20.12.2019 – 08:55, Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, Essen - Dortmund (ots)
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Sprachlosigkeit und Kopfschütteln verursachten das Verhalten von zwei Jugendlichen, die gestern Mittag (19. Dezember) in Essen mit ihrem Leben spielten. Die beiden 15- und 16-jährigen Schüler fanden es offensichtlich lustig, sich vom Bahnsteig in den Fahrweg eines Zuges zu hängen.
Gegen 13:40 Uhr wurden Einsatzkräfte der Bundespolizei im Essener Hauptbahnhof zur S-Bahn 1 gerufen. Der 33-jährige Triebfahrzeugführer des Zuges teilte den Bundespolizisten mit, dass er bei der Einfahrt in den Bahnhof Essen-Steele Ost eine Schnellbremsung einleiten musste, um so einen Personenunfall zu verhindern.
Nach Angaben des Bahnmitarbeiters hätten sich die zwei Jugendlichen auf dem Bahnsteig im Bahnhof Essen-Steele Ost aufgehalten. Als er mit der S-Bahn aus einer Kurve, mit einer Geschwindigkeit von circa 80 Km/h, in den Bahnhof einfahren wollte, konnte er beobachten wie sich einer der beiden Jugendlichen, von seinem Begleiter an den Armen in den Gleisbereich habe hängen lassen.
Daraufhin habe er sofort einen Achtungspfiff abgegeben und eine Schnellbremsung eingeleitet. Der Zug sei dann kurz vor dem Bahnsteig zum Stehen gekommen. Das Duo hätte sich daraufhin zurück auf den Bahnsteig begeben. Nachdem er langsam an diesen herangerollt sei, wären beide Jugendlichen in die S-Bahn gestiegen.
Auf Grund der guten Personenbeschreibungen konnten Bundespolizisten das Duo auf dem Bahnsteig ausfindig machen und sie auf ihr lebensgefährliches Verhalten ansprechen. Bei den Jungen handelte es sich um einen 15-Jährigen syrischen Staatsangehörigen aus Essen und einen 16-jährigen Essener.
Die beiden Schüler räumten ihr Verhalten ein und erklärten, dass sie am Bahnsteig nur Spaß machen wollten und sich der Gefahr nicht bewusst gewesen seien, in die sie sich freiwillig begeben hatten.
Bundespolizisten erklärten den beiden Essenern, dass solche "Späße" mitunter tödlich enden können und informierten sie über die Lebensgefahr, die von Bahnanlagen ausgehen. Zudem wurden die Erziehungsberechtigten über das "Treiben" ihrer Sprösslinge informiert.
Der Triebfahrzeugführer musste auf Grund des erlittenen Schocks abgelöst werden. Der 33-Jährige hatte nach eigenen Angaben bereits mehrfach ähnliche Sachverhalt mitterleben müssen, von denen einige nicht so glimpflich ausgingen.
Gegen die beiden Jugendlichen leitete die Bundespolizei ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein.
Vergangenen Mittwoch ereignete sich ein ähnlicher Vorfall. Ein 16-Jähriger überquerte in Dortmund Gleisanlagen mit Kopfhörern auf und bemerkte deshalb einen herannahenden Zug viel zu spät:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/70116/4472691
In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei vor den Gefahren des Bahnverkehrs. Bahnanlagen sind keine Abenteuerspielplätze! Bitten sprechen Sie darüber mit Ihren Kindern!
Erläutern Sie Ihren Kindern die Gefahren auf dem Gebiet der Bahnanlagen und ...
- Achten Sie darauf, wie und wo es seine Freizeit verbringt! - Erklären Sie ihm, welche Folgen das Spielen auf dem Bahngebiet haben kann! - Erziehen Sie es zu mehr Gefahren- und Unrechtsbewusstsein! - Halten Sie es dazu an, Hilfe zu holen, wenn Andere in Gefahr sind!
Denn:
- Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden! - Beim Klettern auf Masten, Schutzeinrichtungen, Brücken und abgestellte -Schienenfahrzeuge entsteht eine lebensgefährliche Nähe zum Oberleitungsnetz der Eisenbahn; dieses steht unter einer Spannung von 15 000 Volt! - Aufgrund der schnell fahrenden Züge ist der Gleisbereich zu meiden (Der Bremsweg eines Zuges bei 100 km/h beträgt bis zu 1 000 m!) - Die weiße Linie auf dem Bahnsteig markiert den Sicherheitsabstand zum Gleis. Daher nicht zwischen Bahnsteigkante und der weißen Linie aufhalten. - Gleise dürfen nur an den hierfür bestimmten Stellen überquert werden (z.B. an Über-/Unterführungen)! - Nicht nur das Berühren der Oberleitung mit dem Körper oder mit Gegenständen aller Art, sondern schon die bloße Annäherung ist lebensgefährlich.
Zudem sind Gleise kein Fotostudio!!
Die Bundespolizei warnt davor, Gleise als fotografisches Motiv zu verwenden.
Diese Warnung gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Personen, die zu Werbezwecken fotografieren. Denn hierbei werden ebenfalls oft Personen auf Bahnanlagen dargestellt. So kann zum Beispiel der Eindruck entstehen, dass sich auf Bahngleisen sorglos balancieren lässt.
Die Bundespolizei warnt: Ein solches Verhalten ist leichtsinnig und kann zu tragischen Unfällen führen .
Zudem handelt ordnungswidrig, wer Gleise unbefugt überschreitet oder sich unbefugt innerhalb der Gleise aufhält.
Nützliche Informationen finden Sie auch unter www.bundespolizei.de *ST
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Bundespolizeidirektion Sankt Augustin
Bundespolizeiinspektion Dortmund
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Telefon: 0231 562247-132
Mobil: +49 (0)173 7150710
E-Mail: presse.do@polizei.bund.de
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