftrag Firmen oder Firmenmitarbeiter anrufen und über Probleme aufklären, die man vor dem Anruf noch überhaupt gar nicht hatte. Geht das einher mit einem Angebot für eine Fernwartung, sollte man darauf auf gar keinen Fall eingehen!"
Diese Betrugsversuche der unterschiedlichsten Arten reißen nicht ab und nur ständige Warnungen und Darstellungen der Vorgehensweisen machen die Maschen bekannt und bewahren so möglicherweise vor Schäden.
Wie kann ich mich schützen?
Der Kundenservice von Microsoft oder auch andere seriöse Firmen bietet ihren Kunden niemals ungefragt oder ohne Auftrag einen Fernzugriff an.
Mit einer Fernwartung öffnen Sie ihren Computer für alles. Sie ermöglichen einen Komplettzugriff. Sowohl das Nutzen des Rechners als auch ein Infizieren ist dann ohne Möglichkeit der Verhinderung machbar. Verhindern Sie also unbedingt einen Fernzugriff. Installieren Sie auf gar keinen Fall irgendeine angeblich notwendige Software. Wenden Sie sich bei Computerproblemen an seriöse Fachfirmen in ihrer Umgebung.
Reagieren Sie am besten gar nicht auf solche Anrufe und rufen Sie erst recht nicht plötzlich auf dem Bildschirm erscheinende Nummer an!
Legen Sie ein gesundes Misstrauen an den Tag und hinterfragen Sie die Angaben des Anrufers. Überlegen Sie, wieso der Anruf bei Ihnen ankommt. Wenn Sie z.B. niemals an einem Gewinnspiel teilgenommen haben, dann können Sie auch nichts gewinnen. Wenn Sie keinen Handwerker bestellt haben, wieso sollte dann ein solcher eine gar nicht geplante Arbeit ausführen? So ist es auch mit dem Fernzugriff auf den Computer. Wenn Sie keine Probleme und niemanden beauftragt haben, woher weiß dann der Anrufer von einem gefährlichen Virus auf ihrem Rechner oder von Problemen beim on-line-Banking?
Weitere allgemeine Informationen rund um das Thema Sicherheit im Internet gibt es u.a. unter www.polizei-beratung.de oder www.polizei.hessen.de (Prävention)
Martin Ahlich
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