20.02.2020 – 15:56, Bundespolizeidirektion München, A93 / Rosenheim (ots)
Am Mittwochabend (19. Februar) hat die Bundespolizei bei Grenzkontrollen auf der A93 einen mutmaßlichen Schleuser festgenommen. Der libanesische Fahrzeugführer beförderte in einem Mietwagen zwei Landsleute, die offenkundig illegal nach Deutschland zurückkehren wollten. Die Schilderungen der Libanesen zum Reiseverlauf dürften den Rosenheimer Bundespolizisten wie "Geschichten aus 1000 und einer Nacht" vorgekommen sein.
Bei der Überprüfung der Papiere des Trios auf Höhe Kiefersfelden stellten die Beamten fest, dass der Fahrer über einen libanesischen Pass und eine gültige Aufenthaltserlaubnis für Deutschland verfügt. Die beiden Mitfahrer hingegen hatten lediglich Papiere dabei, die belegten, dass ihre Abschiebung ausgesetzt war. Diese sogenannten Duldungen waren aber im Mai beziehungsweise September 2019 abgelaufen und hatten keine Gültigkeit mehr. Laut Polizeicomputer waren der 25- und der 22-Jährige in der Vergangenheit wegen Drogenhandels mit dem deutschen Gesetz in Konflikt geraten. Gegen den Älteren lag sogar ein aktueller Strafbefehl der Berliner Justiz vor, wonach er wegen eines zurückliegenden Betäubungsmittelverstoßes eine Geldstrafe in Höhe von 120 Euro zu zahlen hatte.
Als die Bundespolizisten nachfragten, woher sich die Männer kennen würden, erklärte der Fahrer, dass er seine Begleiter rein zufällig in Österreich im Landesinneren an einer Tankstelle getroffen hätte. Er selbst sei zuvor in Italien im Urlaub gewesen. Die zwei Mitfahrer beteuerten, dass sie ganz versehentlich ins Nachbarland geraten wären, da sie sich lediglich verfahren hätten. Eigentlich wollten sie von Leipzig aus nur nach München, um dort ein Fußballspiel anzuschauen. Eintrittskarten hatten sie aber nicht und weshalb sie ihren Irrtum erst bemerkt haben wollen, nachdem sie schon rund zwei Stunden zuvor an München vorbeigefahren waren, konnten sie nicht mehr begründen. Weitergehende Recherchen der Rosenheimer Bundespolizei ergaben, dass die Asylanträge der beiden Männer vor einigen Monaten abgelehnt worden waren und sie dementsprechend das Land zu verlassen hatten.
Die Libanesen wurden wegen ihres illegalen Einreiseversuchs angezeigt. Nachdem der 25-Jährige seine Justizschulden beglichen hatte, wurden die zwei zurückgewiesen und der österreichischen Polizei überstellt. Auf ihren Fahrer, der in Berlin einen festen Wohnsitz hat, kommt voraussichtlich schon bald ein Verfahren wegen Einschleusens von Ausländern zu.
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