19.04.2020 – 12:03, Polizei Dortmund, Dortmund (ots)
Lfd. Nr.: 0411
Die Polizei Dortmund hat auch am Wochenende (17./18. April) erneut mit verstärkten Präsenzmaßnahmen Kontrollen im Zuge der Pandemievorsorge durchgeführt. Schwerpunkt waren am Freitag und Samstag vor allem Örtlichkeiten in der nördlichen Innenstadt Dortmunds. Erfreulich: Die Beamtinnen und Beamten stießen hier auf viele Menschen, die sich einsichtig und den aktuellen Regeln konform verhielten. Absolut unerfreulich: Im Bereich des Walls in der Innenstadt mussten sie erneut auf mehrere uneinsichtige Mitglieder der Raser- und Tuningszene treffen. Polizeipräsident Gregor Lange verurteilt dies in aller Schärfe.
Aufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen Wochen und der andauernden guten Wetterlage lag der Fokus der Kontrollen am Freitag- und Samstagabend zunächst auf Örtlichkeiten in der Dortmunder Nordstadt. Besonders in Bereichen wie der Schleswiger Straße, der Speicher-, Blücher- und Haydnstraße sowie an Orten wie dem Mehmet-Kubasik-Platz, dem Fredenbaumpark, dem Keuningpark und dem Nordmarkt hatten Kräfte von Polizei und Ordnungsamt zuletzt häufig aufgrund von größeren Menschenansammlungen eingreifen müssen. Teils gemeinsam mit den Ordnungspartnern zeigte die Polizei aus diesem Grund an den beiden Tagen jeweils vor allem in der Zeit zwischen 16 und 0 Uhr verstärkt Präsenz - unterstützt auch von Kräften der Bereitschaftspolizei und der Diensthundeführerstaffel.
Das Ergebnis: Platzverweise und Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung blieben an beiden Tagen die Ausnahme. Zwar trafen die Beamten am Freitag aufgrund des schönen Wetters auf vielen öffentlichen Plätzen auf mehrere Personengruppen. Größtenteils verhielten sich diese aber regelkonform und reagierten, wenn dies nicht der Fall war, sofort auf polizeiliche Ansprachen und Anweisungen. Am Samstag hielt sich die Zahl der Personengruppen aufgrund des schlechteren Wetters in Grenzen. Am Freitag mussten die Einsatzkräfte 13 Platzverweise erteilen und sechs Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen des Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung fertigen. Am Samstag waren es 25 Platzverweise und keine Ordnungswidrigkeitenanzeigen.
Im Falle eines Einsatzes in Dortmund-Dorstfeld wurden die Beamten zudem noch Zeugen einer musikalischen Darbietung. Was gegen 19.30 Uhr als "Corona-Party" gemeldet worden war, stellte sich als eine nachbarschaftliche Gesangseinlage heraus. Im Familienverbund standen mehrere Parteien auf ihren jeweiligen Grundstücken und sangen gemeinsam "You'll never walk alone". Auch wenn keine Verstöße feststellbar waren, wiesen die Beamten die Teilnehmer zumindest an, die Unterstützung der Musikanlagen etwas herunterzudrehen.
"Die Einsatzmaßnahmen an diesem Wochenende haben gezeigt, dass der Großteil der Dortmunderinnen und Dortmunder den Ernst der Lage verstanden hat", erklärte Gregor Lange. "Sie sind sich ihrer Verantwortung sich selbst und vor allem anderen gegenüber bewusst und tun ihr Mögliches, um die Infektionskette zu unterbrechen. Das ist wichtig und eine positive Botschaft in diesen Zeiten. Dafür möchte ich Danke sagen!"
Wenig Verständnis kann der Polizeipräsident allerdings für eine Gruppierung aufbringen, die seit Beginn der Pandemie immer wieder negativ auffällt. Denn erneut musste die Leitstelle der Polizei in den späten Abendstunden des Samstags zahlreiche Anrufe von Bewohnerinnen und Bewohnern im Bereich des Wallrings in der Innenstadt annehmen. Diese meldeten eine starke Lärmbelästigung durch Hupen, aufheulende Motoren und quietschende Reifen. Kurzfristig richteten Kräfte der Polizei Dortmund daher auf dem Ostwall in beiden Fahrtrichtungen eine Kontrollstelle ein. Insgesamt erteilten sie in diesem Rahmen 60 Platzverweise für den Bereich Wall und die Innenstadt innerhalb des Wallrings. Neunmal fertigten sie Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung. Die Verkehrsstörungen, die durch die Kontrollstellen entstanden, führten zunehmend dazu, dass die Strecke auf dem Wall "unattraktiver" wurde. Das Verkehrsaufkommen reduzierte sich merklich.
Gregor Lange zeigt kein Verständnis für die Szene: "Zum wiederholten Male mussten unsere Beamtinnen und Beamten nun gegen eine Gruppe Uneinsichtiger vorgehen, die nicht nur sich gegenseitig gefährden, sondern auch Anwohnerinnen und Anwohner belästigen. Das ist nicht zu tolerieren. Und das bekräftigt die Polizei darin, den Druck auf diese Szene hoch zu halten - gerade in diesen ohnehin schwierigen und besonderen Zeiten. Wir überlassen die Straßen Dortmunds nicht denen, die statt des Wohls der Gesellschaft offenbar nur ihr eigenes im Kopf haben!"
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