30.03.2020 – 08:00, Polizeidirektion Lübeck, Lübeck (ots)
Sehr geehrte Damen und Herren MedienvertreterInnen, geplant war zu diesem wichtigen Themenbereich ein Pressetermin, welcher den Gesamtumständen der Corona-Zeit geschuldet leider entfallen muss. Hier bitten wir um Verständnis.
Der Bericht ist durch unseren Stabsbereich 5 -Steuerung Kriminalitätsbekämpfung erstellt worden und im Anhang bzw. durchgängig im Internet zu finden und steht dort als Download zur Verfügung https://www.schleswigholstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/DasSindWir/PDen/Luebeck/pdLuebeck_index.html
Die wichtigsten Statements möchten wir Ihnen darstellen: für Lübeck: -Die Entwicklung der Gesamtzahl der Straftaten ist äußerst erfreulich. In Lübeck sind die Zahlen noch einmal deutlich - um fast 1000 Straftaten - gesunken und stehen nun bei 21768. Das ist der niedrigste Stand der Kriminalität in diesem Jahrtausend. -Parallel dazu ist die Aufklärungsquote von 56,1 % (2018) auf 59,3 % gestiegen. -Die Entwicklung dürfte im Wesentlichen getragen werden von den Rückgängen im Bereich der Diebstahlskriminalität. Hier ist die Zahl 9289 auf 7854 gesunken. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass auch die Wohnungseinbrüche - die sich besonders auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung auswirken - leicht zurückgegangen sind. Hier sind 262 Delikte registriert worden. -Trotz des insgesamt rückläufigen Trends ist nicht zu übersehen, dass die Zahlen im Bereich der Betrugsstraftaten und auch der Rauschgiftkriminalität weiter gestiegen sind. -Beim Betrug handelt es sich vor allem um Waren - und Warenkreditbetrug. Hier geht es um z.B. um im Internet bestellte, aber nicht bezahlte Waren. Die Entwicklung in diesem Bereich dürfte dem grundsätzlichen Trend zur Verlagerung von Geschäftstätigkeiten in den virtuellen Raum entsprechen. -Rauschgiftkriminalität ist ein klassisches "Kontrolldelikt". Es gibt keine Anzeigen von Geschädigten oder Zeugen, vielmehr muss sich die Polizei bemühen, dieses Feld über eigene Kontrollen und Beobachtungen aufzuhellen. Je intensiver dieser Maßnahmen sind, desto mehr Straftaten werden auch registriert. Die polizeilich registrierten Delikte stellen damit eher einen Beleg für polizeiliche Tätigkeiten, aber weniger eine belastbare Aussage über die tatsächlich vorhandene Rauschgiftkriminalität dar. Da dieses im vergangenen Jahr von der Polizei in Lübeck ein intensiver Schwerpunkt wurde, die Rauschgiftszene - insbesondere rund um den Krähenteich und den ZOB - zu kontrollieren, sind die gestiegenen Zahlen mit diesen vielfältigen Kontrollmaßnahmen in Verbindung zu bringen. -Erfreulich ist auch, dass die Gewaltkriminalität leicht gesunken ist und weniger Körperverletzungen begangen wurden.
für Ostholstein:
-Der Stand der Straftaten hat sich in Ostholstein fast auf dem Niveau des vergangenen Jahres gehalten (+ 167 Straftaten). Dieser leichte Anstieg stellt allerdings nicht grundsätzlich eine gegenläufige Entwicklung zu den Tendenzen im Land oder in Lübeck dar. Vielmehr geht der leichte Anstieg vor allem auf die Steigerung im Bereich der Delikte gegen ausländerrechtliche Bestimmungen zurück, hier spielt die Lage Ostholsteins als Grenzregion nach Dänemark und eine damit verbundene höhere Kontrolldichte eine Rolle. -Auch in Ostholstein ist erfreulicherweise die Aufklärungsquote wieder von 54,8 % (2018) auf 55,4 % gestiegen. -Mit Freude registrieren wir die Rückgänge im Bereich der Diebstahlskriminalität. Hier ist die Zahl von 4300 auf 4185 gesunken. Allerdings sind - im Unterschied zu Lübeck - die Zahlen der Wohnungseinbrüche leicht gestiegen (+ 16 auf 262 Straftaten). -Auch in Ostholstein sind die Zahlen für Betrug gestiegen, die o.a. Aussagen für Lübeck gelten entsprechend für Ostholstein. -Rauschgiftkriminalität hält sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Natürlich wird auch in Ostholstein der Handel mit Drogen intensiv kontrolliert, allerdings gibt es in Ostholstein keine so deutlich wahrnehmbaren Brennpunkte wie in Lübeck.
Bedauerlicherweise sind die Gewaltdelikte, die sich gegen die polizeilichen Einsatzkräfte richten, erneut auf einem hohen Stand. In Ostholstein sind diese Delikte um 13.8 % auf 74 Taten gestiegen, in Lübeck konnte dahingegen ein leichter Rückgang von 9,1 % auf immer noch 209 Straftaten verzeichnet werden. Im Landesvergleich liegt Lübeck damit aber immer noch deutlich über dem Durchschnitt. Hier bedarf es einer gemeinsamen gesellschaftlichen Ächtung dieser Taten und Täter. Nur so kann eine deutliche Trendwende gelingen. Die wissenschaftliche Untersuchung zu diesem Thema steht unmittelbar vor dem Abschluss.
Wir möchten Ihnen zudem für Rückfragen anbieten, dass Sie mit den Leitern der Fachinspektionen 1 und 2, den Kriminaldirektoren Jochen Berndt und Detlev Zawadzki, unter der Rufnummer 0451-131-3050 am Montag, 30. März 2020, in der Zeit von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr, telefonisch Kontakt aufnehmen können.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lübeck
Pressestelle
Stefan Muhtz
Telefon: 0451-131-2015
Fax: 0451-131-2019
E-Mail: pressestelle.luebeck.pd@polizei.landsh.de