Neufeld - Mittwochabend (10.06.2020) wurden mehrere Feuerwehren in Neufeld tätig. Drei Männer sind mit ihrem Boot unterwegs, kommen aber nicht selbstständig zurück. Beim Versuch, fußläufig Hilfe zu organisieren, versinken die Männer tief im Watt. Vermutlich rettet ein Handy das Leben der Schiffbrüchigen. Mit einem Hubschrauber wurden die Männer gerettet.
Am Mittwoch (10.06.2020), gegen 22:00 Uhr wurden die Feuerwehren aus Neufelderkoog, Marne und Brunsbüttel gemeinsam mit der Tauchergruppe aus Itzehoe alarmiert, um Personen im Watt zu suchen und zu retten. Drei Männer sind mit ihrem Boot havariert und bei dem Versuch zu Fuß das Festland zu erreichen, bis zur Brust im Watt versunken. Selbstständig konnten die Männer sich nicht mehr aus dem, sich festsaugenden Schlick befreien. Mit ihrem Mobiltelefon gelang es ihnen, den Notruf bei der Leitstelle absetzen. Durch die bereits beginnende Dämmerung war es den Einsatzkräften an Land nicht möglich, die in Not geratenen Personen zu lokalisieren. Auch für die Feuerwehrtaucher schien der Einsatz problematisch, denn: Vor dem Deich befindet sich das Vorland der Landgewinnung, ein teilweise bis zu 2 Kilometer langer, stark mit Gräsern bewachsener, jedoch schlickiger und mit Gräben durchzogener Landstreifen, der bei Hochwasser regelmäßig überflutet wird. Kurzum - ein besonders in der Dunkelheit sehr unwegsames und kräfteraubendes Gelände. Zunächst war es für die Einsatzkräfte wichtig, die Position der hilfsbedürftigen im Watt zu bestimmen. Hierzu wurde durch die Einsatzleitung der Brunsbütteler Feuerwehr ein Rettungshubschrauber angefordert. Bereits nach 10 Minuten traf der "Northern Rescue D-HNHF" an der Einsatzstelle ein und konnte mit dem Aufklärungsflug beginnen. Über das Mobiltelefon wurde den drei Männer mitgeteilt, mit dem Telefon in den Himmel zu leuchten. Der Hubschrauber konnte so bereits beim ersten Anflug die Personen in der Dunkelheit ausfindig machen. In zwei Anflügen wurden die Männer per Seilwinde aus dem Schlick gezogen und auf dem Deich abgesetzt. Die drei Männer konnten sichtlich frierend dem Rettungsdienst übergeben werden. Ohne den Einsatz des Rettungshubschraubers wäre eine Rettung nur sehr schwierig möglich gewesen, darüber sind sich alle Einsatzkräfte einig. "Nicht nur an die Männer über den Land- oder Wasserweg heranzukommen wäre sehr zeitaufwändig und kräftezehrend gewesen, sondern auch die Befreiung aus dem Schlick selbst. Die Einsatzkräfte wären ebenso im Schlick eingesunken und hätten keine Möglichkeit, die nötige Kraft aufzuwenden, um die Personen aus dem Schlick zu ziehen!", so Einsatzleiter Lars Paulsen (Feuerwehr Brunsbüttel). Gegen 01:00 Uhr konnte der Einsatz für die Feuerwehrleute beendet werden.
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