Der Zentrale Kriminaldienst der Polizeidirektion Hannover führt bereits seit Mitte März 2020 Ermittlungen gegen eine Bande von falschen Wasserwerkern. Nunmehr konnten am Dienstag, 26.05.2020, in Springe (Ortsteil Völksen) Festnahmen von drei Tätern erfolgen.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler stehen die Männer im Alter von 29 bis 44 Jahren aus Celle, dem Landkreis Celle und Walsrode im Verdacht, sich wiederholt als vermeintliche Mitarbeiter der Wasserwerke Zutritt zu Wohnhäusern verschafft zu haben, um dort an Geld und Schmuck zu gelangen. Dazu behalfen sie sich offenbar einer Legende eines angeblichen Wasserrohrbruchs. Sie kündigten ihren "Besuch" vorher telefonisch an und gelangten so ungehindert in die Wohnungen und Häuser der Betroffenen. Während ein Täter den jeweiligen Geschädigten abgelenkt hat, gelangte mindesteins ein Komplize unbemerkt ins Gebäude und durchsuchte die Räume nach wertvollen Sachen.
Am Dienstag gegen Mittag suchten die Täter ein Reihenhaus an der Masurenstraße in Völksen auf, wo sie mit Hilfe des geschilderten Wasserwerkertricks Geld und eine Münzsammlung entwendeten. Nach der Tat wurden die drei Täter auf der B217 in Fahrtrichtung Hannover in einem angemieteten Ford festgenommen. Neben diversen Beweismitteln konnte auch das Diebesgut aufgefunden werden.
Aktuell sind gegen die Bande bereits mehrere Ermittlungsverfahren mit Tatorten in Hemmingen, Pattensen, Bad Salzdethfurth, Giesen, Isernhagen, Garbsen, Ronnenberg, Hamburg und Springe bekannt, bei denen sie mit ihrer Tatbegehungsweise in Erscheinung getreten sind. Weitere auch überregionale Tatzusammenhänge werden derzeit durch die Kriminalpolizei geprüft.
Die Festgenommenen wurden am Mittwoch dem Haftrichter beim Amtsgericht Hannover vorgeführt, welcher aufgrund der festgestellten Wiederholungs- sowie der Fluchtgefahr Untersuchungshaft anordnete.
Die Polizei rät: Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung! Die Tricktäter suchen oft gezielt Wohnhäuser älterer Bürger auf oder rufen sie an, um sich durch Täuschung der Opfer Zutritt zur Wohnung zu verschaffen und Wertsachen zu stehlen. Alle bekannten Täter-Arbeitsweisen lassen sich auf drei Grundmuster zurückführen:
- das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung oder Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert.
- das Vortäuschen einer offiziellen Funktion (z.B. falsche Polizeibeamte), die den Täter vermeintlich zum Betreten der Wohnung berechtigt
- das Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer, die eine Einladung zum Betreten der Wohnung nahelegt.
Weitere Informationen zu vielen Präventionsthemen sowie Verhaltenstipps finden Sie auf der Internetpräsenz der Polizei-Beratung. https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/trickdiebstahl-in-wohnungen/
/nzj, ahm
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