06.04.2020 – 10:29, Bundespolizeidirektion München, Nürnberg (ots)
Eine besondere Verfolgungsfahrt hat eine Augsburger Bundespolizistin am Sonntag (5. April) absolviert. Am späten Nachmittag waren zwei Schwarzfahrer am Augsburger Hauptbahnhof vor einer Streife der Bundespolizei geflohen. Einer der beiden benutzte dabei einen Elektrotretroller. Ein Passant stellte der verfolgenden Beamtin sein E-Bike zur Verfügung, sodass der motorisierte Fliehende gestellt werden konnte.
Am Sonntagnachmittag stellte der Zugbegleiter des ICE 592 während der Fahrt von München nach Augsburg im Zug zwei junge Männer ohne Fahrkarten fest. Da sich die beiden nicht ausweisen wollten, forderte der Zugbegleiter bei der Augsburger Bundespolizei eine Streife zur Personalienfeststellung an. Beim Zughalt in Augsburg flohen die beiden Schwarzfahrer sofort aus dem Zug ins Augsburger Stadtgebiet. Ein 19-jähriger benutzte dabei einen Elektrotretroller, der andere lief unerkannt davon. Am Bahnhofsvorplatz wurde ein 35-jähriger Radfahrer auf die Situation aufmerksam. Er bot der 20-jährigen, verfolgenden Polizeibeamtin der Bundespolizei sein E-Bike an. Die nun ebenfalls motorisierte Beamtin konnte den überraschten Fliehenden in der Halderstraße schließlich stellen. Dieser gab jedoch noch nicht auf und wehrte sich nach Leibeskräften gegen seine Festnahme. Nur unter größtem Kraftaufwand gelang es der Polizeibeamtin, den Festgenommenen zu fesseln. Eine hinzugekommene Streife der Polizeiinspektion Augsburg unterstützte sie hierbei und verbrachte den Heranwachsenden anschließend zum Bundespolizeirevier Augsburg. Währenddessen bedankte sich die Beamtin beim Fahrradbesitzer, der ihr sein E-Bike zur Verfügung gestellt hatte.
Das Bundespolizeirevier Augsburg hat gegen den renitenten Schwarzfahrer ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der 19-jährige Deutschen wird sich wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Erschleichens von Leistungen verantworten müssen.
Im Nachgang rief der Besitzer des E-Bikes bei der Augsburger Bundespolizei an und bat, den Sachverhalt seiner Mutter zu bestätigen. Er war aufgrund des Vorfalles zu spät nach Hause gekommen und seine Mutter hatte der Geschichte keinen Glauben geschenkt. Nach kurzer Rücksprache waren die Zweifel ausgeräumt und die Mutter war stolz auf ihren Sohn.
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