Elektromobilität in der Polizei Niedersachsen: Auswertung der Forschungsergebnisse nach rund 2,5 Mio. gefahrenen Kilometern

POL-LG: Elektromobilität in der Polizei Niedersachsen: Auswertung der Forschungsergebnisse nach rund 2,5 Mio. gefahrenen Kilometern
07.01.2020 – 16:55, Polizeidirektion Lüneburg, Lüneburg / Lüchow (ots)
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Seit September 2016 werden im Projekt "lautlos&einsatzbereit" 53 hybride und vollelektrische Polizeifahrzeuge im Streifendienst, im Kriminalermittlungsdienst und bei Verwaltungsfahrten herstellerübergreifend erprobt. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung wurden die Mobilitäts- und Ladebedarfe der verschiedenen Anwendungsbereiche erhoben. Die Herausforderung bestehen insbesondere darin, die - vor allem im Einsatz- und Streifendienst - extremen Anforderungen, wie z. B. nicht planbare Einsatzzeiten und -umfänge, Witterungsbedingungen (Sommer / Winter), gefahrene Geschwindigkeiten, geringe Standzeiten, hohe Laufleistungen sowie die Notwendigkeit zur Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit, zu erfüllen.

In den nächsten drei Tagen ist das interdisziplinäre Forschungsteam der Polizei Niedersachsen und der Technischen Universität Braunschweig / des Niedersächsischen Forschungszentrums für Fahrzeugtechnik zu Gast in Lüchow. Das Ziel des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderten Forschungsprojektes ist die Entwicklung eines Leitfadens zum ökologischen und ökonomischen Betriebs von Fahrzeugflotten unter Extrembedingungen mit hybriden und batterieelektrischen Fahrzeugen. Auf dem Gelände der Polizeiakademie Niedersachsen wird nunmehr dieser Leitfaden, u. a. basierend auf Datenanalysen von aktuell rund 2,5 Mio. gefahrenen Kilometern, den Nutzererfahrungen und Problemstellungen der letzten drei Jahre, entwickelt. In dem Leitfaden werden Mindestanforderungen, Empfehlungen sowie Antworten auf vielfältigste Fragen gegeben. Dieser soll Entscheidungsträgern der Polizei, aber auch der Feuerwehr oder Rettungsdiensten bei Planung, Beschaffung und Betrieb von E-Fahrzeug-Flotten vor allem unter extremen Einsatzbedingungen unterstützen. Selbstverständlich lassen sich daraus auch Aspekte für private oder gewerbliche Nutzer ziehen.

"Wir wollten den Nachweis erbringen, dass Elektromobilität in der Polizei Niedersachsen möglich ist und dieser Nachweis ist uns gelungen" so Polizeioberrat Oliver Suckow (Projektleiter der Polizei Niedersachsen). "Das Potenzial ist nach unseren Erfahrungen und Analysen sogar deutlich höher als allgemein angenommen wird". Dr. Kerstin Schmidt (Projektleiterin der Technischen Universität Braunschweig) dazu "Der zunehmende Handlungsdruck zur Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität sowie der Bedarf an validen Informationen als Grundlage für eine strategische Planung zugehöriger Flotten-, Energie- und Ladeinfrastruktur ist so groß, dass wir im Rahmen des Projektes eine Vielzahl an Anfragen unterschiedlichster Akteure aus Deutschland und Europa erhalten haben.".

So kam es auch zu der im September 2018 zwischen der Polizei Luxemburg, der TU Braunschweig und der Polizei Niedersachsen geschlossenen Kooperation für das Projekt. Zwei E-Fahrzeuge der Polizei Luxemburg wurden dabei mit der Projektmesstechnik ausgestattet. Dabei handelt es sich um zwei vollwertige Funkstreifenwagen, einen Tesla Model S und einen VW eGolf. Damit folgt neben VW, Opel und BMW nun auch ein Tesla auf die Liste der hybriden und vollelektrischen Polizeifahrzeuge, die im Rahmen des Projekts getestet werden.

Die Vorstellung und Veröffentlichung des Leitfadens wird voraussichtlich im 2. Quartal 2020 erfolgen.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Lüneburg
Oliver Suckow
Auf der Hude 2
21339 Lüneburg
Telefon: 04131/8306-1011
Fax: 04131/8306-1065
E-Mail: oliver.suckow@polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/pd_lueneburg/