14.04.2020 – 16:15, Polizeipräsidium Mittelfranken, Nürnberg (ots)
Am Donnerstagabend (09.04.2020) kam es in Nürnberg zu einer Welle betrügerischer Callcenteranrufe. In einem Fall erbeuteten falsche Polizeibeamte 27.000 Euro. Sofort eingeleitete Ermittlungen führten zur Festnahme eines Täterpärchens.
Zu einer regelrechten Welle von betrügerischen Anrufen kam es in Nürnberg am Abend des Gründonnerstages. Zwischen 18:30 Uhr und 21:00 Uhr verzeichnete alleine die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken 112 Notrufe, die sich auf Betrugsversuche bezogen.
Die mutmaßlich aus einem Callcenter agierenden Betrüger täuschten jeweils vor, von der Kriminalpolizei anzurufen. Dann wurde den potentiellen Geschädigten eine Lügengeschichte aufgetischt, um Informationen über die Vermögensverhältnisse zu erhalten. Beispielsweise wären angeblich Einbrecher auf frischer Tat festgenommen worden, die auf einem Zettel in ihrer Tasche die Wohnung des Geschädigten als lohnendes Tatobjekt notiert hatten. Da noch bewaffnete Mittäter auf der Flucht wären, bräuchte die Polizei die Mithilfe zur Ermittlung vermeintlicher Hintermänner. Die meisten Angerufenen schöpften Verdacht, beendeten das Telefonat und wandten sich an die "echte" Polizei.
Ein 75-jähriger Geschädigter aus dem Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof ließ sich von den Betrügern zumindest dazu überreden, dass die angeblichen Kriminalbeamten sein zuhause aufbewahrtes Bargeld sehen und fotografieren dürften. Kurz darauf erschien ein 19-Jähriger Tatverdächtiger bei der Wohnung des Geschädigten und stellte sich als der angekündigte Kriminalbeamte vor. Als der 75-Jährige ihm seine Barbestände in Höhe von 27.000 Euro zeigte, entriss der Betrüger seinem Opfer aber die Beute und flüchtete. Der Geschädigte verständigte daraufhin die "echte" Polizei.
Die örtlich zuständige Polizeiinspektion Nürnberg-Ost und der Kriminaldauerdienst Mittelfranken leiteten umgehend Ermittlungen ein. Sehr schnell ergaben sich Hinweise auf ein Pärchen aus Oldenburg, welches in einem Hotel in der Nürnberger Innenstadt Zuflucht gesucht hatte. Dort konnte der Kriminaldauerdienst sie festnehmen.
Dabei fanden die Beamten zwar eine kleinere Menge an Rauschgift - nicht aber den erlangten Geldbetrag. Der entscheidende Hinweis auf den Verbleib der Beute kam von einem Taxifahrer, der die Betrüger zum Hotel gebracht hatte. Vorher hatten sich die Tatverdächtigen aber zu einem an anderer Stelle geparkten Pkw fahren lassen und dort das Geld in Sicherheit gebracht. Die gesamte Beute konnte durch die Polizei im Täterfahrzeug sichergestellt werden.
Das aus Norddeutschland stammende Täterpaar wurde dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl.
Die Täter erwartet neben einem Strafverfahren wegen Betrugs auch eine Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz.
Bauer
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