"Achtung: Toter Winkel!" Die Botschaft ist klar und eindeutig - und sie prangt künftig unübersehbar an mehr als 2.000 Lkw und Bussen. Die Kreispolizeibehörde Borken hat jetzt die großformatigen Aufkleber vorgestellt.
"Wir hoffen, damit die Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen", unterstrich Landrat Dr. Kai Zwicker. Denn genau darum geht es: Radfahrer kommen in eine sehr gefährliche Situation, wenn sie vor einer Ampel rechts neben einen Lkw oder einen Bus fahren. Sie rollen in den Toten Winkel - der Bereich, den die Fahrer beim Blick in den Rückspiegel nicht erfassen. Biegen sie dann rechts ab, können sie unwillentlich das Zweirad neben ihnen erfassen. "Leider passieren auch bei uns im Kreis Borken immer wieder solche Unfälle mit zum Teil sehr schweren Folgen", erläuterte Landrat Dr. Kai Zwicker.
An diesem Punkt will die neue Aktion ansetzen. "Wir warnen die Zweiradfahrer damit direkt auf der Straße, bevor es zu einer Gefahrensituation kommt", erläuterte Polizeihauptkommissarin Heike Kormann. Denn bis alle Lkw und Busse mit technischen Neuerungen wie Abbiegeassistenten ausgestattet sind, braucht es noch Jahre.
Für die Leiterin des Aufgabenfelds Verkehrsunfall-Prävention und -Opferschutz in der Kreispolizeibehörde Borken stellt die Aufkleber-Aktion daher eine wichtige Ergänzung der vorbeugenden Arbeit dar: "Wie gefährlich der Tote Winkel ist, das vermitteln wir im Rahmen der Verkehrserziehung bereits Schulkindern im Unterricht."
Die Initiative zu der Aktion geht von der Kinderunfallhilfe aus - ein bundesweit tätiger Verein, mit dem die Polizei beim Erstellen und Verbreiten der Aufkleber zusammenarbeitet. Die Verkehrssicherheitsberater der Polizei und die Mitarbeiter des Fachbereichs Verkehr beim Kreis Borken freuen sich, wie groß die Resonanz auf die Kampagne ausgefallen ist: Sie hatten dazu Kontakt mit allen Transport- und Busunternehmen aufgenommen, ebenso mit den kommunalen Bauhöfen. Das Ergebnis: 2.200 Aufkleber sollen jetzt ihren Weg auf das Heck eines entsprechenden Fahrzeugs finden. "Allen Beteiligten gilt dafür mein Dank", erklärte Landrat Dr. Kai Zwicker.
Die Präventionsarbeit besitzt für die Kreispolizeibehörde Borken eine hohe Bedeutung - gerade mit Blick auf Rad- und Pedelecfahrer. Das macht die Zahl der Unfälle deutlich, von denen gerade die schwächsten Verkehrsteilnehmer betroffen sind. Aktionen wie diese reihen sich deshalb ein in eine Vielzahl von Maßnahmen, die auch in Zukunft das Bewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr schärfen sollen.
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