Neue Welle betrügerischer Anrufe – Zwei Senioren zahlen

POL-MK: Neue Welle betrügerischer Anrufe - Zwei Senioren zahlen
06.12.2019 – 13:28, Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis, Iserlohn/Märkischer Kreis (ots)

Die nächste Welle betrügerischer Anrufe rollt über den Märkischen Kreis. Zwei Senioren haben gezahlt. Reihenweise erstatteten ältere Menschen Anzeigen wegen Anrufen falscher Polizeibeamter, angeblicher Enkel oder Geldeintreiber.

Am Mittwochnachmittag ist eine 80-jährige Iserlohnerin auf den Enkeltrick hereingefallen. Ein Unbekannter hat sich als Enkel ausgegeben. Er log, dass er einen Verkehrsunfall gehabt habe und nun unbedingt Geld brauche. Die Frau packte ihre gesamten Ersparnisse zusammen. Drei Stunden später stand eine Abholerin bei ihr vor der Haustür. Der übergab sie das Geld. Als sich der vermeintliche Enkel abends nicht mehr meldete, wurde sie stutzig und rief ihre Tochter an. Erst da kam die Lügengeschichte ans Tageslicht. Bei einer Reihe von anderen Opfern vor allem im Raum Iserlohn, aber auch in Halver und Hemer, scheiterten die Täter hingegen.

Andere Betrüger gaukelten einem 75-jährigen Iserlohner Schulden vor für eine angebliche Lotterieteilnahme. Der Senior überwies auf Anweisung eines vermeintlichen Notars oder Anwalt im November mehrmals hohe Geldbeträge ins Ausland. Auf Anraten seiner Bank erstattete er zwar Anzeige bei der Polizei, die ihn eingehend beriet und warnte. Doch die Betrüger setzten nach. Sie brachten den Mann allen Ratschlägen zum Trotz seit Mittwoch erneut dazu, mehrmals Geld zu überweisen. Eine der hohen Auslands-Überweisungen fiel der Bank auf, die dringend zum erneuten Kontakt mit der Polizei riet, was der Mann auch tat. Aufmerksame Bank-Mitarbeiter haben bereits einige Betrügereien vereitelt.

Die Polizei warnt noch einmal eindringlich vor den Telefonbetrügern. Äußerst raffiniert und mit allen Mitteln bauen die Täter Druck auf, verbreiten Angst und Panik und bringen ihre Opfer völlig aus der Fassung. Oder sie reiten auf der Mitleidsmasche, wie im Fall der Enkeltrickbetrüger. Die Polizei geht von einer erheblichen Dunkelziffer aus, weil sich Senioren im Nachhinein schämen, auf Betrüger hereingefallen zu sein. Wer einmal auf die Forderungen eingeht, muss mit Nachforderungen, Anschuldigungen und massiven Drohungen der Täter rechnen.

Deshalb appelliert die Polizei, das Thema der Telefon-Betrügereien weiter im Bewusstsein zu halten. Nachbarn, Verwandte oder Freunde älterer Menschen sollten das Thema immer und immer wieder ansprechen. Senioren sollten sich erst gar nicht auf die Anrufe der Fremden einlassen, sondern direkt auflegen. Eventuell berechtigte Forderungen werden nicht am Telefon geltend gemacht, sondern schriftlich. Schon ein Gespräch mit Verwandten oder Freunden kann den Blick für die Realität öffnen. Dasselbe gilt für Enkeltrick oder falsche Polizeibeamte. Die Polizei nimmt kein Geld und keine Wertgegenstände in Verwahrung. Am Telefon sollten keinerlei Auskünfte über Vermögensgegenstände gegeben werden. Wer an keiner Lotterie teilgenommen hat, der kann auch nichts gewinnen. Verlangt das Gegenüber vor einer Gewinnauszahlung Gebühren, liegt der Verdacht eines Betrugsversuches sehr nah.

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